Chemisch oder physikalisch Verflüssigen
Die meisten Erfahrungen mit Sekundenkleber im Türschloss haben mutmaßlich Hausmeister. Es gibt einige relativ wenig aufwendige Methoden, um Sekundenkleber von Metall zu entfernen, aus dem ein Schließzylinder in den meisten Fällen besteht.
Das Verflüssigen des getrockneten Sekundenklebers kann chemisch oder physikalisch erfolgen. Feuchtigkeit und Hitze arbeiten physikalisch, Aceton oder Nagellackentferner chemisch. Bei allen Methoden sollten die Schließversuche mit einem erwärmten Schlüssen ausgeführt werden, was die Erfolgsaussichten zusätzlich erhöht.
Aceton
Mit einer Spritze und Kanüle das Türschloss impfen. Der Erfolg stellt sich in manchen Fällen erst durch Wiederholungen ein.
Erhitzen
Für das Erhitzen braucht es Temperaturen ab etwa 150 Grad Celsius, bei denen sich der Sekundenkleber anfängt, zu verflüssigen. Bei frischem noch nicht restlos ausgetrocknetem Kleber kann die Verflüssigung früher beginnen. Folgende Hilfsmittel und Werkzeuge eignen sich zum Erhitzen des Schließzylinders:
- Ausgebauter Zylinder im Backofen
- Brenner für Crème Brûlée
- Bunsenbrenner
- Heißluftpistole
Beim Erhitzen des eingebauten Zylinders muss die Hitzeverträglichkeit der Schlossumgebung und des Türblatts beachtet werden. Kunststoffbeschichtungen bilden schnell Blasen und Verflüssigen sich ebenfalls. Eine selbstgeschnittene Schablone aus feuerfestem Material kann die Tür gut schützen. Bei allen offenen Erhitzungsarten Atemschutz gegen die giftigen Dämpfe tragen.
Permanente Feuchtigkeit
Sekundenkleber verträgt permanente Feuchtigkeit schlecht und beginnt sich nach einiger Zeit zu zersetzen. Mit einer Spritze wird das Schloss dauerhaft „unter Wasser“ gehalten, was bei normalen Raumtemperaturen mit zweistündlichen Intervallen realisierbar ist. Nach etwa 24 Stunden lässt sich erwärmte Schlüssel im Zylinder in der Mehrzahl der Fälle wieder drehen.