Mechanische, natürliche oder elektrische Belüftung
Auf einem nicht ausgebauten Dachboden treffen viel Aspekte aufeinander, die zu einer individuellen Thermik führen. Verbaute Werkmaterialien, die Beschaffenheit der Dämmung, die Grundfläche, der Steigungswinkel des Dachs und die Windverhältnisse von außen sind prägende Einflussfaktoren.
Generell sind zwei Montagearten möglich. Die Lüftungslöcher werden als einfache Öffnungen realisiert, die durch die natürliche Thermik ihre Aufgabe erfüllen. Als Alternative können Lüftungssysteme mit künstlicher Sog- und Zirkulationserzeugung von der mechanischen Windhutze bis zur elektrisch angetriebenen Klima- und Lüftungsanlage eingesetzt werden.
Das Verhalten der Luft im Dachboden beurteilen
In einem Dachboden entsteht Luftstrom und Thermik, die mit Lüftungslöchern ausgenutzt werden kann. Um einen Dachboden ohne Fenster zu lüften, sollten zuerst folgende Parameter erfasst werden:
- Wo tritt wie viel Wind ein?
- In welchem Maß beschleunigt „Wärme von unten“ den Luftaufstieg
- Sind im Innenbereich luftdichte Bauteile und Werkstoffe wie Folien vorhanden
- Besteht die Dachdeckung aus diffusionsoffenem oder luftdichtem (Blechdach oder Ziegeldach) Material.
- In welche Richtung (Giebel oder Schräge) strömt der äußere Luftzug hauptsächlich?
- Welches Raumvolumen hat der Dachboden?
Für bewohnte Räume gelten normierte Luftwechselraten, auch als Mindestluftwechsel bezeichnet. Die grundlegenden Werte sollten auch anhand der Thermik im Dachboden als Wertmaßstab angelegt werden. Auch die Außenluftvolumenströme fließen in die Berechnung ein. Sie können eine gewisse Menge Luft aus Lüftungslöchern „mitnehmen“ oder sogar vorteilhaften Sog entwickeln.
Der für Wohngebäude als Mindestluftwechselrate festgelegte Wert beträgt einen halben Liter pro Stunde. Ein Dachboden mit hundert Quadratmeter Grundfläche und einer durchschnittlichen Höhe von drei Metern sollte also ein Luftvolumenstrom von 100 x 0,5 = 50 Kubikmeter Luft in der Stunde austauscht werden.