Beabsichtigte Lüftungssituation für alte Dächer und Häuser
In alten Gemäuern wurden aufgesetzte Satteldächer nicht ohne Absicht nicht weiter abgedichtet oder verschlossen. Die Öffnungen unter den Traufen eines alten Dachbodens erfüllten eine ideale Lüftungssituation und hielten den „Hut“ des Hauses trocken.
Auch auf Getreidespeichern wurden Dächer und Dachböden absichtlich offen gehalten, um für den hilfreichen Luftaustausch und Feuchtigkeitsabtransport zu sorgen. Wenn im Altbau gedämmt wurde, dann immer die Zwischendecke zum darunterliegenden Geschoss.
Zwei bauphysikalische Gegensätze müssen vereinbart werden
Im modernen Bauwesen treffen zwei konträre technische Anforderungen aufeinander. Wohnraum muss wärmegedämmt werden und ein Dachboden soll oft genug erweitert genutzt werden. Gleichzeitig muss die Belüftung für die Kontrolle der Bauwerks- und Luftfeuchtigkeit sachgerecht funktionieren.
Wenn ein Dachboden im Altbau gedämmt wird und der bis dahin offene Dachboden geschlossen wird, kann das negative Auswirkungen auf das gesamte Gebäude haben. Der Dachstuhl wird und bleibt nass und das Mauerwerk und eventuelle Fachwerk können weniger nach oben ausdiffundieren.
Bautechnische Optionen zum Erhalt oder Teilerhalt der Offenheit
Ein unausgebauter und unbeheizter Dachboden kann auch heute offen belassen werden, wenn die Zwischendecke entsprechend gedämmt wird. Zu beachten ist, dass alle baulichen Veränderungen im Dachboden entsprechend passen müssen:
- Neuer Fußboden sollte unbedingt diffusionsoffen gewählt werden
- Lagergut muss gut gegen Insekten, Kleintiere und Temperaturschwankungen geschützt werden
Eine gute Möglichkeit, trotz Ausbau bis hin zu Wohnraum einen teiloffenen Dachboden beispielsweise als Kammern für Fledermäuse zu erhalten, ist davor setzen eines Kniestocks, ohne dahinter liegenden Drempel zu verändern.