Wann ist die Umleitung eines Dachrinnenablauf sinnvoll?
Den Ablauf einer Dachrinne umzuleiten, also an eine andere Stelle zu verlegen, ist in aller Regel aus Platzgründen nötig. Vor allem bei Anbauten direkt ans Haus, zum Beispiel eines Carports, ist das Fallrohr und gegebenenfalls die darunter stehende Regentonne im Weg. Dabei ist natürlich entscheidend, wie weit die Umleitung räumlich erfolgen soll. Diesbezüglich lassen sich im Groben zwei Fälle voneinander unterscheiden, die auch jeweils unterschiedliche Maßnahmen erfordern:
- Ablauf soll an eine ganz andere Stelle verlegt werden
- Ablauf bzw. Regenwasserreservoir muss nur um ein paar Zentimeter zur Seite rücken
Diese zwei Fälle unterscheiden sich maßgeblich darin, wie aufwändig die erforderlichen Umbauten des Dachentwässerungssystems sind.
Wie wird der Ablauf der Dachrinne gänzlich umverlegt?
Wenn der Dachrinnenablauf an eine ganz andere Stelle – also zum Beispiel ans andere Ende der Rinne – verlegt werden soll, ist von den erforderlichen Umbaumaßnahmen nicht nur das Fallrohr, sondern auch die gesamte Dachrinne selbst betroffen. Denn in diesem Fall reicht es nicht, das Fallrohr einfach an die gewünschte Stelle zu setzen – es muss auch das Rinnengefälle umgekehrt werden. Dazu ist es in aller Regel nötig, die Rinnenhalter vollständig abzumontieren und mit richtungsmäßig angepasstem Gefälle wieder zu montieren. Das Gefälle sollte immer bei etwa 2 bis 3 Millimetern pro Meter liegen.
Wie wird das Fallrohr an die neue Ablaufstelle gesetzt?
Außer der Gefällekorrektur des Dachrinne ist es freilich nötig, dass das Fallrohr an die neue Ablaufstelle rückt. Dazu muss in dem Rinnenstück der neuen Ablaufstelle ein passendes Loch gesägt und der Ablaufstutzen darin eingesetzt werden. Das entsprechende Rinnenstück demontiert man dafür am besten. Um eine solide und wasserdichte Verbindung mit dem Fallrohr zu erreichen, wird die Kontaktkante zur Rinne aus Metallblech gebördelt, also gestaucht. Bei Kunststoffrinnen wird der Ablaufstutzen in der Regel einfach eingeklickt.
Wie lässt sich das Fallrohr geringfügig umleiten?
Wenn das Fallrohr nur ein paar Zentimeter im Weg ist, braucht man an der Dachrinne und am Fallrohranschluss nichts zu verändern. In dem Fall kann man eine sogenannte Regenwasserweiche nutzen. Ein solches Bauteil funktioniert tatsächlich nach dem klassischen Weichenprinzip und lässt sich einfach in das Fallrohr einbinden. Dazu wird ein Stück aus dem Fallrohr herausgesägt und gegebenenfalls mithilfe einer Steckmuffe durch die Regenwasserweiche ersetzt. Je nach Abzweigungsgrad und Einbindungshöhe kann man den Abstand zum ursprünglichen Fallrohrende variieren.