Warum verstopfen Dachrinnen?
Dachrinnen sollen Regenwasser von der Dachkante kontrolliert in das Fallrohr ableiten und darüber gegebenenfalls ein Regenwasserreservoir speisen. Genauso wie für Regenwasser liegen viele Dachrinnen aber auch für Naturmaterial wie
- Laub
- Äste
- Vogelnester
- tote Tiere
- vom Dach gelöste Moose und Erde
- Eis
offen. Das eingespülte Regenwasser nimmt solche festen Materialien mit – Stürme können die Menge des Festmaterials und die Einspülungen noch begünstigen. Wenn die Dachrinne über kein Laubschutzsystem verfügt, führen all diese Faktoren häufig dazu, dass die Dachrinne meist am Einlaufstutzen des Fallrohrs verstopft. Auch am Auslass des Fallrohrs kann das Dachrinnensystem verstopfen, wenn hier ein Laubfanggitter angebracht ist, das sich durch mangelnde Abfangvorrichtungen am Fallrohreinlauf zusetzt.
Welche Schäden können verstopfte Dachrinnen verursachen?
In leichteren Fällen sorgt eine verstopfte Dachrinne und dadurch entstehender Regenwasserstau nur für (optische) Schäden an der Hausfassade. Wenn der Regenwasserstau über längere Zeit besteht, kann die Feuchtigkeit aber auch in das Mauerwerk der Hauswand eindringen und so für eine dauerhafte Durchfeuchtung der Wände führen. Das sorgt auf Dauer auch für Folgeschäden wie Schimmelbildung in den Innenräumen.
Warum ist eine Versicherung nicht für Dachrinnenverstopfungen zuständig?
Für Wasserschäden an Wohngebäuden ist normalerweise die Wohngebäudeversicherung zuständig. Allerdings in aller Regel nur für solche, die durch Leitungswasser entstehen – also etwa bei einem Wasserrohrbruch. Für Schäden durch Regenwasser kommt die Wohngebäudeversicherung normalerweise nicht auf. Denn eine Verstopfung der Regenrinne wird als fahrlässige Vernachlässigung der Instandhaltungspflicht von Hauseigentümern gesehen. Die einwandfreie Funktion einer Regenrinne obliegt also ihrem Besitzer.
Gibt es Ausnahmen?
Ja. In manchen Fällen sehen Wohngebäudeversicherungen besondere Klauseln vor, die innenliegende Fallrohre mit abwasserführenden Fallrohren des Leitungswassersystems gleichsetzen. Eine andere Ausnahme kann sich aus einer Dachrinnenverstopfung infolge eines Sturms ergeben. Wenn das Fallrohr bei einem Sturm etwa durch gelöste Dachziegel verstopft wurde, kann das bei geschickter Verhandlung in der Tat zu einem Versicherungsfall werden.
Wie verhindere ich eine Dachrinnenverstopfung?
Um sich von vornherein vor Ärger mit einer verstopften Dachrinne und Nässeschäden am Haus zu schützen, ist eine regelmäßige Kontrolle der Dachrinne wichtig. Am besten prüfen Sie die Dachrinne und das Fallrohr mehrmals im Jahr und insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten auf eventuell vermehrt angesammeltes Laub und anderes Festmaterial. Wichtig ist außerdem ein funktionierendes Laubschutztsystem in Form von Abdeckgittern über der Dachrinne, Gittereinlagen oder Laubfangstutzen im Fallrohr. Allerdings müssen auch diese regelmäßig gereinigt werden.