Flüssiger Kunststoff
Wer eine Wand mit abwaschbarer Farbe, einer Sperrfarbe gegen Nikotin im Raucherzimmer oder eine sogenannte Elefantenhaut streicht, trägt gleichzeitig eine Dampfbremse auf. Der Unterschied besteht in der Platzierung. Eine Dampfsperre bildet normalerweise nicht die Deckschicht.
Bei einer Dampfbremse zum Streichen handelt es sich um eine Art Flüssigkunststoff, der sich nach dem Auftrag durch Trocknung zu einer Folie wandelt. Dadurch können auch schwer zugängliche und verwinkelte Stellen sicher und luftdicht geschlossen werden.
Anwendungsbedingungen
Die Funktion der streichbaren Dampfbremse gleicht der Folie. Die bauphysikalischen Aufgaben der Schicht sind das Unterbinden des Austritts der diffundierenden Feuchtigkeit und das winddichte Verschließen. Der Einsatz muss in beiden Fällen bauphysikalisch richtig sein.
Zu beachten ist, dass falsch „eingepacktes“ Mauerwerk schwitzen kann. Da Feuchtigkeit und Nässe nicht mehr entweichen können, kann ein inneres Durchnässen mit allen unangenehmen Folgen wie Schimmel, Verrottung und Zersetzung einsetzen. Die Dampfbremse, ob aufgestrichen oder als Folie gespannt, beeinträchtigt das Raumklima. Mineralische Putze verlieren ihre raumklimatisierenden Eigenschaften.
Aus welchem Material bestehen streichbare Dampfbremsen
Auf dem Markt sind vor allem folgende Dampfbremsen zum Streichen erhältlich:
- Acryldispersion
- Latexfarbe
Eine Dampfbremse kann eine Dampfsperre sein, muss es aber nicht. Anders als bei Folien sind die streichbaren Varianten vollständige Sperren. Je nach baulicher Situation können beispielsweise leicht diffundierende Baupappen die wesentlich bessere Wahl sein. Um die optimale Funktion zu erzielen, ist weniger der Diffusionsgrad als vor allem die vollständige Dichtigkeit der Dampfbremse oder Dampfsperre ausschlaggebend. Ähnliches gilt für das wasserdichte Streichen von Beton. Je nach Dämmmaterial kann auch auf eine gesonderte Dampfbremse verzichtet werden. Ein Beispiel bilden Platten aus Schaumglas, die diese Wirkung schon übernehmen.