Verschiedene regionale Härtegrade von Leitungswasser
Das Wasser in Deutschland besitzt unterschiedliche Härtegrade. Dabei wird festgestellt und angegeben, wie viele Ionen der Erdalkalimetalle im Wasser enthalten sind. Die wichtigsten dieser Inhaltsstoffe wären Calcium-Ionen und Magnesium-Ionen, gefolgt von denen von Barium und Strontium. Durch Ausfällungen kommt es daher besonders bei hartem Wasser zu Kalkablagerungen, also Verkalkungen.
Wenn hartes Wasser erhitzt wird
Insbesondere durch Hitze wird der Vorgang des Verkalkens gefördert. Vereinfacht gesprochen wird dem Wasser durch Temperaturanstieg Kohlenstoffdioxid entzogen. Dadurch kommt es zu den Ausfällungen. Das bedeutet beispielsweise bei allen Haushaltsgeräten, die Wasser erhitzen, ein hohes Verkalkungsrisiko, das steigt, je härter Wasser wird. Dazu gehören die verschiedensten Geräte:
- Wasserkocher
- Kaffeemaschinen
- Bügeleisen
- und natürlich Spülmaschinen
Verkalkungen lösen einen weiteren Effekt aus
Wie bei Waschmaschinen setzt sich der Kalk also genau dort am intensivsten ab, wo es am wärmsten ist, also auf den Heizstäben. Gleichzeitig wird dadurch aber ein weiterer chemischer Vorgang ausgelöst. Die Kalkablagerungen reagieren auf verschiedene Metalle, aus denen die Heizstäbe bestehen oder mit denen sie legiert sind.
Lochfraß zerstört Ihre Haushaltsgeräte
Bei diesem chemischen Prozess kommt es – wieder vereinfacht erklärt – zu zahlreichen Mini-Explosionen an der Oberfläche des Metalls. Je langfristiger und intensiver dieser Vorgang anhält, desto besser ist er für uns zu erkennen. Er wird dann als Lochfraß bezeichnet. Die Kalkablagerungen in Form von Kalk und Kalkseife haben gerade bei der Spülmaschine aber noch weitere Auswirkungen.
Weitere Folgen von hartem Wasser: Kalkablagerungen auf Geschirr
Mit dem Wasser setzt sich auch der gelöste (ausgefällte) Kalk auf dem Geschirr ab. Insbesondere auf glänzendem Geschirr, aber auch auf Glas, sind diese Kalkablagerungen dann besonders gut zu sehen. Das ist natürlich ein Effekt, der dem Geschirrreinigen widerspricht und auch nicht erwünscht ist. Folglich muss in Regionen, in denen das Wasser sehr hart ist, enthärtet werden.
Spülmaschinen enthärten Wasser über einen Ionentauscher
Das geschieht bei Spülmaschinen über einen Ionentauscher. Das Wasser durchspült einen mit kleinsten Kunstharzteilchen (Kugeln) gefüllten Behälter. Dabei bleiben die Calcium-Ionen daran haften. Ist die Kunstharzfüllung gesättigt, muss sie regeneriert werden. Dazu wird eine große Menge an Salz (Natrium-Chlorid) in den Ionentauscher gespült.
Dafür wird Regenerierungssalz benötigt
Dadurch entsteht ein solch großes Angebot an Natrium-Ionen, dass diese die Calcium-Ionen verdrängen und das Material sich wieder mit Natrium-Ionen sättigt. Nun kann es wieder Calcium-Ionen aufnehmen und das Wasser folglich enthärten. Daher muss das Reservoir für das Regenerierungssalz regelmäßig überprüft und gegebenenfalls aufgefüllt werden.
Spülmaschinen enthärten Wasser nur ohne Härtegrad-Bestimmung
Nun ist es allerdings so, dass sämtliche Spülmaschinen zwar mit dieser Enthärter-Anlage arbeiten, jedoch die Wasserhärte selbst nicht bestimmen können. Wohnen Sie aber in Regionen mit weichem Wasser, benötigen Sie diese Entkalkung nicht. Dann wird die Umwelt unnötig mit hohen Salzmengen belastet. Daher können Sie bei modernen Spülmaschinen den Härtegrad einstellen. Daran passt sich dann der Verbrauch des Spülmaschinensalzes an.
Die Spülmaschine auf den richtigen Härtegrad einstellen
Bei den meisten Geschirrspülmaschinen müssen Sie dabei bestimmte Tastenkombinationen durchführen, um in das sekundäre, „versteckte“ Menü für verschiedene Einstellungen zu gelangen. In der Gebrauchsanleitung Ihres Geschirrspülers finden Sie die notwendigen Informationen, wie Sie den Härtegrad Ihrer Spülmaschine auf die lokalen Gegebenheiten einstellen können.
Hier erfahren Sie den Wasserhärtegrad in Ihrem Wohngebiet
Vorab erkundigen Sie sich bei Ihrem Wasserversorger, welchen Härtegrad das an Sie gelieferte Wasser hat. Bedenken Sie, dass die Wasserhärte dabei selbst bei einem Umzug von kurzer Distanz anders sein kann, weil sie vielleicht an einem anderen Versorgungsstrang angebunden sind.