Ist eine Dehnungsfuge im Estrich zwingend erforderlich?
Auf eine Dehnungsfuge dürfen Sie im Estrichboden nicht verzichten. Ohne diese Bewegungsfuge kommt es zu Rissen im Bodenbelag, welche durch Temperaturunterschiede entstehen. Diese Schwankungen werden häufig durch Fußbodenheizungen oder die Sonneneinstrahlung verursacht. Besonders wichtig ist die Dehnungsfuge bei Fliesen.
Aus welchem Material muss die Dehnungsfuge sein?
Für die Dehnungsfuge benötigen Sie ein elastisches Material, welches idealerweise dauerelastisch ist. Es gibt zwei Werkstoffe, die besonders häufig zum Verschließen der Bewegungsfuge verwendet werden. Zum einen handelt es sich um Silikon. Die Silikonfuge ist dauerelastisch und dazu günstig in der Erstellung. Die zweite Variante ist eine geeignete Fugenmasse, welche langlebig und robust ist. Im Merkblatt finden Sie alle Angaben zur Eignung.
Wie müssen die Dehnungsfugen ausgebildet werden?
Entscheidend ist bei den Dehnungsfugen, die richtige Anzahl zu verwenden. Auch in der Breite und Tiefe gibt es Richtwerte, nach denen Sie arbeiten sollten, wenn Sie ein fachgerechtes Fugenbild möchten.
- Anzahl: Für eine Fläche von 40 m² reicht eine Fuge um den Randbereich. Bei größerem Belag müssen auch in der Raummitte Fugen angelegt werden. Die Feldgröße vom Estrichfeld sollte 5×8 m hierbei nicht überschreiten.
- Breite: Die Breite sollte etwa 5 mm betragen.
- Tiefe: Die Tiefe beträgt mindestens 25% der Dicke Ihrer Betonplatte
Was ist der Unterschied einer Dehnungsfuge und Scheinfuge?
Die Scheinfuge ist eine Sollbruchstelle, falls der Estrich brechen sollte. Sie wird als Kellenschnitt in die Oberfläche des Estrichs eingebracht. Bei der Dehnungsfuge handelt es sich um eine Fuge, welche Temperaturschwankungen ausgleicht und somit Risse im Belag verhindert. Geläufige Begriffe für die Dehnungsfuge sind Dehnfuge sowie Bewegungsfuge.
Was ist bei der Erstellung einer Dehnungsfuge zu beachten?
Der Untergrund muss vorbereitet werden, bevor Sie das Silikon oder die Fugenmasse einarbeiten. Reinigen Sie die Fuge vor Schmutz und losen Verunreinigungen wie Staub, Fett und Kleber. Trocknen Sie anschließend die Stellen. Vermeiden Sie Kontakt mit dem Boden, indem Sie ein Dehnungsprofil aus Schaumstoff oder Kunststoff verwenden. Nach dem Verfugen glätten Sie das Material und entfernen die Reste des Fugenmörtels. Im Randbereich können Sie die Dehnungsfugen mit Sockelleisten abdecken und im Raum verwenden Sie Abdeckleisten.