Eine Dusche ohne Duschwanne bauen und was dabei zu beachten ist
Eine bodengleiche Dusche gehört bei einer Altbausanierung oder im Neubau fast schon zum Standard. Sie bietet viele Vorteile wie barrierefreien Zugang und einfache Pflege. Beim ihrem Einbau ist jedoch die richtige Vorgehensweise sehr wichtig. Dabei kommt es vor allem auf das Gefälle der verwendeten Fliesen an, damit das Wasser jederzeit ablaufen kann, sei es zur Mitte oder in eine Ablaufrinne am Rand des Duschbereichs.
Wie viel Gefälle sollte unbedingt vorhanden sein?
Die Badentwässerung erfolgt normalerweise nach dem Schwerkraftprinzip. Das Wasser muss in Richtung Duschrinne oder Bodenablauf abfließen können. Dazu ist natürlich ein Gefälle erforderlich. In der einschlägigen Fachliteratur wird ein Gefälle von etwa zwei Prozent empfohlen. In konkreten Zahlen bedeutet das, dass auf einer Länge von etwa 100 Zentimetern ein Gefälle bzw. ein Höhenunterschied von etwa zwei Zentimetern vorhanden sein muss. Fehlt dieses Gefälle, kann das Wasser in der Dusche plötzlich stehen oder es kommt sogar zu Überschwemmungen, wenn das Wasser nicht schnell genug zum Abfluss fließt. Das gilt besonders dann, wenn die Dusche voll aufgedreht ist und eventuell noch Verschmutzungen das ausreichend schnelle Abfließen des Wassers verhindern.
Wann es zu Schwierigkeiten hinsichtlich des Gefälles kommen kann
Gerade bei bodengleichen Duschen kommt es häufig zu Schwierigkeiten beim Einbau bzw. bei der Gestaltung des Abflusses, z.B. wenn eine alte Dusche mit Duschwanne durch eine bodengleiche Dusche ersetzt werden soll und der Abwasseranschluss einfach zu hoch angebracht wurde. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Problem zu umgehen:
- eine Pumpe zum Abtransport der Abwässer einsetzen (beispielsweise im Altbau)
- einen neuen Wasseranschluss in der Wand verlegen bzw. einen anderen Wasseranschluss verwenden
- die neue Verlegung von Rohren innerhalb des Fußbodens, sofern dies in der Bodenhöhe möglich ist
- der Aufbau der Dusche auf einem Sockel bzw. einer Erhöhung
Welche Abwassermenge abtransportiert werden muss
Grundlage für die Auswahl des Abflusses bzw. der Duschrinne und natürlich auch der Abwasserleitung ist immer die maximale Wassermenge, die durch die Duscharmatur zur Verfügung gestellt werden kann. Es ist also darauf zu achten, dass der Abfluss immer so viel Abwasser abführen kann, wie durch die Wasserzufuhr maximal ablaufen können muss.
Was außerdem beachtet werden sollte
Bauen Sie unbedingt einen auswechselbaren Geruchsverschluss in den Abfluss ein, damit keine unangenehmen Gerüche aus der Kanalisation in Ihre Räume gelangen können. Bedenken Sie den Einbau eines solchen Verschlusses bei der Installation eines entsprechenden Abflusses.