Funktionsweise des Elektrozauns
Vor Strom haben wir generell großen Respekt, einfach, weil er tatsächlich gefährlich sein kann. Bei einem Weidezaun ist der Stromkreis offen, was bedeutet, dass die Elektrizität von einem Gerät ausgeht und in einem Draht fließt. Erst wenn ein auf dem Boden stehender Mensch oder ein Tier den Zaun berührt, schließt sich der Stromkreis, denn dann fließt der Strom durch das Lebewesen hindurch in den Boden und von dort über Erdungsstäbe ins Weidezaungerät zurück.
Die Spannung an diese Weidezäunen kann recht hoch sein, zwischen 2500 und 10000 Volt. 2500 Volt sind notwendig, weil der Strom sonst gar nicht über die lange Strecke, die der Zaun bildet, fließen kann. Mehr als 10000 Volt sind jedoch nicht erlaubt.
Wie gefährlich ist der Elektrozaun
Generell ist der Elektrozaun für Menschen ungefährlich. Das liegt daran, dass der Stromimpuls, der uns beim Berühren erreicht, nur ein paar Millisekunden lang ist. Wir bekommen einen kleinen Schlag, erschrecken uns und zucken zurück. Bis der nächste Stromimpuls kommt, beispielsweise nach drei Sekunden, haben wir die Berührung längst unterbrochen.
Bei diesem kurzen Stromimpuls ziehen sich unsere Muskeln zusammen und entspannen sich gleich wieder. Gefährlich wäre der Elektrozaun nur, wenn der Stromimpuls mindestens drei Sekunden lang wäre und sich die Muskeln nicht sofort wieder entspannen könnten. Das ist er bei einem Weidezaun aber nie, denn die Länge ist begrenzt, sie muss unter 10 Millisekunden liegen.
Allerdings gibt es hinsichtlich der Gefahrlosigkeit Ausnahmen: Menschen mit Herzschrittmacher sollten nicht näher als einen Meter an einen Elektrozaun herantreten, weil ein Stromschlag (beispielsweise, wenn Sie stolpern und den Zaun berühren) die Funktion des Herzschrittmachers beeinträchtigen könnte. Ganz sicher ist man da leider noch nicht, doch viele Herzschrittmacherzentren empfehlen diesen Sicherheitsabstand.