Was unterscheidet afrikanische Holzarten von heimischen Hölzern?
Zunächst einmal stellt sich natürlich die Frage, warum man für seine Heimwerkerprojekte überhaupt Holz aus weit entlegenen Regionen kaufen sollte. Schließlich gibt es eine durchaus große Auswahl an heimischen Holzarten, die sich mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften jeweils mehr oder weniger perfekt für bestimmte Verwendungszwecke eignen. Allerdings warten einige afrikanische Holzarten wie auch andere exotische Hölzer mit Alleinstellungsmerkmalen gegenüber den hierzulande heimischen Hölzern auf:
- mit einer speziell ausgeprägten Holzdichte
- mit außergewöhnlichen Holzfarben
- mit einer speziellen Maserung
- mit besonderer Dauerhaftigkeit und unempfindlichen Oberflächen
Die charakteristische Maserung ist auch ein Grund dafür, warum so manche afrikanische Holzart als Ausgangsmaterial für prachtvolles Furniermaterial für den Möbelbau genutzt wird. Viele afrikanische Holzarten sind aber auch besonders hart und dauerhaft.
Derzeit international bedeutsame Holzarten aus Afrika
In dieser Tabelle finden auf einen Blick einige afrikanische Holzarten, die derzeit auf dem Weltmarkt international von Bedeutung sind. Das ebenfalls aufgeführte „spezifische Gewicht“ ermöglicht auch Rückschlüsse auf die Dauerhaftigkeit und Bearbeitbarkeit des Materials:
Baumart | Spezifisches Gewicht (in kg/m³) | Haltbarkeit |
---|---|---|
Dabema | 700 | sehr gut |
Moabi | 830 | sehr gut |
Bilinga | 800 | sehr gut |
Denya | 1000 | sehr gut |
Tali | 970 | sehr gut |
Abachi | 400 | äußerst gering |
Bongossi | 1100 | gut |
Okoume | 440 | gering |
So wird Abachi-Holz verwendet
Das Holz des Abachi-Baums erfreute sich eine gewisse Zeit lang durchaus einiger Beliebtheit in Europa. Schließlich wurden gar nicht so wenige Saunen aus dem Holz dieser afrikanischen Baumart gebaut. Dafür gibt es durchaus gute Gründe:
- eine dekorative Optik mit relativ heller Holzfarbe
- eine geringe Wärmeleitfähigkeit (kaum Kernerwärmung)
- angenehme Oberflächenstruktur
Allerdings hat Abachi-Holz aus Afrika beim Saunabau nicht ausschließlich Vorteile zu bieten. Da es sich bei dieser Holzart um ein extrem weiches Holz handelt, finden Nägel und Schrauben darin manchmal nur sehr mühsam den nötigen Halt. Als Alternative für den Saunabau bieten sich beispielsweise Holzarten wie die Nordische Fichte oder das Holz der Espe an.
Das Bongossi-Holz und seine möglichen Alternativen
Auch das sogenannte Bongossi-Holz wird aus Afrika nach Europa importiert. Diese Holzart mit rotbrauner Färbung hat durchaus ihren Preis. Dafür handelt es sich um ein Holz mit außergewöhnlicher Dichte und damit einhergehender Dauerhaftigkeit. Da das Bongossiholz (auf Englisch auch manchmal „Red Ironwood“ genannt) härter ist als das Holz der Eiche, wird es gerne für den Terrassenbau verwendet. Selbst ohne besondere Schutzmaßnahmen ist dieses Holz sehr unempfindlich gegenüber Pilz- und Insektenbefall.
Wenn Holzarten wie Bongossi aus Afrika für den Bau einer Terrasse gekauft werden, sollte unbedingt auf eine nachweisbar aus nachhaltiger Wirtschaftsweise stammende Herkunft (zum Beispiel zertifiziert von FSC) geachtet werden. Als heimische Alternativen kommen Terrassendielen aus Lärche oder Douglasie in Betracht. Diese sind zwar nicht ganz so haltbar wie Bongossi-Holz. Die Lebensdauer dieser Holzarten kann aber durch Verfahren wie eine Thermo-Behandlung oder eine Kesseldruck-Imprägnierung verlängert werden.
Besonders haltbar sind auch sogenannte WPC-Dielen. Diese werden allerdings künstlich aus einer Mischung aus Holz und Kunststoff hergestellt.