Was ist eine Feinsteinzeugabriebklasse?
Mit den Begriffen „Abriebklasse“, „Abriebgruppe“, „Beanspruchungsklasse“ oder „Beanspruchungsgruppe“ wird die Belastbarkeit von Fliesen angegeben. Die Einteilung bezieht sich dabei auf die Abriebserscheinungen, die mit der Zeit durch ein Begehen des Bodens entstehen.
Diese Bewertungsgruppe nimmt einen Einfluss auf die Auswahl und sollte in die Kaufentscheidung einfließen – so kommen für viel frequentierte Räume (wie etwa der Wohnbereich oder die Küche) nur hohe Abriebklassen infrage, während im Schlafzimmer auch ein geringerer Wert ausreichend sein kann.
In welche Abriebklassen wird Feinsteinzeug eingeteilt?
Fliesen werden in fünf verschiedene Abriebklassen unterteilt – und zwar unabhängig davon, ob es sich um Feinsteinzeug handelt. Diese Beanspruchungsgruppen sehen wie folgt aus:
- Abriebklasse 1: Wenig abriebfest und kratzempfindlich, nur im Ausnahmefall als Bodenfliese geeignet
- Abriebklasse 2: Für eine leichte Beanspruchung durch Schuhwerk geeignet
- Abriebklasse 3: Für eine mittelstarke Beanspruchung (zB Wohnräume) geeignet
- Abriebklasse 4: Für stärkere Begehungsfrequenz mit Schuhwerk geeignet
- Abriebklasse 5: Für intensiv genutzte Bereiche geeignet
Manchmal kommt eine Abriebklasse 0 hinzu, die von Markenherstellern aber nicht geführt wird.
Welche Faktoren bestimmen die Abriebklasse von Feinsteinzeug?
Die Einteilung der Feinsteinzeugfliesen in die Abriebklassen ist von den technischen Merkmalen abhängig, sodass beispielsweise die folgenden Faktoren eine wichtige Rolle spielen:
- Glasur: Während glasierte Fliesen eine hohe Widerstandsfähigkeit mit sich bringen, lassen sich unglasierte Modelle schneller abreiben. Das wirkt sich oftmals auf die Einteilung aus
- Materialstärke: Je dicker und härter die Fliese glasiert wurde, desto höher ist die Abriebklasse im Regelfall
- Finish: Seidenmatte und matte Vertreter sind oftmals empfindlicher als glatte Feinsteinfliesen, weshalb auch die Abriebklassen geringer ausfallen
Wer legt die Abriebklasse von Feinsteinzeug fest?
Bei den Abriebklassen handelt es sich um eine Einteilung nach offiziellen Kriterien, die in der DIN EN 176 festgeschrieben wurden. Daher darf ein Hersteller natürlich nicht selbst bestimmen, in welche Gruppe er die eigenen Fliesen einteilen würde.
Tatsächlich erfolgt die Ermittlung der Beanspruchungsgruppe in der Herstellerproduktion durch ein unabhängiges, genormtes Prüfverfahren – auf den Wert ist also Verlass.
Welche Feinsteinzeugabriebklasse sollten Bodenfliesen haben?
Idealerweise sollte die Abriebklasse der Fliesen aus Feinsteinzeug auf den Anwendungszweck, die Benutzungsfrequenz und die Verschmutzungsbedingungen der Umgebung angepasst werden. Im Innenbereich und bei moderater Verschmutzung durch Schuhe reichen oftmals die Klassen 2 bis 4.
Die Abriebgruppe 1 kommt nur für Wandfliesen in Betracht. Im Außenbereich empfehlen sich die Klassen 3 bis 4, an öffentlichen Orten (wie Büros) sollten Sie auf die Bewertungsgruppe 5 setzen.