Was sind Feinsteinzeug Fliesen und welche Vor- und Nachteile haben sie?
Feinsteinzeugfliesen sind spezielle Keramikfliesen, die durch einen aufwändigen Herstellungsprozess besonders widerstandsfähig werden. Sie bestehen aus natürlichen Rohstoffen wie Ton, Quarz, Kaolin und Feldspat, die fein vermahlen, unter hohem Druck gepresst und bei Temperaturen von etwa 1.300°C gebrannt werden. Dieser Prozess führt zu einem besonders dichten und fast porenfreien Material, das zahlreiche Vorteile bietet, jedoch auch einige Nachteile mit sich bringt.
Vorteile von Feinsteinzeug Fliesen
Robustheit und Langlebigkeit: Dank der dichten Struktur sind Feinsteinzeugfliesen extrem widerstandsfähig gegen Abrieb, Kratzer und Stöße. Sie zeigen auch in stark genutzten Bereichen kaum Abnutzungserscheinungen.
Wasserdichtigkeit: Aufgrund ihrer geringen Porosität nehmen diese Fliesen fast kein Wasser auf, was sie ideal für feuchte Umgebungen wie Badezimmer und Küchen macht.
Designvielfalt: Diese Fliesen sind in einer Vielzahl von Farben, Mustern und Texturen erhältlich. Sie können die Optik von Naturmaterialien wie Holz oder Stein nachahmen und bieten somit flexible Gestaltungsmöglichkeiten.
Pflegeleichtigkeit: Schmutz und Flüssigkeiten dringen nicht ein, sondern bleiben auf der Oberfläche, was die Reinigung einfach und mühelos macht.
Frostbeständigkeit: Feinsteinzeugfliesen sind frostsicher und daher auch für Außenbereiche wie Terrassen und Balkone geeignet, wo sie Temperaturwechseln standhalten müssen.
Feuerfestigkeit: Sie sind nicht brennbar und widerstehen hohen Temperaturen, was sie zu einer sicheren Wahl für alle Bereiche im Haus macht.
Hygieneeigenschaften: Dank ihrer nahezu porenfreien Oberfläche sind sie extrem hygienisch. Bakterien und Schimmel haben kaum eine Chance einzudringen, was sie zu einer idealen Wahl für Allergiker macht.
Nachteile von Feinsteinzeug Fliesen
Hoher Anschaffungspreis: Diese Fliesen sind oft teurer als andere Keramikfliesen. Die hohe Investition wird jedoch durch ihre Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit gerechtfertigt.
Komplexität der Verlegung: Die Härte des Materials macht das Schneiden und Verlegen anspruchsvoller, weshalb eine professionelle Verlegung häufig notwendig ist.
Kälteempfinden: Diese Fliesen können sich kalt anfühlen, besonders in Räumen ohne Fußbodenheizung. Eine Fußbodenheizung kann jedoch problemlos integriert werden.
Rutschgefahr: Je nach Oberflächenbeschaffenheit können Feinsteinzeugfliesen rutschig sein, insbesondere im nassen Zustand. Rutschfeste Varianten sind hier eine gute Lösung.
Empfindlichkeit bei dünnen Fliesen: Feinsteinzeugfliesen in dünnerer Ausführung weisen eine erhöhte Bruchgefahr auf. Sollten diese Fliesen beschädigt werden, müssen häufig ganze Fliesen ersetzt werden, da eine Reparatur meist nicht möglich ist.
Keine Schalldämmung: Diese Fliesen bieten keine Schalldämmung, was insbesondere in Wohnräumen zu einer erhöhten Geräuschkulisse führen kann. Eine Trittschalldämmung unter den Fliesen kann hier Abhilfe schaffen.
Anfälligkeit für bestimmte Flecken: Obwohl diese Fliesen generell unempfindlich gegenüber Flecken sind, können polierte Oberflächen empfindlicher auf säurehaltige Substanzen wie Wein oder Essig reagieren. Eine regelmäßige Imprägnierung kann helfen, diesen Effekt zu minimieren.
Hohes Gewicht: Das höhere Gewicht dieser Fliesen im Vergleich zu anderen Fliesenarten kann ein Nachteil sein, besonders bei Renovierungsarbeiten. Sie benötigen unter Umständen eine stabilere Unterkonstruktion, was gerade bei Altbauten zusätzlichen Aufwand bedeutet.
Erhitzung durch Sonneneinstrahlung: Besonders dunkle Feinsteinzeugfliesen können sich bei direkter Sonneneinstrahlung stark erhitzen. Dies kann im Sommer auf Terrassen oder Balkonen unangenehm sein und zu einer Überhitzung des Bodenbelags führen.
Berücksichtigen Sie diese möglichen Nachteile bei Ihrer Entscheidung für oder gegen Feinsteinzeugfliesen, um eine für Ihre Bedürfnisse geeignete Wahl zu treffen.