Wo liegt der Unterschied zwischen Feinsteinzeug und Keramik?
Als Keramik wird ein mineralischer Werkstoff bezeichnet, der aus unterschiedlichen Massen zusammengesetzt sein kann. Daher bildet das Wort „Keramik“ streng genommen einen Überbegriff für Rohstoffe wie Ton (und Gemische aus Ton), Kaoline, Lehme, Quarzsand und ähnliche Stoffe. Unterscheiden lässt sich dabei in Grobkeramik und in Feinkeramik.
Ist von Baumaterialien aus Keramik (wie Keramikfliesen, Spülen und Arbeitsplatten) die Rede, kommen dafür üblicherweise gebrannte und gehärtete Keramikmischungen zum Einsatz. Eines davon ist Feinsteinzeug, das zumeist aus Tonerde, Feldspat und Sand besteht.
Welche unterschiedlichen Eigenschaften ergeben sich dadurch?
In Feinsteinzeug ist eine Mischung aus Feinkeramik und Zusätzen enthalten, die die Materialeigenschaften des Naturproduktes aufnehmen und in einem Sinterverfahren aushärten. Während Keramik noch recht brüchig ist und Wasser aufnehmen kann, gilt das für Feinsteinzeugfliesen nicht mehr – sie sind kratzfest, bruchsicher und besitzen eine Wasseraufnahme von weniger als 0,5%.
Das macht Feinsteinzeug zu einem idealen Partner für Bodenbelage, Terrassenplatten und Co. Da das Material vor dem Brennen unter starkem Druck gepresst wird, ist die Porosität außerdem deutlich geringer.
Wofür kommen Keramik und Feinsteinzeug jeweils infrage?
Auch bezüglich der Einsatzgebiete und Verwendungszwecke unterscheiden sich Keramik und Feinsteinzeug. Keramik wird klassischerweise als Ausgangsstoff für andere Materialien verwendet, sodass beispielsweise Steingut, Feinsteinzeug, Terracotta, Porzellan und Co. hergestellt werden können. Gleichzeitig kommt Keramik in Form von Gefäßen und als Material für Kunst infrage.
Feinsteinzeug wird aufgrund der frostbeständigen, robusten und widerstandsfähigen Eigenschaften vor allem als Werkstoff eingesetzt. Es ist oft in Form von Fliesen und Platten im Innenbereich und sogar im Außenbereich zu finden.
Unterscheiden sich Steinzeug und Feinsteinzeug beide von Keramik?
Wenn vom Unterschied zwischen Keramik und Feinsteinzeug die Rede ist, wird auch Steinzeug gerne in den Mix geworfen. Dabei handelt es sich um ein gepresstes und gebranntes Produkt aus der Kategorie der Feinkeramik, das allerdings bei weniger Druck gepresst wird.
Die Rohstoffe sind außerdem weniger fein gemahlen, sodass sich eine weniger feinporige Oberflächenstruktur ergibt. Dadurch nimmt Steinzeug bis zu 3% Wasser auf und ist anfälliger für Frost und Verschmutzungen.