Moderner Hausbau versus traditionellem Hausbau
Moderne Fenster sind komplett luft- und gasdicht. Sie sind eigentlich so konzeptioniert, dass die bislang typische, die klassische Entlüftung von Gebäuden nicht mehr funktioniert. Denn noch bis in das neue Jahrtausend hinein wurden Häuser so gebaut, dass sie bewusst undicht waren in der Gebäudehülle:
- offene Kellerfenster
- undichte Fenster (durch die Fenstermontage in der Laibung)
- undichte Türen (selbes Prinzip)
- Kaltdach (es wird von innen durch das Dach entlüftet)
Die offenen Kellerfenster kennt jeder noch, ebenso die feuchten Keller. Aber auch die Fenster, die nie richtig dicht waren in ihrer Anschlussfuge zur Laibung. Nach den heutigen Richtlinien erfolgt die Fenster- und Türenmontage nach RAL jedoch so, dass die Fenster absolut dicht sind und auch sogenannten Blower-Tests widerstehen.
Energieeffiziente Häuser benötigen eine gesonderte Lüftung
Für moderne Häuser, die mit einer wasserdichten weißen Kellerwanne und einem Warmdach ausgestattet sind, müssen die Fenster sogar so sein. Denn entgegen der traditionellen Bauweise wird bei Energiesparhäusern auch eine zusätzliche Lüftung integriert. Die ist inzwischen so ausgefeilt, dass darüber sogar eine Wärmerückgewinnung erfolgt.
Bei Wärmedämmfenstern in konventionellen Gebäuden oft Probleme
Außerdem kam mit Kippfenster ein völlig falsches Lüftungsverhalten der Menschen. Unter Fenster kippen können Sie nachlesen, dass es falsch ist, Fenster langfristig offen zu kippen. Die Wärme, die entweicht, ist enorm und schlägt sofort auf die Energierechnung. Die einzige Möglichkeit, dem etwas entgegenzusetzen und etwas an Energiekosten zu sparen, sind Fensterfalzlüfter.
Das Nachrüsten von einem Fensterfalzlüfter schafft Abhilfe
Diese werden in der Fensterfalz zwischen Fensterflügel und Fensterrahmen eingesetzt, indem einfach ein Stück des Dichtgummis entfernt wird. Der Fensterfalzlüfter hat in etwas denselben Durchmesser wie der Dichtgummi, ist aber luftdurchlässig. Die Luftöffnung ist passiv druckgesteuert. Es kann also nur Luft entweichen bzw. ins Haus gelangen, wenn der Druckunterschied zwischen innen und außen entsprechend ist.
Nicht in jedes Haus dürfen Sie solche Lüfter nachträglich einbauen!
In Niedrigenergiehäusern dürfen Sie solche Fensterfalzlüfter nicht nachrüsten, da damit das gesamte Energiesparkonzept zunichtegemacht wird. Sie können diese Lüster aber dort einsetzen, wo alte Bestandsgebäude mit modernen und hoch dichten Wärmedämmfenstern ausgestattet wurden. Insbesondere, wenn Sie sehr viel unterwegs sind, macht so ein Fensterfalzlüfter Sinn.
Hier lohnt das Nachrüsten
Gegebenenfalls aber auch, wenn Sie Mieter in einer Wohnung haben, die das Lüften nicht beherrschen. Wenn Sie jedoch genug Zeit zum Lüften haben, sollten Sie immer das manuelle Lüften nach den aktuellen Ratschlägen befolgen, so wie wir es auch unter „Fenster kippen“ im vorgegangen Link beschreiben.
Montagebestimmungen des Herstellers beachten
Bei der Montage von einem Fensterfalzlüfter müssen Sie dann unbedingt die Einbauanleitung des Herstellers beachten. Denn die Position des Lüfters ist zwingend vorgeschrieben. So dürfen die Lüfter beispielsweise nicht in der Verblendung von Fenstern installiert werden.