Der technische Flachdachaufbau kann sich maßgeblich unterscheiden
Auch wenn alle Flachdächer sehr ähnlich aussehen, können sie doch grundlegend unterschiedlich sein. Beim Flachdachaufbau lassen sich drei Konstruktionstypen unterscheiden.
- das Flachdach als Warmdach
- das Flachdach als Umkehrdach
- das Flachdach als Kaltdach
Alle drei Varianten sind heute typische Flachdachaufbauten. Die Unterschiede liegen vor allem im Detail.
Der Flachdachaufbau als Warmdach
Das Warmdach wurde früher vornehmlich beim Flachdach angewandt, findet sich aber heute auch immer öfter bei Steildächern. Der Flachdachaufbau als Warmdach ist wie folgt (von außen nach innen).
- Kies oder Begrünung
- Dachabdichtung
- Wärmedämmung
- Dampfsperre
- Ausgleichsschicht (zwischen unverträglichen Schichten)
- Tragkonstruktion (Holz, Stahlbeton etc.)
Die Feuchtigkeit beim Warmdach
Wie der Aufbau verdeutlicht, kann Feuchtigkeit aus dem Rauminnern nicht über das Dach abgeführt werden (Prinzip des Kaltdachs). Im Rauminnern entsteht allerdings immer Feuchtigkeit. Besitzt das Gebäude keine entsprechende Einrichtung (eine Feuchtigkeitsentlüftung), sammelt sich die Raumfeuchtigkeit an und in der Decke. Durch die Dampfsperre kann die Nässe ja nicht dringen. Die Folge wären Schwämme und Schimmel.
Ausgleichsschicht und Kiesschüttung
Die Ausgleichsschicht besteht oft aus Glaswolle oder ähnlichem Material. Die Kiesschüttung bzw. Begrünung hat mehrere Aufgaben: UV-Schutz, Ozonschutz, thermischer Schutz, Wasserspeicher, in die Konstruktion einbezogene Dachbeschwerung.
Der Flachdachaufbau als Umkehrdach
Beim Umkehrdach handelt es sich um ein Warmdach, das verändert aufgebaut wird. Wie Sie nachfolgend sehen können, liegt die Wärmedämmung jetzt über der Abdichtung.
- Kies oder Begrünung
- Wärmedämmung
- Dachabdichtung
- Dampfsperre
- Ausgleichsschicht (zwischen unverträglichen Schichten)
- Tragkonstruktion (Holz, Stahlbeton etc.)
Der Flachdachaufbau als Kaltdach
Der Aufbau vom Kaltdach kann sich in einigen Punkten unterscheiden, ist aber grundsätzlich wie nachfolgend aufgelistet (von außen nach innen).
- Kies oder Begrünung
- Dachabdichtung
- diffusionsoffene Schicht
- Unterlage, diffusionsoffen (zum Beispiel eine Holzschalung)
- Hinterlüftungsschicht
- Wärmedämmung
- Dampfsperre (kann auch eine Dampfbremse sein)
- Tragkonstruktion
Die Feuchtigkeit beim Kaltdach
Das Kaltdach bietet zahlreiche Vorteile. Durch die Hinterlüftung wird der Abtransport der Feuchtigkeit gewährleistet. Allerdings muss auch die Entlüftung funktionieren (Wind). Zudem besitzt das Kaltdach eine hohe Aufbaufläche.
Weitere Flachdachkonstruktionen und Besonderheiten
Daneben gibt es noch einige Weiterentwicklungen der verschiedenen Dacharten, die sehr spezifisch werden. So zum Beispiel das aus dem Umkehrdach abgeleitete Duodach sowie Warmdächer mit und ohne Auflast. Außerdem wird maßgeblich zwischen Holz- und Betonkonstruktionen unterschieden.
Der Flachdachaufbau als Kaltdach stellt das teurere Dach dar. Dafür ist aber der Feuchtigkeitsabtransport und damit die Lebensdauer deutlich besser.
Der Flachdachaufbau kann auch eine unbewehrte Betonschicht als oberste Schicht beinhalten, die ein Gefälle aufweist. Abflusssysteme können ebenfalls mit Gefälle, aber auch ohne Gefälle integriert werden.
Im Hausjournal finden Sie auch Anleitungen und Ratgeber zum Abdichten von einem Flachdach und weiteren Themen rund um die verschiedenen Dachausführungen.