Leistungsbegriff bei der Fußbodenheizung
Die Leistungsfähigkeit – oder Leistung – einer Fußbodenheizung bestimmt, welche Oberflächentemperaturen am Boden entstehen können. Je leistungsfähiger die Heizung ist, desto besser und schneller können die gewünschten Oberflächentemperaturen erreicht werden.
Die Leistung einer Fußbodenheizung wird technisch in W/m² angegeben. Das bestimmt, welche Wärmeleistung pro m² Oberfläche von der Heizung zur Verfügung gestellt werden kann.
Begrenzung der Oberflächentemperaturen
Nach der DIN EN 1264 sind die Oberflächentemperaturen auf der Fußbodenoberfläche auf ein bestimmtes Maß begrenzt. Technisch werden dafür jeweils die mittleren Oberflächentemperaturen herangezogen, da über den Heizungsrohren eine geringfügig höhere Temperatur herrscht, wie zwischen den einzelnen Heizungsrohren.
Die zulässigen Maximaltemperaturen sind:
- 29 °C Oberflächentemperatur in der Aufenthaltszone
- bis zu maximal 35 °C in den Randzonen (hier ist etwas mehr Wärme nötig, da auch mehr Wärme über Außenwände, Türen und Fenster verloren gehen kann)
- bis zu max. 33 °C in Bädern und ähnlichen Räumen (da dort generell eine höhere Raumtemperatur, in der Regel rund 24 °C angepeilt wird)
Diese festgesetzten Temperaturgrenzen führen dazu, dass auch die Fußbodenheizung nur eine begrenzte Leistung erbringen muss. Sie arbeitet deshalb häufig im Niedrigtemperaturbereich, mit Vorlauftemperaturen unter 35 °C.
Die Wärmeleistungen liegen heute in den einzelnen Bereichen eines Hauses in der Regel zwischen 50 und 100 W/m².
Leistungsberechnung nach der Temperaturmethode (Ist-Leistung der Heizung)
- Fußbodenheizung
- Sekundenthermometer
- Alu-Plättchen für das Sekundenthermometer (ca. 20 x 10 cm groß und 2 – 3 mm stark)
- Stoppuhr
1. Messpunkte ermitteln
Legen Sie drei Messpunkte am Fußbodenbelag fest. Diese sollten über den Raum gleichmäßig verteilt sein. Legen Sie ebenso drei gleichmäßig im Raum verteilte Punkte für das Messen der Raumtemperatur fest.
2. Messvorgang
Legen Sie das Sekundenthermometer (39,89€ bei Amazon*) mit den angebrachten Aluminiumplättchen auf den Messpunkt. Verwenden Sie als leitendes Medium zwischen dem Fußbodenbelag und der Unterseite des Plättchens einen kleinen Wassertropfen. Belassen Sie den Messfühler ca. 15 Minuten an der Messstelle, bevor Sie den Wert ablesen.
Achten Sie bei Teppichen darauf, dass Sie mit dem Aluminiumplättchen die Oberseite der Schlingen nur berühren, aber nicht herunterdrücken. Die Raumtemperatur wird in ca. 1,25 – 1,50 m Abstand vom Boden gemessen.
3. Mittelwerte bilden
Bilden Sie aus den drei Messergebnissen den Mittelwert, jeweils einen Mittelwert für die Oberflächentemperatur und einen Mittelwert für die Raumtemperatur.
4. Berechnungsvorgang
Ziehen Sie die Raumtemperatur von der Oberflächentemperatur ab. Dadurch erhalten Sie den Wert der sogenannten Übertemperatur. Wenn Sie diesen Wert mal 11 nehmen, erhalten Sie die derzeitige Ist-Leistung der Heizung in W/m². Diese Berechnung ist relativ genau.
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