Kostenbeispiel: Gabelstaplerführerschein
- kostenbeispiel
- situation
- Grundausbildung (Stufe 1)
- kostengünstiger Anbieter, 2-Tages-Kurs
- kostenfaktoren
Posten | Preis |
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Ausbildungskosten | 233 EUR |
Prüfungsgebühr | 0 EUR (enthalten) |
Gesamtkosten | 233 EUR |
Kostenbestandteile
- Ausbildungsmöglichkeiten und Ausbildungsziele
- Ausbildungskosten
- Regelmäßige Weiterbildung #kostenfaktoren
Ausbildungsmöglichkeiten und Ausbildungsziele
Gabelstapler sind in der Bedienung nicht ungefährlich – nicht zuletzt für den Staplerfahrer selbst. Aus diesem Grund verlangt die DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) verpflichtend über die jeweiligen Vorschriften der einzelnen Berufsgenossenschaften, dass nur Personen mit einer nachgewiesenen Befähigung einen Gabelstapler bedienen dürfen. Eine solche Befähigung ist der Gabelstaplerführerschein, amtlich „Flurfördermittelschein“. Umgangssprachlich wird der Schein meist einfach „Staplerschein“ genannt.
Voraussetzungen. Das Mindestalter zum Bedienen eines Gabelstaplers („Flurförderzeug“) ist grundsätzlich 18 Jahre. Erwerben darf man den Staplerführerschein allerdings auch schon ab 16 – gelenkt werden darf der Gabelstapler dann allerdings nur unter Aufsicht einer fachkundigen Person.
Neben dem Mindestalter werden eine ausreichende körperliche, geistige und charakterliche Eignung vorausgesetzt, um die Ausbildung absolvieren zu können.
Ausbildungsablauf. Der Staplerschein stellt die „allgemeine Grundausbildung“ darf. Sie umfasst eine theoretische Unterweisung und einen praktischen Ausbildungsteil (jeweils 10 Stunden) und schließt mit einer vorgegebenen Multiple Choice Prüfung mit rund 50 Fragen ab.
Besteht man die Prüfung erfolgreich, erhält man nachfolgend den Staplerschein und hat damit die Grundausbildung (Stufe 1) absolviert. Daran schließen sich dann die innerbetrieblich absolvierte Ausbildung (Einweisung) an, im Anschluss kann man auch eine Zusatzausbildung (Stufe 2 oder 3) absolvieren, wenn man im Betrieb besondere Flurförderzeuge führen muss, Sondereinsätze absolvieren will oder Zusatzgeräte verwenden möchte. Zu den besonderen Flurförderzeugen zählen etwa:
- Teleskoplader
- Containerstapler
- Hochregalstapler
- Krane
Mit der Grundausbildung (Stufe 1) ist man nur berechtigt, herkömmliche Gabelstapler (z. B. Frontstapler und Seitenstapler) zu führen.
Wer einen Gabelstapler oder ein schneller fahrendes Flurfahrzeug uneingeschränkt im öffentlichen Verkehr mit bis zu 6 km/hlenken will, braucht dafür keine Fahrerlaubnis, bei Flurförderzeugen, die schneller fahren, muss man allerdings einen Führerschein der Klasse L oder T besitzen.
Fahren die Fahrzeuge über 6 km/h, benötigen sie dafür eine Einzelbetriebserlaubnis, bei zulässiger Höchstgeschwindigkeit benötigen sie eine Zulassung samt Kennzeichen und Haftpflichtversicherung.
Ausbildungsanbieter. Je nach Region wird die Ausbildung und Prüfung für den Staplerschein von verschiedenen Institutionen angeboten:
- Dekra
- TÜV
- IHK
- zertifizierten IAG-Ausbildungsbetrieben der DGUV
- vereinzelt auch Fahrschulen
Auch verschiedene größere Hersteller von Flurförderfahrzeugen bieten eine eigene Staplerschein-Ausbildung an. Im Zweifelsfall sollte man sich allerdings immer davon überzeugen, ob ein Ausbilder oder Ausbildungsunternehmen auch entsprechend zertifiziert ist.
Ausbildungkosten
Die Kosten sind je nach Anbieter unterschiedlich, bewegen sich für die Grundausbildung aber gewöhnlich bei Zwei- bis Dreitageskursen im Bereich zwischen 250 und 450 EUR.
Längerdauernde Ausbildung. Gerade Anfänger brauchen häufig etwas mehr praktische Übung – dafür gibt es länger dauernde Kurse oder zusätzliche Erweiterungsstunden. Die Kosten liegen dann geringfügig höher.
Kürzere Ausbildung. Wer im Rahmen der betrieblichen Ausbildung bereits Erfahrungen sammeln konnte, kann auch eine Ausbildung mit einem verkürzten Praxisteil absolvieren. Die Kosten liegen dann etwas geringer.
Kostenübernahme. Wer bereits in einem Betrieb arbeitet und sich als Staplerfahrer weiterqualifiziert, hat gute Chancen, dass der Betrieb die Ausbildungskosten übernimmt.
Wer gerade auf Arbeitssuche ist, kann den Staplerschein machen, um seine Chancen auf einen Job zu erhöhen und die Ausbildungskosten vom Arbeitsamt finanzieren lassen. Nach §45 SGB III besteht diese Möglichkeit, die Gewährung der Ausbildung liegt aber im Ermessen des zuständigen Sachbearbeiters. Der dafür notwendige Antrag nennt sich „Antrag auf Gewährung einer Förderung aus dem Vermittlungsbudget.
Zusatzqualifikation (Stufe 2 / Stufe 3). Wer eine Zusatzqualifikation erwerben will, muss mit Kosten von rund 250 – 400 EUR je Stufe rechnen. Auch hier gibt es längerdauernde Ausbildungen mit einer umfangreicheren praktischen Ausbildung, die gegebenenfalls auch noch teurer sein können. Die Preise können allerdings von Anbieter zu Anbieter stark variieren.
Regelmäßige Weiterbildung
Die Grundausbildung gilt lebenslang.
Dennoch ist eine regelmäßige jährliche Unterweisung notwendig, wenn man seinen Staplerschein erworben hat. Dabei erfolgt allerdings nur eine halbtätige theoretische Unterweisung, bei der die vorhandenen Kenntnisse aufgefrischt und Neuerungen thematisiert werden. Die Kosten sind entsprechend gering (meist 30 – 60 EUR) und werden häufig vom Betrieb übernommen.
Wer seinen Staplerschein verliert, braucht nicht zwingend die Grundausbildung zu wiederholen, muss sich aber einen neuen Ausweis von dem Anbieter ausstellen lassen, bei dem er die Grundausbildung absolviert hat.
Kostenbeispiel //aufwändig//
- situation
- Grundausbildung (Stufe 1)
- teurer Anbieter, 3-Tages-Kurs mit Zusatzstunden
Posten | Preis |
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Ausbildungkosten | 455 EUR |
Prüfungsgebühr | 0 EUR (enthalten) |
Gesamtkosten | 455 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Kosten steuerlich geltend machen
- Zusatzqualifikationen bei Arbeitssuche absolvieren
Kosten steuerlich geltend machen
Wer die Kosten für den Staplerschein selbst tragen muss, kann sie als Ausbildungskosten steuerlich geltend machen (Steuererklärung).
Zusatzqualifikationen bei Arbeitssuche absolvieren
Wer gerade auf Arbeitssuche ist und bereits den Staplerschein besitzt, sollte darüber nachdenken, noch eine Zusatzqualifikation zu absolvieren. In vielen Betrieben kommen besondere Flurförderzeuge zum Einsatz, wer die entsprechende Zusatzqualifikation bereits besitzt, erhöht oft seine Chancen gegenüber anderen Bewerbern.
FAQ
Welche Kosten verursacht der Gabelstaplerführerschein?
In unserem [Beispiel|#kostenbeispiel] fallen für den Staplerschein Kosten von 233 EUR an. Die Gesamtkosten können im Einzelfall stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Aus welchen Kostenbestandteilen setzen sich die Kosten zusammen?
Die grundlegenden Bestandteile sind die Ausbildungskosten und die Prüfungsgebühr, dazu können Kosten für Zusatzqualifikationen (besondere Stapler und Arbeitsgeräte) kommen. Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich die Kosten senken?
Müssen die Kosten selbst getragen werden, kann man sie in der Steuererklärung als Ausbildungskosten geltend machen. Für Arbeitssuchende ist eine Kostenübernahme durch das Arbeitsamt möglich (Ermessen des Sachbearbeiters). Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.