Welche Techniken gibt es?
Glas mit einem Dremel gravieren
Um Whiskeygläser, Biergläser und Co. mit einer individuellen Gravur zu versehen, können Sie zu einem Dremel greifen. Dabei handelt es sich um kleine Multifunktionswerkzeuge mit rotieren Aufsätzen. Die Auswahl der Aufsatzgrößen und -materialien ist groß, sodass Sie die Stärke der Linien besonders gut variieren können. Selbst filigrane Motive oder große Flächen lassen sich mit etwas Geschick problemlos abdecken.
Im Vergleich zu anderen Geräten bewegt sich der Dremel hinsichtlich der Anschaffungskosten im Mittelfeld. Dafür bietet er den Vorteil, dass er auch für viele andere Projekte eingesetzt werden kann – man denke etwa an das Schneiden von Flaschen oder das Gravieren von Holz.
Glas mit einem Glasgravierstift gravieren
Neben dem Dremel kommen auch kleinere Glasgravierstifte infrage, um Gläser persönlich und individuell zu verzieren. Die Geräte verfügen über eine vibrierende Spitze, die per Akku oder per Netzkabel betrieben wird. Das sorgt für ein recht hohes Geräuschaufkommen. Die Vertiefungen werden ins Glas gemeißelt – dadurch entsteht die typisch matte Optik der Gravuren.
Im Gegensatz zu anderen Geräten bieten Gravierstifte den Vorteil, dass Sie weniger schnell abrutschen können. Nicht zuletzt deswegen eignen sich diese Werkzeuge auch für Anfänger. Achten Sie bei der Verwendung darauf, dass Sie eine Schutzbrille tragen und nicht zu viel Druck auf das Glas ausüben.
Glas mit einem Lasergravierer gravieren
Für umfangreiche oder größere Projekte kann sich die Anschaffung eines Lasergravierers lohnen. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn Sie mehrere identische Gastgeschenke herstellen wollen oder die Beschenkten ein besonders filigranes Motiv erhalten sollen. Lasergravierer beginnen im Handel bei etwa 350 Euro, hochwertigere Geräte können aber schnell über 1.000 Euro kosten.
Zu den Vorteilen dieser Maschinen zählt vor allem die automatische Ausführung der Gravur. Das gewünschte Muster wird mithilfe einer Software übertragen, sodass Bilder in verschiedenen Formaten (man denke etwa an .bmp, .jpg und .png) infrage kommen. Achten Sie bei dieser Methode darauf, dass Sie den Anweisungen der jeweiligen Herstellerangaben folgen und das Glas mittig ausrichten.
Glas gravieren lassen
Einige Motive und feine Gravuren lassen sich ohne teure Maschinen nicht selber herstellen, sodass eine professionelle Gravur erforderlich ist. Üblicherweise können Sie die Gläser direkt beim Hersteller kaufen und gravieren lassen – das spart Kosten und erfordert kein Einsenden von Material. Bereits gekaufte Gläser können ebenfalls lokal graviert werden. Eine schnelle Internetsuche hilft, den richtigen Experten zu finden.
Der Preis für eine professionelle Gravur ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehören unter anderem die Anzahl der Gravuren, die Art und Größe sowie die eingesetzte Maschine. Auch die Auflösung in dpi und individuelle Preisgestaltungen des Anbieters spielen hinein. Stellen Sie am besten einen Preisvergleich an, um das beste Angebot zu finden.
Produktempfehlungen
Gläser können mit verschiedenen Werkzeugen graviert werden, weshalb auch die Produktauswahl differieren kann. Entscheiden Sie sich beim Kauf eines Dremels für ein Gerät mit einer hohen Drehzahl und einer Leistung von mindestens 100 W. Die Aufsätze sollten passend zum Projekt gewählt werden. Zusätzlich benötigen Sie eine geeignete Schutzkleidung, um Augen und Atemwege vor dem entstehenden Glasstaub zu bewahren.
Bei diesem Lasergravierer handelt es sich um eine professionelle Schneidemaschine, die mit einer Arbeitsgröße von 255 x 440 mm besticht. Sie lässt sich drahtlos per App steuern und kann Motive aus einer Online-Cloud übertragen. Der Lasergravierer wird mit einem 30-W-Modul geliefert. Eine Kombination mit anderen Modulen ist aber ebenfalls möglich.
Dieser Dremel wird in einem Set mit 25 Zubehörteilen geliefert, sodass direkt verschiedene Arbeitsbereiche abgedeckt werden können. Auch unter Belastung entstehen kaum Vibrationen und eine geringe Geräuschentwicklung. Die Geschwindigkeit des Dremels ist variabel einstellbar und liegt zwischen 10.000 und 33.000 Umdrehungen pro Minute. Als Leistung werden 130 W angegeben.
Passend zum Dremel können Sie sich zusätzlich für ein Aufsatz-Set entscheiden, das sich speziell für Glasgravuren eignet. Dieses Set besteht aus 8 verschiedenen Aufsätzen, die für Glas und metallische Oberflächen eingesetzt werden können. Im Lieferumfang sind 4 Aufsätze mit Schleifsteinen aus Siliziumkarbid und 4 Diamantradspitzen enthalten.
Um Ihre Atemwege vor dem feinen Glasstaub zu schützen, lohnt sich die Verwendung dieser Atemschutzmasken. Sie bieten einen geringen Atemwiderstand und eine hohe Filtrationskapazität, sodass Sie die Masken auch über einen längeren Zeitraum tragen können. Der Mund-Nasen-Schutz wird in einer Verpackungsgröße von 20 Stück geliefert.
Mit nur 26 g Gewicht ist diese Schutzbrille besonders leicht, sodass Sie beim Gravieren nicht davon gestört werden. Die Schutzbrille besticht durch einen hohen Tragekomfort und eine Druckreduktion an den Kontaktstellen. Das Material ist beschichtet, sodass die Brille schlag- und stoßfest ist. Auch Kratzer werden effektiv verhindert. Durch die hochgezogenen Gläser besteht auch ein seitlicher Augenschutz.
Setzen Sie dieses Silikonspray ein, um die Glasgravur vom weißen Staubschleier zu befreien und das Motiv transparenter zu machen. Es wird in einer Sprühdose mit 300 ml Inhalt geliefert und lässt sich mithilfe der Düse präzise auftragen. Das Silikonspray ist farblos und wasserabweisend. Neben einer Verwendung auf Glas kann es auch auf Metalle, Holz, Kunststoffen und Gummi eingesetzt werden.
Anleitung: Glas in 3 Schritten mit dem Dremel gravieren
- Gläser
- Spülmittel
- Klebestreifen
- Silikonspray
- Dremel mit passenden Aufsätzen
- weiches Tuch
- Schutzkleidung (Schutzbrille
- Handschuhe und Staubmaske)
- Papier
- Bleistift oder Filzstift
1. Vorbereitung
Glas reinigen. Schlieren und Fettflecken (man denke etwa an Fingerabdrücke) können das Muster verfälschen, weshalb das Glas in einem ersten Schritt gründlich gereinigt werden sollte. Verwenden Sie dafür Spülmittel und trocknen Sie die Oberfläche gründlich ab – nicht, dass Ihnen ein feuchtes Glas beim Gravieren aus den Händen rutscht.

Zunächst muss das Glas gründlich gereinigt werden
Motiv vorzeichnen. Zeichnen Sie das gewünschte Muster am besten auf einem Blatt Papier in der richtigen Größe vor. Wer ein bestehendes Motiv verwenden möchte, kann es ganz einfach in schwarzer Farbe auf ein weißes Papier ausdrucken. Schablonen lassen sich gut als Negativ anbringen (also in weißer Schrift auf dunklem Untergrund).
Motiv hinterlegen und befestigen. Platzieren Sie das vorgezeichnete Motiv auf der Rückseite jener Glasstelle, an der es eingraviert werden soll. Bei kleineren Gläsern (wie etwa Schnapsgläsern oder Sektgläsern) kann das mitunter Geschick erfordern. Befestigen Sie die Vorlage mit zwei Streifen Tesafilm.
Schutzkleidung anlegen. Legen Sie vor dem Gravieren außerdem eine passende Schutzkleidung an. Es entsteht feiner Glasstaub und manchmal sogar Splitter. Beides darf auf keinen Fall mit Ihren Augen oder Ihren Atemwegen in Kontakt kommen. Tragen Sie daher sowohl einen Mund-Nasen-Schutz als auch eine Schutzbrille. Ebenfalls sind Handschuhe aus Latex oder Gummi empfehlenswert.
2. Glas gravieren
Danach kommt der Dremel zum Einsatz. Wählen Sie einen geeigneten Aufsatz auf und werfen Sie einen kurzen Blick in die Betriebsanleitung – das kann helfen, die richtigen Einstellungen für das Gerät zu finden. Gravieren Sie das Motiv dann von innen nach außen auf das Glas. Fangen Sie bei Umrissen mit den dickeren bzw. stärkeren Linien an. Wechseln Sie bei Füllungen gegebenenfalls den Aufsatz.

Mit einem Dremel geht das Gravieren von Glas schnell von der Hand
3. Glas reinigen
In einem letzten Schritt muss das Glas erneut gereinigt werden. Das entfernt letzte Staubreste und ermöglicht einen unverfälschten Blick auf das Motiv. Waschen Sie die Gläser gründlich ab und verwenden Sie Silikonspray für die feinen Gravurlinien. Prüfen Sie im Anschluss das Motiv im Gegenlicht. Gefallen Ihnen manche Linien noch nicht, können diese mit dem Dremel nachgezogen werden.
Mögliche Probleme & Lösungen
Beim Gravieren kann es passieren, dass die Linien unsauber aussehen oder schlichtweg zu tief eingraviert wurden. Beide Probleme sind Symptome eines falschen Aufsatzes am Dremel. Deswegen ist es empfehlenswert, das gewünschte Motiv zuerst an einem „Testglas“ zu üben. Bedenken Sie außerdem, dass das Motiv im Idealfall den eigenen Fertigkeiten entsprechen sollte, damit Sie ein schönes Ergebnis erzielen können.
FAQ
Können Gläser mit Gravur in der Spülmaschine gereinigt werden?
Die meisten gravierten Gläser können problemlos in der Spülmaschine gereinigt werden. Die Gravur verblasst dadurch nicht und wird durch den Waschgang ebenfalls nicht abgenutzt. Seien Sie allerdings vorsichtig mit gravierten Weingläsern: Die dünne Glasschicht kann bei einem starken Temperaturwechsel zu Rissen führen.
Welche Glasobjekte können graviert werden?
Beim Gravieren von verschiedenen Glasarten stellt Ihre eigene Vorstellungskraft die einzige Grenze dar. Am Anfang lohnt es sich, an dickeren Glaselementen (wie Marmeladengläser und Senfgläser) zu üben. Dadurch bekommen Sie ein Gefühl für den richtigen Druck, der wiederum für filigrane Glasobjekte wichtig ist.
Was kostet es, Glas gravieren zu lassen?
Bei professionellen Gravuren bestimmen die Gravurgröße, Dauer, Rüstkosten und etwaige Personalkosten den Preis. Daher kann er ganz unterschiedlich ausfallen und sollte vorher erfragt werden. Nicht selten kostet die Gravur von Einzelstücken zwischen 20 und 50 Euro.
Wie kann man Glas gravieren?
Reinigen Sie das Glas und zeichnen Sie das Motiv auf Papier vor, bevor Sie es hinter der gewünschten Stelle festkleben. Gravieren Sie danach mit einem Dremel oder einem Glasgravierstift. Zuletzt muss das Glas erneut gründlich gereinigt werden, um den feinen Staub zu entfernen.