Beschaffenheit und Materialien
Um eine Tapete materialgerecht behandeln zu können, sind deren Aufbau und die Bestandteile interessant. Am häufigsten kommen Papier- und Vliestapeten vor. Papiertapeten bestehen tatsächlich nur aus Papier, meist in mehreren Schichten. Bei Vliestapeten kommt das Trägermaterial Textilfasern und Zellulose zum Papier dazu. Bei manchen Vinyltapeten wird das Papier zusätzlich mit Polyvinylchlorid (PVC) beschichtet.
Optisch unterscheiden sich die beiden Tapetenarten kaum, aber beim Entfernen von Kleberesten besteht ein großer Unterschied. Vlies ist formstabil und dehnt sich bei Nässe nicht aus und schrumpft nicht. Wenn Vlies also erneut gewässert wird, ist das Risiko des Reißens viel geringer als bei einer reinen Papiertapete. Generell wird bei beiden Tapetenarten mit Wasser als Lösungsmittel gearbeitet.
Bei Textil- und Stofftapeten (Samt, Seide, Tuch, Velours) ist die Empfindlichkeit sehr unterschiedlich ausgeprägt. Hier können alternativ Methoden ausprobiert werden, mit denen Etiketten von Kleidung entfernt wird. Auch Grastapeten können nicht pauschal beurteilt werden. Um Klebereste zu entfernen, können im Prinzip die Methoden für Papier ausprobiert werden. Bei einer Glasfasertapete ist das Vorgehen eindeutig. Entweder lässt sie sich wiederverwertbar in Bahnen abziehen oder sie kann nicht gerettet werden.
Tapetenkleister beziehungsweise Leim
Fast jeder Tapetenkleister ist wasserlöslich. Diese Eigenschaft wird auch beim Entfernen von Kleberesten genutzt. Das Prinzip ist selbsterklärend. Einfach das Einkleistern rückwärts ausführen, die Tapete einweichen und wässern, dabei auf stabile Lage der Bahn achten, damit es nicht zu Rissen kommt.
Kreativ sein und einen geeigneten Arbeitsplatz schaffen
Wenn Sie Tapetenbahnen wässern, müssen diese glatt und ohne Spannung aufgehängt sein. Papiertapeten sollten nicht länger als zwei Meter frei hängen. Folgende mögliche Behelfskonstruktionen sind möglich:
- Eine Wäschestange, Wäschespinnen oder ein hoher Wäschrständer
- Eine straff aufgespannte Leine oder Schnur
- Ein leerer Pool beziehungsweise Schwimmbeckee
- Ein langer Arbeitstisch mit einer Seitenlänge, die der Tapetenbahn entspricht