Abtragen, auflösen oder weich machen
Um an der Wand zurückgebliebene Klebereste zu entfernen, ist die Klebstoffart und deren Wasserlöslichkeit ein entscheidendes Kriterium. Grob lässt sich einteilen, dass wasserlösliche Kleber fast immer aufwendig, aber sicher entfernbar sind. Chemische Reaktionsklebstoffe mit Lösemitteln lassen sich oft nur mechanisch entfernen.
Um Klebereste anzuschleifen, bietet sich die sogenannte Schleifgiraffe an. Das Handgerät gleicht einem Bodenschleifgerät, mit dem Klebereste vom Boden entfernt werden. Es arbeitet allerdings ohne Eigengewicht, was die Handhabung anstrengend macht. Für alle Klebereste auf stabilem Untergrund und unversehrten Putz ist diese Methode trotzdem die schonendste Variante.
Wenn Lösungsmittel eingesetzt werden, um die Klebereste leichter oder sogar eventuell mit der Hand zu entfernen zu können, bleibt immer ein Restrisiko der auch verspäteten Reaktion mit dem Putz.
Tapetenkleister muss gewässert werden
Tapetenkleister und manche andere Klebstoffe sind oft wasserlöslich. Das heißt, dass Klebereste von Tapeten ausreichend gewässert werden müssen, um sich relativ leicht ablösen zu lassen. Folgende Methoden helfen, senkrechte Wände „unter Wasser zu setzen“:
- Draht oder Schnur aufspannen, nasse Decke oder dickes Tuch vor die Wand hängen
- Statt Decke oder Tuch nasses Filz verwenden, dass mehr Nässe aufnimmt
- Mit niedrigem Druck mit einem Hochdruckreiniger mehrere Minuten bearbeiten
- Gleichmäßig und langsam mit Wasserdampf nässen
- Teilflächen mit Schwamm wässern und partiell ablösen
Sonderfall Bordüren
Da Bordüren gerne und oft als Abgrenzung zwischen halbhohen Wandabsetzungen angebracht sind, ist der Fall nicht selten, dass zwei unterschiedliche Untergründe von Kleberesten betroffen sind. Das Ablösen wird immer an dem mutmaßlich empfindlicheren Untergrund begonnen.
Es gibt wasserlöslich befestigte Bordüren, die sich durch Wässern entfernen lassen. Wurden Kleber mit Lösemitteln verwendet, kann das Erwärmen mit einem Föhn hilfreich sein.