Wie funktioniert eine Holz-Behandlung mit Leinöl?
Leinöl ist ein sogenanntes Hartöl. Diese Eigenschaft macht es für die Behandlung von Holz so geeignet. Das flüssige Leinöl zieht tief in das Holz ein und härtet dann nach und nach von der Oberfläche aus bis tief in die Holzfasern aus. So entsteht eine harte, widerstandsfähige Beschichtung. Dieser Prozess dauert allerdings sehr lange.
Schneller härtet das Leinöl aus, wenn es als Leinöl-Firnis vorliegt. Die zugesetzten Sikkative beschleunigen die Trocknung des Leinöls maßgeblich.
Leinöl überlackieren
Bei alten Möbelstücken mit voll durchgehärteter Leinöl-Beschichtung ist das Überlackieren einfach. Sie können in diesem Fall sogar wasserbasierte Lacke verwenden.
- Schleifen Sie die Oberfläche gründlich an. Ist die Oberfläche stark abgenutzt, führen Sie einen normalen Schliff zur Oberflächenbehandlung durch. Beginnen Sie mit einer groben Körnung und arbeiten Sie schrittweise mit feineren Körnungen nach. Bei einer noch ansehnlichen Oberfläche schleifen Sie das Leinöl genauso an, wie ein Klarlack vor dem Überlackieren geschliffen wird.
- Tragen Sie den gewünschten Lack gleichmäßig auf. Lassen Sie den Lack gut aushärten.
- Führen Sie einen Zwischenschliff durch.
- Tragen Sie die nächste Lackschicht auf.
- Wiederholen Sie die letzten Schritte bis zur gewünschten Anzahl an Lackschichten.
Ist das Leinöl noch nicht vollständig ausgehärtet, dürfen Sie keinesfalls einen wasserbasierten Lack verwenden. Setzen Sie stattdessen auf lösemittelbasierten Alkyd- bzw. Alkyd-PU-Lacke. Diese können auch auf einer öligen Oberfläche verwendet werden und härten ohne Risse aus.
Achtung: Viele Alkyd-Lacke sind extrem zähflüssig und sehr dick. Die Verarbeitung ist daher etwas kniffelig. Besorgen Sie zusammen mit dem Lack auch gleich eine passende Verdünnung. Mischen Sie Verdünnung und Lack miteinander an, bis Sie eine angenehme, gut verstreichbare Konsistenz erreicht haben.