Der Leinölfarbe mit Chemie zu Leibe rücken
Abbeizer und Ablauger sind zwar nicht gerade gesundheits- oder umweltfreundlich, doch gelten sie als ziemlich durchschlagkräftig. Und tatsächlich lässt sich Leinölfarbe meistens mit mindestens einem dieser chemischen Mittel aufweichen und anschließend abkratzen.
Allerdings können ältere Ölfarben viele verschiedene Zusammensetzungen aufweisen, weshalb sich ihre chemische Löslichkeit ebenfalls teilweise voneinander unterscheidet. Besorgen Sie sich ein Mittel, das sich generell für Beschichtungen mit Öl als Bindemittel eignet.
Anschließend probieren Sie es einfach auf einer begrenzten Fläche aus, immer unter Beachtung sämtlicher Sicherheitsmaßnahmen und der Gebrauchsanleitung. Wenn es klappt, können Sie auch den Rest der Leinölbeschichtung bearbeiten.
Alternative ohne Chemie: Mit Wärme arbeiten
Falls es sich um wirklich große Flächen handelt, ist die Arbeit mit Abbeizer oder Ablauger alles andere als zu empfehlen. Dabei entstehen einfach zu viele schädigende Dämpfe und ganz viel chemischer Müll, der auch noch fachgerecht entsorgt werden muss.
Leinölfarbe lässt sich in vielen Fällen auch sehr gut mit einem Heißluftföhn entfernen, zur Not tut es auch ein ganz normaler Haarföhn auf höchster Stufe. Gehen Sie dabei am besten folgendermaßen vor:
- Halten Sie den eingeschalteten Föhn etwa 10 cm von der Fläche entfernt.
- Bewegen Sie ihn auf einer Grundfläche von wenigen Quadratzentimeter hin und her.
- Nehmen Sie einen Spachtel zur Hand.
- Prüfen Sie damit während des Föhnens, ob sich die Leinölfarbe entfernen lässt. – Kratzen Sie die abgelöste Farbe vom Untergrund ab.
- Wenden Sie sich danach der benachbarten Fläche zu.
- Geben Sie acht, dass Sie den Untergrund bei Ihrer Arbeit nicht versengen.
Eine gute Belüftung und ein Atemschutz sind auch bei dieser Arbeit zu empfehlen, weil man nie weiß, welche Arten von Dämpfen durch das Erhitzen alter Farbe freigesetzt werden. Immerhin kommt nicht noch zusätzliche giftige Chemie zu den Abfällen hinzu.