Trinkwasserqualität
Bei Trinkwasser muss man zunächst einmal zwischen tatsächlicher und subjektiv empfundener Wasserqualität unterscheiden. Auch ohne vorhandene Schadstoffe kann die Wasserqualität subjektiv beeinträchtigt sein, nämlich durch:
- unangenehme Gerüche
- unangenehme Geschmacksstoffe im Wasser
- Verfärbungen
- zu hohe Wasserhärte
Geschmacks- und Geruchsstoffe werden normalerweise bei der Trinkwasseraufbereitung entfernt. Sie können aber auch aus dem Bereich der Hausinstallation stammen.
Ein starker Eisengeschmack und ein hoher Eisengehalt des Wassers kann entweder daraus resultieren, dass das Brunnenwasser zu viel Eisen enthält, oder dass es in den Hauswasserleitungen Rost gibt. In diesem Fall tritt auch eine bräunliche bis rötliche Verfärbung des Wassers auf.
Faulige Geschmäcker und Gerüche rühren in der Regel von Algenbefall her. Die Stoffwechselprodukte von Algen können selbst in geringsten Mengen den Geschmack des Wassers noch verändern. Weniger als 1 Nanogramm pro Liter genügt, um das Wasser übel schmecken zu lassen.
Hohe Wasserhärte führt ebenfalls durch den hohen Anteil an Härtebildnern im Wasser zu einer Geschmacksveränderung. Auch Tee und Kaffee schmecken dann nicht mehr richtig.
Keine der subjektiven Einschränkungen der Wasserqualität ist gesundheitlich bedenklich – außer ein sehr hoher Eisengehalt, wenn das Wasser auf Dauer getrunken oder kleinen Kindern verabreicht wird.
Wasserfilter, vor allem mit Aktivkohle, können subjektive Beeinträchtigungen beheben. Dabei besteht aber auch ein gewisses Risiko.
Gesundheitsgefahren durch Leitungswasserqualität
Die strengen vorgeschriebenen Prüfungen in Deutschland durch die Trinkwasserverordnung stellen sicher, dass auch bei langfristigem Genuss von Leitungswasser keine Gesundheitsgefahren entstehen. Die geltenden Grenzwerte in der TrinkwV für alle potenziell gesundheitsgefährlichen Stoffe sind so niedrig angelegt, dass davon ausgegangen werden kann, dass Leitungswasser in jedem Fall ungefährlich ist.
Kosten-Nutzen-Rechnung von Wasseraufbereitungsanlagen
Durch Anlagen für die Wasseraufbereitung entstehen oft nicht zu unterschätzende Kosten. Umkehrosmose-Anlagen verursachen nicht nur einmalige Anschaffungskosten, sondern auch laufende Wartungskosten. Der Wasserverbrauch kann durch eine Umkehrosmose-Anlage bis auf das Zehnfache der entnommenen Wassermenge steigen, Strom wird ebenfalls noch verbraucht. Dabei entsteht eine Wasserqualität, die durchwegs angesehen werden kann.
Auch bei herkömmlichen Wasserfiltern müssen ständig und möglichst häufig die Filterkartuschen ausgewechselt werden, was ebenfalls nicht geringe Kosten verursacht.
Der Vergleich mit Flaschenwasser fällt trotzdem sehr günstig aus.
Dazu kommt, dass der Flaschenwasserkonsum (etwa 10 Milliarden Liter = etwa 6.5 Milliarden Flaschen jährlich) durch den hohen Ressourcenverbrauch und die enorme CO2-Belastung wegen der Transportwege ohnehin ökologisch höchst bedenklich ist.
Wenn also Leitungswasser subjektiv als nicht trinkbar empfunden wird, ist die Anschaffung einer Wasseraufbereitungsanlage sicherlich kostengünstiger und ökologischer als der Verbrauch von Flaschenwasser.
Gesundheitlich gesehen sind Wasseraufbereitungsanlagen aber sicherlich nicht nötig – das Wasser kann auch problemlos ohne zusätzliche Aufbereitung getrunken werden. Geachtet werden muss aber auf die Gefahr möglicher bakterieller Kontamination durch Wasserfilter.