Mit der Lüftung heizen
Was sich erst einmal komisch anhört, ist wesentlicher Bestandteil einer modernen Lüftung: Sie dient nicht nur der Frischluftzufuhr, sondern sorgt auch für Wärme. Während verbrauchte Luft abgesaugt wird, wird durch spezielle Leitungen frische Luft ins Haus geleitet. Diese aber bleibt nicht kalt, sondern kreuzt die abströmende Luft und wird somit auf etwa 95 % der Raumtemperatur vorgewärmt.
Und wie genau funktioniert das? Bevor die kalte Luft ins Haus geleitet wird, gelangt sie durch einen sogenannten Platten-Wärmetauscher. Dieser sorgt dafür, dass die Wärme der Abluft an die Zuluft weitergegeben wird. Der dabei entstehenden Verlust wird von einem im Frischluftkanal angebrachten, elektrischen Nachheizregister ausgeglichen.
Dies nennt man Wärmerückgewinnung. Einfamilienhäuser mit dieser Technik zeichnen sich durch einen äußerst niedrigen Stromverbrauch aus: Während etwa 90 % der Wärme aus der abgesaugten Luft gewonnen wird, müssen meist nur 10 % des Strombedarfs elektrisch nachgeheizt werden.
Was kostet eine Lüftungsanlage?
Trotz der Effizienz und Modernität der Lüftungsanlage ist sie nicht so teuer wie manch andere Haustechnik. Bei aktuellen Preisen von etwa 60 Euro pro Quadratmeter kostet sie für ein 120 Quadratmeter großes Einfamilienhaus 7200 Euro.
Haben Sie die Lüftungsanlage nicht zusammen mit den Haus gebaut, besteht für Sie die Option der Nachrüstung. Da eine Lüftungsanlage aber relativ viel Platz benötigt, müssen Sie Ihre bestehende Deckenhöhe um etwa 15 cm absenken. Zu den genannten Kosten kommen noch Arbeitskosten, womit der Gesamtpreis der Investition meist etwas mehr als 10.000 Euro beträgt.
Der Erdwärmetauscher
Als sinnvolle Ergänzung zur Lüftungsanlage bietet sich der sogenannte Erdwärmetauscher an, der nach dem gleichen Prinzip funktioniert wie die Lüftung: Die vom Haus an den Boden abgegebene Wärme wird im Erdwärmetauscher mit neuer Bodenwärme getauscht. Auch hier ist der Wärmeverlust nur sehr gering und kann durch das genannte Nachheizregister ausgeglichen werden.
Eine Lüftungsanlage ist also sehr empfehlenswert, um dauerhaft Geld zu sparen. Die anfänglichen Investitionen werden sich, gerade wenn man die steigenden Energiepreise berücksichtigt, bereits nach wenigen Jahren rechnen und ab diesem Zeitpunkt eine Menge Betriebskosten sparen.
Unabdingbare Grundlage für diese Technik ist allerdings eine gute Dämmung, ohne die die gewonnene Energie nicht gespeichert werden kann und die Investition nutzlos ist. Auch diese kann nachgerüstet werden, falls Sie noch nicht vorhanden ist.