Die Empfindlichkeit von Marmor zeigt sich schon ab der Gewinnung
Die besondere Empfindlichkeit des kristallinen Kalksandsteins lässt sich schon anhand der Abbau- und Fertigungsverfahren von Fliesen und Platten erahnen. Seit den 1960ern wird Marmor nicht mehr gesprengt, da einfach zu viel des wertvollen Steins zerstört wird. Die verarbeitenden Betriebe wie Steinmetze schleifen Marmor tagelang in aufwendigen Prozeduren. So erhält der Stein seinen faszinierenden Glanz.
Warten und Pflegen von Marmor ab der ersten Stunde
Wenn Sie den Marmor dann verwenden, beginnt unmittelbar nach dem Verlegen die Reinigung und Pflege des Natursteins. Achten Sie zunächst auf Noch-Baustellen darauf, dass der neu verlegte Marmor möglichst nicht betreten werden kann. Sand und grober Schmutz sind auf Baustellen normal. Würden alle tätigen Handwerker und vielleicht Sie so mit Ihren Schuhen über den Marmor laufen, wäre er im Handumdrehen geschädigt. Stumpfer, zerkratzter Marmor wäre die Folge.
Das Reinigen von Marmor
Deshalb bedecken Sie Marmorflächen, die betreten werden müssen, am besten mit einem luftdurchlässigen Teppich. Verwenden Sie keinesfalls Bretter oder Baubohlen. Auch die würden über den Marmor schleifen und ihn nachhaltig beschädigen. Sind die Bauarbeiten dann abgeschlossen, beginnt die eigentliche Pflege und Reinigung der Marmore.
- Erstreinigung (nach dem Verlegen)
- Grundreinigung (regelmäßig je nach Beanspruchen alle 12 bis 24 Monate)
- Unterhaltsreinigung (täglich und wöchentlich)
Erst- und Grundreinigung
Auch Marmor kann nicht fugenfrei verlegt werden. Die Fugenmasse bildet beim Verfugen einen Zementschleier auf dem Stein. Nach Möglichkeit sollten Sie diesen Schleier so schnell wie nur möglich nach dem Verfugen reinigen. Konnte der Zementschleier bereits abbinden, wird es etwas aufwendiger.
Neutral- und alkoholische Reiniger
Verwenden Sie auf jeden Fall neutrale oder alkoholische Reiniger. Klares Wasser mit Spiritus wäre gut geeignet. Spülen Sie das mit Alkohol verdünnte Wasser schnellstmöglich klar nach. Auf keinen Fall sollten Sie spezielle Reiniger zum Entfernen von Zementschleier verwenden, der ist zu aggressiv. Selbst wenn eine Freigabe für Marmor besteht, sollten Sie vorsichtig sein.
Die Unterhaltsreinigung
Die Unterhaltsreinigung beschreibt die regelmäßige, gewöhnliche Reinigung des Marmors. Das alltägliche Reinigen besteht aus zwei Teilen.
- zweimal täglich trocken reinigen
- einmal wöchentlich nass reinigen
Für das tägliche trockene Reinigen verwenden Sie vorzugsweise einen Besen mit Naturborsten. Für die wöchentliche Unterhalsreinigung gilt dagegen ebenfalls – weniger ist mehr. Vorzugsweise verwenden Sie klares oder stark mit Alkohol verdünntes Wasser. Ein Neutralreiniger kann ebenfalls verwendet werden.
Diese Reiniger und Substanzen beim Marmorreinigen unbedingt meiden
Viele selbstverständliche Haushaltsreiniger dürfen Sie keinesfalls bei Marmor verwenden. Seien Sie auch vorsichtig bei der Umsetzung sogenannter Hausmittelchen. Hier lauern zahlreiche Gefahren, wie Sie Ihren Marmor nachhaltig massiv schädigen können. Folgende Substanzen sind auf jeden Fall zu meiden.
- Kalkreiniger
- stark alkalische Reiniger
- Säuren und Laugen
- tensidhaltige Reiniger im Allgemeinen
- Fruchtsäuren
- Essig, Wein, Öl, Fett
Kalk- und alkalische Reiniger und Marmor
Kalkreiniger sind speziell darauf ausgerichtet, Kalk zu zersetzen. Marmor besteht aus Kalkstein, damit muss es absolut gemieden werden. Stark alkalische Reiniger sind beim regelmäßigen Reinigen ebenfalls zu vermeiden. Für die Grundreinigung können Sie Reiniger mit einem PH-Wert von maximal 11 bis 12 verwenden, wenn Sie sie zügig mit klarem Wasser nachspülen.
Säuren und Marmor
Säuren zersetzen Marmor. Dazu gehören klassische selbst zusammengesetzte Reinigungsmittel mit Essig, Apfelessig, Zitronensäure usw. Seifen und Laugen enthalten Tenside. Diese lagern sich im offenporigen Marmor ab. Hier ziehen sie Staub- und Schmutzpartikel förmlich an, der Marmor verfleckt binnen weniger Jahre deutlich.
Öle und Fette mit Marmor
Ähnlich verhält es sich mit Ölen und Fetten. Immer wieder sind im Internet vermeintliche Geheimtipps zu lesen, wonach Marmorflächen mit Öl eingerieben werden sollten. In der Tat erhalten Sie einen schönen, seidigen Glanz. Jedoch zieht ein Großteil des Öls ein und bindet dort Schmutz. Ihre Marmorfläche wird bei regelmäßiger Anwendung schnell unansehnlich.