Was unterscheidet Bitumen- und Reaktivabdichtungen?
Bitumen ist ein Bindemittel, das aus Erdöl gewonnen und in Form von Bitumenschweißbahnen oder Bitumendickbeschichtungen angeboten wird. Besonders bekannt und beliebt sind die sogenannten kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungen, kurz KMB oder PMBC.
Bei Reaktivabdichtugen handelt es sich um flexible polymere Dickbeschichtungen, kurz FPD. Diese sind im Prinzip leistungsfähigere Weiterentwicklungen klassischer mineralischer Dichtungsschlämme, kurz MDS.
Sowohl KMB als auch FPD enthalten dichtende Kunststoffzusätze. Doch während bei Ersteren als Bindemittel Bitumen zum Einsatz kommt, ist es bei den grundsätzlich bitumenfreien Reaktivabdichtungen in der Regel Zement.
Warum verdrängen Reaktivabdichtungen Bitumen zunehmend?
Es gibt im Wesentlichen zwei Gründe, warum Reaktivabdichtungen Bitumen zunehmend verdrängen:
- Nachhaltigkeit: Reaktivabdichtungen vermeiden das Erdölprodukt Bitumen.
- Einfachere Verarbeitung: Reaktivabdichtungen bieten gegenüber Bitumen mehrere Verarbeitungsvorteile.
Welche Verarbeitungsvorteile haben FPD gegenüber Bitumen?
FPD haben gegenüber Bitumen folgende Verarbeitungsvorteile:
- sind weniger klebrig und zäh, daher leichter aus dem Gebinde zu entnehmen und auf den Untergrund aufzutragen, macht sich vor allem bei schwierigen Details wie Ecken oder Rohrdurchführungen bemerkbar
- können dünner aufgetragen werden, was Material spart
- härten schneller aus, sind auch bei niedrigen Temperaturen gemeinhin nach wenigen Stunden regenfest
- lassen sich problemlos überputzen
- sind hoch rissüberbrückend
- sind sehr UV- und frostbeständig
- sind enorm langlebig