Drei physikalische Kräfte wirken auf ein Regal
Standregale können in manchen Fällen frei stehend aufgestellt werden. Hängeregale müssen immer befestigt werden. Bei Standregalen entscheiden drei physikalische Eigenschaften und Werte über die Kipp- und Standsicherheit:
1. Das Drehmoment
2. Das Gleichgewicht
3. Der Trägheitsmoment
Diese drei Kräfte können beispielsweise durch das Beschweren der unteren Regalebene „überlistet“ werden, um ein Aufstellen und Befestigen ohne Bohren zu ermöglichen. Da das physikalische Berechnen der physikalischen Eigenschaften aufwendig ist und mathematisches Formelverständnis voraussetzt, bieten Faustregeln und der gesunde Menschenverstand ausreichend stabile Lösungen. Winkel tragen mehr Last als einfache Dübel mit Einzelschrauben.
Welche Einflüsse wirken auf das Regal
Die zu erwartende Belastung des Regals stellt den Ausgangspunkt der Planung dar. Folgende Aspekte spielen eine Rolle:
- Welche Höhe und Tiefe hat das Regal beziehungsweise die Standfüße?
- Wie hoch ist das Eigengewicht des Regals (Kunststoff, Glas, Holz, Werkstoffplatten)?
- Welches Lagergut soll in das Regal eingestellt werden (leicht, schwer)?
- Wie schwer ist das Lagergut?
- Wo wird sich der Schwerpunkt des Regals nach dem Einräumen befinden?
- Ist mit äußerlicher Krafteinwirkung durch Kinder und/oder Haustiere zu rechnen?
- Welche Standsicherheit ist auf dem Boden gegeben?
Bei der Berücksichtigung der möglichen Einflüsse sollte immer vom Maximalfall ausgegangen und die Befestigungen „überdimensioniert“ geplant werden.
Wand prüfen und passende Dübel und/oder Winkel besorgen
Es gibt unterschiedliche Wandtypen, die auch auf kurzen Strecken verschiedene Beschaffenheiten aufweisen können. Generell sind drei Wandtypen anzutreffen:
- Mauerwerk aus Beton
- Mauerwerk aus Brand- und Ziegelstein
- Rigips und hohle Ständerbauten At
Zudem gibt es einige Mischungen und Zwitter beispielsweise in Altbauten. Ständergewerke mit gestopften Wänden sind wie Gipskartonwände zu behandeln. Vor jedem Bohren sollte mit einem kombinierten Kabel- und Rohrprüfer das Risiko des Anbohrens von Versorgungsleitungen ausgeschlossen werden.
Befestigungspunkte festlegen
Vorschriften für das Befestigen eines Regals im Privathaushalt gibt es nicht. Gewerbliche Regeln in Lagerhaltungen gehen von jeweils zwei Befestigungspunkten auf beiden Seiten bei Höhen bis zu zwei Metern aus, darüber hinaus pro Meter einen Befestigungspunkt mehr.
Die Zugkraft in der oberen Region des Regals muss „abgefangen“ werden. Sollte die Wand nur unzureichend für das Anbringen des Regals geeignet sein, ist das Montieren von Bodenverankerungen und Deckenbefestigungen beispielsweise mit Ketten eine Alternative.
Hilfreich für das sichere Verankern ist das Stabilisieren des Regals mit einer Rückwand oder einem Stabilisierungskreuz. So wird das Regal zu einem starren Körper, der gleichmäßig Kraft auf die Befestigungspunkte abträgt.