Kriterien für die Auswahl des richtigen Schornsteins
- Art der Anlage
- Leistung der Anlage
- eventuell erforderliche Zuluftführung
- Kostenaufwand bei Nachrüstung in der Hausmitte
Art der Anlage
Je nachdem, welche Heizungsanlage am Schornstein betrieben wird, sind die Voraussetzungen unterschiedlich. Moderne Heizungsanlagen benötigen heute in den meisten Fällen eine einfache Abgasführung.
Das sind Edelstahlrohre, die ganz einfach an der Hauswand befestigt werden können. Die Dimensionierung des Abgasrohrs hängt auch mit von der Leistungsfähigkeit der Anlage ab. Üblich sind Innendurchmesser von 140 oder 160 mm für die meisten modernen Heizungsanlage, egal ob sie mit Öl, Gas oder Pellets betrieben werden.
Kaminöfen und Kachelöfen benötigen in der Regel aber nicht nur eine Abgasführung, sondern einen regelrechten Schornstein.
Leistung der Anlage
Die Leistung der Anlage spielt mit eine Rolle für die Dimensionierung des Innendurchmessers. Je höher die Anlagenleistung, desto größer der Innendurchmesser.
Da mit steigendem Durchmesser aber der Zug abnimmt, muss eine rechnerische Optimierung in Bezug auf die Länge des Kamins, den erforderlichen Durchmesser und die jeweilige Abgastemperatur durchgeführt werden.
Die Berechnungsgrundlagen für die Dimensionierung sind in der DIN 13384 Teil 1 und teilweise in der DIN 4705 Teil 2 aufgeführt.
Auch der Schornsteinfeger kann über die erforderliche Dimensionierung Auskunft geben. Er muss überdies den Schornstein und die Feuerstätte erst abnehmen, bevor der Betrieb aufgenommen werden darf.
eventuell erforderliche Zuluftführung
Moderne Wohngebäude, die nach der EnEV gedämmt sind, verfügen über eine hohe Gebäudedichtheit. In solchen Gebäuden dürfen Kaminöfen ihre Zuluft nicht mehr aus der Raumluft entnehmen. Ihre Leistungsfähigkeit wäre dadurch eingeschränkt und die Betriebssicherheit nicht voll gewährleistet.
Für solche Kaminöfen muss also eine spezielle Zuluftführung vorhanden sein, damit sie die für die Verbrennung nötige Luft aus dem Kaminkopf beziehen können. Beim Nachrüsten eines Schornsteins, an dem ein Kaminofen betrieben werden soll, muss das berücksichtigt werden.
Kostenaufwand bei Nachrüstung in der Hausmitte
Ein nachträglicher Einbau eines herkömmlichen Schornsteins in der Hausmitte ist machbar. Der Kostenaufwand dafür liegt allerdings meist höher als bei einer Nachrüstung entlang der Hausaußenwand. Der höhere Kostenaufwand sollte dabei zumindest technisch oder bautechnisch gerechtfertigt sein.