Beim Zuschneiden fängt es an!
Das Problem beginnt in der Regel schon beim Zuschneiden, denn auch in diesem frühen Stadium macht die Seide allzu häufig nicht das, was ihr Besitzer verlangt. Möchten Sie diesen Schritt auf die klassische Art erledigen, dann legen Sie am besten ein Leinentuch oder ein glattes Baumwolltuch unter.
Verwenden Sie zum Schneiden eine spezielle Schneiderschere mit einem gebogenen Griff, damit Sie den Stoff möglichst wenig anheben müssen. Mit dieser Ausrüstung haben Sie schon sehr gute Karten in der Hand!
Wer den sichersten Weg gehen möchte, der breitet seine Seide vor dem Schneiden und Nähen auf einer Schneidematte aus und nutzt den Rollschneider, um den Stoff zu zerteilen. Fixieren Sie die Textilie zusätzlich noch mit Gewichten, damit im entscheidenden Moment nichts verrutscht!
Kommen wir zum Eingemachten: das Nähen von Seide
Um Seide erfolgreich zu nähen, ist eine völlig unbeschädigte Nadel vonnöten. Nehmen Sie Ihre Nähmaschinennadel sorgfältig unter die Lupe, fühlen Sie auch mit der Fingerkuppe nach, ob es irgendwelche defekten Stellen gibt. Im Zweifelsfall sollten Sie das entscheidende Element besser durch ein Neues ersetzen, bevor Sie Seide nähen.
Sie benötigen eine Nadelstärke von 60 oder 70 für diesen Stoff und natürlich ein möglichst feines Nähgarn mit einer Fadenstärke von 120 oder mindestens 100. Die benutzten Stecknadeln, um die einzelnen Lagen zu fixieren, sollten genau wie die Nähnadel makellos, am besten gleich nagelneu sein.
Mit diesen Vorbereitungsmaßnahmen haben Sie schon einige der Fettnäpfchen umschifft, die häufig dazu führen, dass die Maschine den Stoff »frisst« oder die Seide Ihnen aus den Händen rutscht. Doch es gibt noch mehr zu tun.
So geht es, Seide zu nähen: eine Kurzanleitung
Nun folgt noch eine kurze Anleitung, wie sich Seide nähen lässt, ohne dass dabei die genannten Probleme auftreten. Die Handhabung sollte gezielt und sorgfältig sein, dann werden Sie sich garantiert über Ihr Ergebnis freuen.
- Legen Sie eine Geradestichplatte in die Nähmaschine ein (verhindert den Einzug des Stoffs)
- Stabilisieren Sie den Stoff durch das Unterlegen von Seidenpapier.
- Das Seidenpapier kann am Anfang der Naht liegen oder auch unter der gesamten Naht.
- Wählen Sie eine Stichlänge von 1,5 bis 2,0 Millimeter aus.
- Arbeiten Sie mit eher geringer Fadenspannung für glatte Nähte.