Was bedeutet überhaupt »falsch gewaschen«?
Dunkle oder bedruckte Seide sollte per kalter Handwäsche gereinigt werden, andere Seidenstoffe vertragen höchstens ein lauwarmes manuelles Bad. Wenn Ihnen das entgangen ist, haben Sie Ihre Seide wahrscheinlich falsch gewaschen.
Allerdings kann es auch sein, dass Sie tatsächlich eine Handwäsche durchgeführt haben und sich trotzdem nicht freuen können. Im feuchten Zustand verträgt Seide nämlich keine mechanischen Belastungen, sie mag kein Rubbeln oder Wringen.
Haben Sie den Stoff mit den Händen malträtiert, dann ist er ebenfalls falsch gewaschen und beschädigt. Eine weitere Variante besteht darin, die Schlussspülung mit Weichspüler durchzuführen statt mit Essig: Das mögen die Fasern überhaupt nicht!
Ist jetzt noch was zu retten?
Haben Sie eines dieser drei Dinge falsch gemacht und somit Ihre Seide wirklich falsch gewaschen? Dann ist wahrscheinlich nichts mehr zu retten, weil sich die beschädigten Fasern schlichtweg nicht mehr regenerieren lassen.
Da der Stoff nun ohnehin nur noch in die Tonne wandern kann, empfehlen wir, als letzten Rettungsanker die folgende Behandlung auszuprobieren. Vielleicht regt sich doch noch etwas:
- Klares Wasser in eine Schüssel füllen
- Essigessenz hinzugeben
- Ruinierte Seide hineinlegen
- Eine Weile einwirken lassen
- Seide herausnehmen
- Mit klarem Wasser ausspülen
- Zwischen Handtüchern leicht pressen
- Zum Schluss glatt aufhängen
Essig wirkt wie ein Weichspüler, nur ohne dessen schädliche Nebenwirkungen. Die Essenz kann Fasern entspannen und somit auch ein Stück weit regenerieren. Vielleicht haben sie Glück und Ihre Seide ist trotz der falschen Wäsche danach wieder tragbar.