Abdichten und Kleben
Bituminöse und teerbasierte Massen werden für verschiedene Zwecke verwendet:
- zum Abdichten von Bauteilen (Schutz vor Feuchtigkeit)
- zum Imprägnieren (auch von Holzwerkstoffen) und
- als Kleber für verschiedene Stoffe (Bitumenbahnen, früher auch Teerpappen und Dachpappen)
Beide Materialien leisten hier Hervorragendes. Bitumen-Dickbeschichtungen sind beispielsweise als sogenannte „Schwarze Wanne“ eines der besten Mittel um im Erdreich liegende Keller völlig wasserdicht zu machen.
Teer oder Bitumen?
Teerhaltige Produkte sind schon seit einigen Jahren verboten, da sie stark gesundheitsgefährdend sind. Für Bitumen gilt das aber nicht.
In der Praxis ist es allerdings äußerst schwierig, Bitumen und Teer rein vom Anschein her zu erkennen. Dazu kommt, dass unter neueren Bitumenanstrichen sich durchaus ältere Teeranstriche befinden, die in früheren Zeiten einfach überstrichen anstatt entfernt wurden. Hier sind sorgfältige Analysen notwendig, um Gefahren auszuschließen.
Wird an solchen Beschichtungen gearbeitet, oder versucht man die komplette Beschichtung zu entfernen, besteht dabei ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko. Das Risiko steigt noch, wenn die Beschichtung erwärmt wird, da Teer in einem solchen Fall noch deutlich mehr gesundheitsschädliche Produkte freisetzt.
Teeranstriche auf Holz
Ein früher sehr verbreitetes Mittel war Carbolineum. Es wurde zum Imprägnieren von Holz verwendet, um das Holz gegen Feuchtigkeit zu schützen.
Das Mittel ist zwar schon seit längerem verboten, teilweise werden aber noch bis heute Altbestände genutzt. Auch hölzerne Strommasten oder Eisenbahnschwellen sind auch heute noch häufig mit ähnlichen Mitteln gestrichen.
Von einer Verwendung für Gartenzäune oder Holz im Außenbereich sollte man wegen der hohen Gesundheitsgefahren, die von Teer ausgehen, unbedingt absehen. In einigen europäischen Ländern sind diese Mittel fallweise noch erhältlich. Für den Schutz von Holz vor der Witterung sind aber moderne Holzschutzmittel in jedem Fall besser geeignet.
Teeranstriche entfernen
Bei der Entfernung von Teeranstrichen muss äußerst vorsichtig vorgegangen werden. Ein Erwärmen der Beschichtungsmasse ist, wann immer möglich, zu vermeiden. Wegen der gefährlichen Dämpfe, die von Teer ausgehen, sollte unbedingt Atemschutz verwendet werden.
In den Fällen, wo Teerprodukte mit Asbestfasern gemischt waren (das war in den 70er Jahren teilweise noch sehr verbreitet) kommt ohnehin nur eine professionelle Asbestsanierung in Frage. Alle Arbeiten mit diesen Materialien dürfen nur von dafür speziell zugelassenen Fachunternehmen ausgeführt werden, das ist gesetzlich so verfügt.
Gerade im Falle von Asbest besteht ein unkalkulierbares Gesundheitsrisiko – nicht ausreichender Eigenschutz (Overalls, Atemschutz) kann zu lebenslangen Krankheitsfolgen wie einer Asbestose und nachfolgend sogar zu Lungenkrebs führen.