Toiletten müssen häufiger angeschlossen werden als gedacht
Tagtäglich benutzen wir die Toilette, doch die Technik dahinter nehmen wir kaum wahr. Dabei gibt es zahlreiche Gründe, weshalb ein Heimwerker eine Toilette selbst anschließen können sollte:
- Badsanierung bzw. Modernisierung
- Einbau der Sanitärtechnik in einen Neubau
- Hausumbau
- defekt an der Toilettenanlage
Technische Systeme von WCs
Das wiederum bedeutet, dass Sie sich schon vorab mit der Systemtechnik von WCs auseinandersetzen sollten. Diese können Sie nach unterschiedlichen Aspekten differenzieren:
- Tiefspüler
- Flachspüler
- Wand-WCs
- Standtoiletten
Aber auch die Positionierung des Toilettenspülkastens kann sich deutlich unterscheiden. Vornehmlich ist die Unterscheidung dabei aber stark vom Baujahr des Gebäudes bzw. dessen letzter Sanitärsanierung ausschlaggebend:
- WCs mit aufgesetzten Spülkästen
- Toiletten mit an der Wand befestigten Spülkästen (auch hoch hängend unterhalb der Decke)
- moderne Toiletten mit Vorbauelement (Spülkasten hinter der Vorbauwand verbaut)
Einbau und Anschluss der unterschiedlichen Toilettensysteme
Selbstverständlich gibt es bei sämtlichen Besonderheiten, die wir nun angesprochen haben, Trends. So handelt es sich bei der hängenden Toilette (Wand-WC) meist um Tiefspüler mit in die Vorbauwand integriertem Spülkasten. Dennoch gibt es Toiletten auch mit den unterschiedlichsten Kombinationen bezüglich der ausgewählten Eigenschaften. Den Einbau eines hängenden WCs beschreiben wir für Sie unter Toiletten-Vorwandinstallation. In der nachfolgenden Anschlussanleitung befassen wir uns vornehmlich mit dem Standklosett.
Schrittweise Anleitung zum Anschließen einer Toilette
- Toiletten-Keramik einschließlich Spülkasten
- eventuell Anschlussrohre einschließlich Bogen
- Toilettenbrille einschließlich Befestigungsmaterial
- eventuell Eckventil
- Sanitärsilikon
- Gleitmittel
- Hand zum Gewindeabdichten
- beim Austausch eines alten WCs Rohrdichtdeckel (Geruchsverschluss)
- Klebeband
- Bohrmaschine
- Bohrer je nach Untergrund (Glas, Feinsteinzeug, Keramik, Naturstein usw.)
- Ratschenkasten
- Wasserpumpenzange
- Gabel-/Ringschlüssel
- Schraubendreher
- Silikonkartusche
- Stanley-Messer
- Hammer
- Körner oder Stift (Maurerbleistift) zum Anzeichnen
- wasserdichte Gummihandschuhe
- feinzahnige Säge
- Meterstab
- Wasserwaage
1. Vorbereitungsarbeiten
Stellen Sie das Wasser entweder am Haupthahn oder am (eventuell bereits vorhandenen) Eckventil für die Toilette ab. Wollen Sie die Toilettenkeramik an eine Vorbauwand hängen, müssen Sie diese natürlich zunächst montieren. Den entsprechenden Link haben wir im Absatz zuvor eingefügt. Beim Erneuern des WCs müssen Sie natürlich zunächst die alte Toilette ausbauen. Den Abflussabgang verschließen Sie mit den geruchshemmenden Rohrdeckeln.
2. Das Markieren, Bohren und Sägen
Bringen Sie nun die neue Toilettenkeramik in seine spätere Befestigungsposition. Markieren Sie die späteren Bohrungen am Boden. Dann messen Sie den Abstand zwischen Abflussrohr und Keramik-Abgang. Bedenken Sie, dass eventuell einzusetzende Rohrverlängerungen etwas in den Abfluss ragen sollten.
Um die verschiedensten Materialien zu bohren, bieten wir Ihnen im Hausjournal zahlreiche Ratgeber und Anleitungen. Geben Sie über die Suchfunktion einfach die gewünschte Arbeit ein, also zum Beispiel Feinsteinzeug bohren. Dann erhalten Sie je nachdem, was Sie eingeben, die entsprechenden Artikel (Feinsteinzeug, Granit, Keramik, Glas und Glasmosaik, Natursteinfliesen usw.).
Handelt es sich beim Spülkasten um ein Modell, das an die Wand gehängt wird, markieren Sie diese Bohrungen ebenfalls. Bohren Sie nun die Löcher in den Boden und bei hängenden Spülkästen in die Wand. Dann schneiden Sie das eventuell benötigte Abflussrohr auf die richtige Länge.
3. Montage des Toilettenspülkastens
Wie bereits erwähnt, haben Sie die Löcher für die Wandbefestigung bei einem hängenden Spülkasten bereits gebohrt. Jedoch haben viele Toiletten-Keramiken eine direkte Aufnahme für einen aufgesetzten Spülkasten.
In der der Keramik beiliegenden Anleitung stellen Sie zunächst die entsprechenden Schrauben samt ihrer Gummiunterlegscheiben zusammen. Die Rohrverbindung zwischen Toilette und Spülkasten wird mit Gleitmittel eingeschmiert. Meist ist dann eine schraubbare Rosette abschließend festzuziehen. Nun legen Sie den Spülkasten auf und befestigen ihn.
4. Befestigen und Anschließen des WCs
Nun positionieren Sie die Toiletten-Keramik und schrauben Sie fest. Achten Sie darauf, dass der Abfluss gerade in den Abgang rutscht. Vergessen Sie beim Festziehen am Boden nicht die Gummiunterlegscheiben. Achten Sie zudem auf das Drehmoment. Die Hersteller fügen entsprechende Informationen bei.
5. Wasseranschluss der Toilette
Nun wird noch die Spülmechanik mit dem Eckventil verbunden. In den meisten Fällen müssen Sie dazu einen Flexschlauch mit Stahlummantelung zwischen Eckventil und Einlaufventil einsetzen. Verwenden Sie den Hanf zum Abdichten der Gewinde dabei immer auf der jeweiligen Gewindeaußenseite.
6. Abschlussarbeiten
Eventuelle Abschlussfugen können Sie nun mit Sanitärsilikon verfugen. Beachten Sie jedoch, dass Silikonfugen Wartungsfugen sind, die Sie später zum Erneuern des Silikons jederzeit erreichen können müssen.