Unterschiede bei WC-Installationen
Im deutschsprachigen Raum haben sich Toiletten mit einer Wasserspülung und einem Klosett zum Hinsetzen durchgesetzt. Insbesondere in Bezug auf die WC-Spülung gibt es unterschiedliche Systeme, die grundsätzlich aber gleich arbeiten. Außerdem gibt es noch Unterschiede in der Toilettenbefestigung. Beide Merkmale spiegeln größtenteils auch den Entwicklungsstand der jeweiligen Toilette wieder.
Die unterschiedlichen Toilettenspülungs-Systeme:
- WCs mit aufgesetztem, sichtbaren Spülkästen
- Toiletten mit an der Wand befestigten, sichtbaren Wasserkästen (Aufputz)
- WCs mit hoch an der Wand hängendem Spülkasten (unterhalb der Decke, meist in Altbauten)
- WCs mit Aufputz-Vorwandelementen
- Klosetts mit Unterputz-Vorwandinstallation
Besonderheiten bei der Vorwandinstallation
Bei den Vorwandinstallationen sind die WC-Spülkästen nicht sichtbar. Bei den selten verwendeten Aufputz-Modellen sieht das Vorwandelement schrankartig und optisch ansprechend aus. Bei Unterputz-Vorwandelementen müssen Sie die Vorwandinstallation verkleiden oder verputzen. Auch können Sie die Vorwandinstallation der Toilette fliesen.
Bei Unterputz-Vorwandkomponenten nur die Spülkastentechnik austauschbar
Das Vorwandsystem deutet schon an, dass sich die Demontage des kompletten Systems anders darstellt als bei sichtbaren oder Aufputz-Systemen. So können Sie bei Vorwandinstallationen zwar das Innenleben vom Spülkasten austauschen, den gesamten Spülkasten aber nur mit großem Aufwand (Verkleidung entfernen). Das Austauschen der Spülkasten-Technik ist aber umso leichter.
Die Öffnung für die Drückerplatte ist zugleich die Revisionsöffnung
Dazu wird die Drückerplatte für den Spülkasten abgenommen. Dahinter befindet sich der Drückerplatten-Modulrahmen, der ebenfalls herausgeschraubt werden kann. Dann übernimmt die Wandöffnung für die Drückerplatte die Aufgabe einer Revisionsklappe. Bei der Aufputz-Vorwandinstallation können Sie die Installation komplett öffnen. Befolgen Sie dazu die Anleitung des Herstellers.
Unterschied zwischen Wand- und Stand-Toiletten
Bei Toiletten mit Vorwandinstallation handelt es sich in der Regel um an der Wand hängende Toiletten. WCs mit sichtbaren Spülkästen (auf die Toilette aufgesetzt als auch an der Wand befestigt) gibt es als hängende und Stand-WCs. Die hängenden Toiletten entsprechen den neuesten Standards, da Sie hier den Boden vollständig reinigen können. Außerdem sehen Wandsysteme ansprechender aus.
Schrittweise Anleitung zum Abmontieren einer Toilette
- neues WC (die Toilettenschüssel, also das Sanitärporzellan)
- gegebenenfalls neuer Spülkasten (inklusive Montagerohre und Befestigungsmaterial)
- HT-Abflussrohre
- Dichtmaterialien (Hanf für Rohraußengewinde, Gleitmittel für Rohr-Gummidichtlippen)
- eventuell Eckventil und Flexschlauch mit Stahlummantelung (bei umfassender Sanierung)
- alternativ zum neuen WC temporär einen Abfluss-Blindstopfen gegen Geruchsentwicklung
- eventuell Rostlöser (11,50€ bei Amazon*)
- eventuell Entkalker (Kaufprodukt oder entsprechende Säuren)
- Ratschenkasten (Knarrenkasten)
- Gabel-Ring-Schlüssel-Set
- Schraubenzieher
- Wasserpumpenzange
- Säge, feinzahnig (zum Absägen der Kunststoffrohre)
- Wasserwaage
- Meterstab
- Bohrmaschine mit geeigneten Bohrern (meist Steinbohrer)
1. Vorbereitungen vor dem Abbauen
Gerade bei älteren Toiletten, die einen auf die Sanitärkeramik aufgesetzten Spülkasten haben (also ein Spülkasten, der auf das WC montiert ist), können die verwendeten Gewindestangen, die von oben vom Spülkasten nach unten durch die entsprechenden Bohrungen in der WC-Schüssel geschoben werden, stark verrostet sein. Dann sollten Sie die von unten aufgeschraubten Muttern (oftmals Flügelmuttern) am Vorabend der geplanten Toiletten-Demontage kräftig und großzügig mit Rostlöser einsprühen.
Haben Sie noch kein separates Eckventil unmittelbar vor dem Toilettenspülkasten und wohnen in einem Mehrfamilienhaus, müssen Sie unter Umständen für die Zeit des Abmontierens der Toilette den Hauptwasserhahn abdrehen. Also sollten Sie andere Parteien im Haus rechtzeitig über das abgedrehte Wasser informieren.
2. Das Ausbauen des Spülkastens
Jetzt können Sie mit dem Ausbauen des WC-Spülkastens beginnen. Drehen Sie das Wasser ab und entleeren Sie den Spülkasten. Wollen Sie den Spülkasten nicht austauschen, können Sie den WC-Spülkasten entkalken. Dann können Sie das Wasser je nach Bedarf im Spülkasten belassen. Drehen Sie das Eckventil ab oder entfernen den Flexschlauch vom Spülkastenzulauf.
Bei an der Wand hängenden Spülkästen entfernen Sie die Wandhalterung oder hängen den Spülkasten aus (je nach vorhandenem Befestigungssystem). Bei auf die Toilette aufgesetztem Spülkasten lösen Sie die Muttern, die sich wandseitig seitlich rechts und links unten befinden. Die Verbindung zwischen Spülkasten und WC-Keramik ist meist geschraubt (mit einer Überwurfmuffe). Nach dem Öffnen ziehen Sie den Spülkasten nach oben weg.
3. Das WC abmontieren
Nun können Sie die Toilettenkeramik abmontieren. Bei einem Wand-WC (hängende Toilette) finden Sie die beiden Befestigungsschrauben seitlich hinten (rechts und links). Bei Stand-WCs natürlich bodenseitig. Beide Varianten sind meist mit Plastik-Abdeckkappen geschützt, die Sie mit einem Schraubenzieher abnehmen können.
Bei hängenden WCs ist es sinnvoll, wenn ein Helfer die Keramik hält, während Sie die Schrauben entfernen. Dann ziehen Sie die Toilette von der Wand weg, da sich der WC-Abgang wandseitig befindet und so aus dem Abflussrohr gezogen wird.
Bei Standtoiletten müssen Sie die Toilettenschüssel anheben, weil sich der Abgang senkrecht im Boden befindet. Nun verschließen Sie das Abflussrohr mit dem Blindstopfen, um unangenehme Gerüche aus dem Abfluss zu vermeiden.
Ist die Toilette entfernt, führen Sie eine Sichtprüfung des Abflusses durch. Durch Kalk- und Urinsteinablagerungen kann sich der Querschnitt massiv verkleinern. Die hier genannten Techniken können Sie dann auch zum Reinigen des Toilettenabflussrohrs verwenden: Toilette verstopft – was zu tun ist.
* Affiliate-Link zu Amazon