Design und technische Features
Mit seiner geringen Dicke von nur 8 mm ist der Archer Air R5 aktuell der schlankste Router auf dem Markt. Er ist nicht nur schlank, sondern besitzt auch keine externen Antennen. Dank intelligenter Softwaresteuerung sollen sich die internen Antennen automatisch nach den verbundenen Geräten ausrichten.
Der Router bietet ein Dualband mit 2,4 und 5 GHz (Wifi 6) und dynamischer Frequenzwahl (DFS). Obwohl moderne Router bereits 7 unterstützen, liefert Wifi 6 in den meisten Umgebungen hervorragende Ergebnisse. In unserem Praxistest werden wir das unter die Lupe nehmen.
Der Archer Air R5 bietet drei Anschlüsse: einen Netzanschluss via USB-C, WAN und einen LAN-Anschluss. Falls das Internet nicht direkt über Ethernet ins Haus kommt, ist ein DSL-Modem zur Einwahl notwendig. Dieses muss separat gekauft und mit dem Router verbunden werden. Dies mag zwar der minimalistischen Idee widersprechen, kann aber vorteilhaft sein, da in vielen Wohnungen bereits Ethernet-Leitungen verlegt sind. Das Modem kann nahe der Telefondose platziert und über Ethernet mit dem Router verbunden werden, sodass der Router nicht an den Standort der Telefondose gebunden ist und zentral für beste Funkqualität platziert werden kann.

An hellen Wänden fällt der Archer Air R5 kaum auf. Netzkabel und Modem sind eingesteckt.
In großen Gebäuden ist es oft notwendig, das Signal eines Routers zu verstärken. Der Archer Air R5 unterstützt den Aufbau eines Mesh-Netzwerks. Parallel zur Markteinführung wird der Extender E5 vorgestellt, der den minimalistischen Stil des Routers beibehält und ihm optisch sehr ähnlich ist. Falls dieser optische Aspekt unwichtig ist, kann auch ein anderes Mesh-Gerät verwendet werden. In unserem Test setzen wir den Router in einer einstöckigen 100 m² Wohnung ein. Überall herrscht ausreichende Signalstärke, sodass ein Range Extender nicht nötig ist.
Installation
Der Router kann mithilfe der mitgelieferten doppelseitigen 3M-Klebebänder direkt auf den Putz geklebt werden. Da der Router nur 286 Gramm wiegt, wirken die Klebebänder überdimensioniert. Alternativ zum Klebeband ist eine Mini-Halterung mit Schrauben im Lieferumfang enthalten, die an die Wand geschraubt werden kann, worin der Router eingehängt wird. Ob Klebeband oder Halterung – optisch bleibt das Ergebnis gleich. Eine beiliegende Mini-Wasserwaage erleichtert die korrekte Ausrichtung.
Nach dem Hochfahren kann man sich über eine App oder einen Browser mit dem Router verbinden. Im Installationsassistenten lässt sich die PPPoE-Verbindung mit den Zugangsdaten des DSL-Anbieters einrichten.

Das Menü ist übersichtlich gestaltet.
Die Einstellungsmöglichkeiten sind sowohl über den Browser als auch über die App leicht zugänglich. Die Benutzeroberfläche ist klar strukturiert. Mit wenigen Klicks kann beispielsweise ein Gastnetzwerk aktiviert, die Bandbreite für verschiedene Nutzer angepasst oder der Nachtmodus konfiguriert werden. Mit der „Parenting Control“-Option können Eltern Netzwerkregeln für die Geräte ihrer Kinder festlegen, einschließlich Webseitenfiltern, Schlafenszeiten und Zeitlimits. Für erweiterte Funktionen wie Zeitbelohnungen oder Statistiken ist jedoch ein HomeShield Pro-Abo erforderlich.

Einstellungsmöglichkeiten der HomeShield-Kindersicherungsfunktion. Bildquelle: TP-Link
Sowohl in der Basisversion als auch im Pro-Abo stehen zahlreiche Sicherheitsfunktionen zur Verfügung. Ob und welche davon benötigt werden, hängt vom individuellen Bedarf ab. Eine detaillierte Übersicht lässt sich hier abrufen.
Positiv ist, dass der Router über die App auch von außerhalb des Heimnetzwerks erreichbar ist. Auch die Steuerung über Alexa und Google Assistant ist möglich. Vermisst wird hingegen die VPN-Client-Funktion, über die automatisch eine Verbindung zu einem VPN-Anbieter hergestellt wird. Da andere TP-Link Router diese Funktion bieten, hoffen wir auf eine Aktivierung in einem zukünftigen Update.
Leistungstest
In städtischen Gebieten, geprägt von konkurrierenden Frequenznutzungen und vielen potenziellen Störquellen, beweisen Dualbandrouter ihre Überlegenheit. Um den TP-Link Archer Air R5 genauer zu bewerten, testeten wir ihn sowohl in direkter Nähe als auch aus einer Entfernung von 10 Metern, getrennt durch zwei massive Wände. Während des Tests waren 45 konkurrierende WLAN-Router in Reichweite. Laut unserem DSL-Anbieter betragen die maximalen Geschwindigkeiten 100 Mbit/s im Download und 40 Mbit/s im Upload.
Testergebnisse
5 GHz Band
- Nah: Download-Geschwindigkeit von 99,4 Mbit/s, Upload von 35,6 Mbit/s, Link-Qualität 70/70, Signalstärke -35 dBm.
- Entfernt (10m, 2 Wände): Download 98,9 Mbit/s, Upload 35,2 Mbit/s, Link-Qualität 46/70, Signalstärke -62 dBm.
2,4 GHz Band
- Nah: Download 97,1 Mbit/s, Upload 35,6 Mbit/s, Link-Qualität 70/70, Signalstärke -33 dBm.
- Entfernt (10m, 2 Wände): Download 29,8 Mbit/s, Upload 26,6 Mbit/s, Link-Qualität 52/70, Signalstärke -58 dBm.
Anaylse
Das 5 GHz Band des Archer Air R5 beeindruckt durch seine nahezu konstante Leistung, selbst bei einer Entfernung von 10 Metern und der Präsenz von zwei massiven Wänden. Dieses Gerät, welches ohne externe Antennen auskommt, liefert hier beachtliche Ergebnisse. Das 2,4 GHz Band hingegen zeigte einen deutlichen Leistungsrückgang unter denselben Bedingungen. Normalerweise würde man bei größerer Entfernung eine höhere Geschwindigkeit im 2,4 GHz Band erwarten. Die Abweichung kann an den konkurrierenden Netzwerken der Testumgebung liegen. Ein Dualbandrouter spielt hier also seine Stärken aus.
Fazit
An weißen Wänden fügt sich der Router unauffällig ein, was ihn ideal für designbewusste Minimalisten macht. Ein im gleichen Design gehaltener Range Extender kann als einfach zu integrierendes Mesh-Gerät hinzugefügt werden.
Von einem zeitgemäßen Router erwarten wir diverse Einstellungsmöglichkeiten im Hinblick auf Sicherheit und Jugendschutz. Der Archer Air R5 erfüllt diese Anforderungen größtenteils, wobei einige Features lediglich im Abo verfügbar sind.
Im Leistungstest schnitt der Router, speziell im 5 GHz Band, selbst unter herausfordernden Bedingungen exzellent ab. Da der Router über keine externen Antennen verfügt, waren wir von der guten Leistung überrascht.
Jedoch gibt es auch Schwachstellen. Wir hätten uns eine VPN-Client-Funktion gewünscht; möglicherweise liefert der Hersteller hier in Zukunft nach. Zudem hängt es vom Standort ab, ob man das separate Modem als Vor- oder Nachteil sieht. Wer einen Mediaserver betreibt oder DECT-Telefonie nutzt, gehört nicht zur Zielgruppe dieses Routers.
Design und Preis-Leistungs-Verhältnis des Archer Air R5 überzeugen uns. Wer Wert auf das ästhetische Erscheinungsbild eines Routers legt und keine speziellen Funktionen benötigt, dabei aber nicht auf schnelles Internet verzichten möchte, für den ist dieses Gerät eine Empfehlung.
Ab dem 31. August ist der Archer Air R5 von TP-Link für ca. 100 Euro im Handel erhältlich.