Warmwasser solar erzeugen – aber wie?
Die natürliche Energie der Sonneneinstrahlung zu nutzen, ist in der Regel eine sehr lukrative Sache. Zum einen werden der eigene Geldbeutel und zum anderen die immer knapper werdenden Umweltressourcen geschont. Aus diesem Grund werden Solarthermie-Anlagen zur Warmwasserzeugung und Photovoltaik-Anlagen (PV) zur Stromerzeugung staatlich gefördert.
Damit sich die Investition in eine Solarthermie-Anlage – so die korrekte Bezeichnung für eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung – lohnt, muss man allerdings einen langen Atem haben. Denn die Anschaffungskosten für eine reine Warmwasseranlage allein (ohne Heizungsunterstützung) liegen in der Regel zwischen 3500 und 5000 Euro. Bei der üblichen Auslegung von 60% Entlastung der bestehenden Warmwasserbereitung pro Jahr haben sich die Anschaffungskosten im Vergleich zur Fortführung der bisherigen Heizungsart nach etwa 14 Jahren amortisiert.
Wer nicht so lange im Voraus planen möchte, nicht über das nötige Kleingeld verfügt oder einfach ein Bastler ist, kann die Anlage selbst bauen. Dabei gilt allerdings, dass je mehr Erfahrung man mit Installationstechnik hat und je mehr Aufwand man zu investieren bereit ist, desto anspruchsvoller kann der zu erwartende Nutzungskomfort sein. Wie oft bei einem Eigenbau ist das Spektrum der Ausführungsweise und der entsprechenden Ergebnisse theoretisch unendlich groß. Man kann zum Beispiel:
- einen einfachen Solarkollektor für minimalen Warmwasserbedarf selbst bauen
- mit gekauften Komponenten eine eigene thermische Solaranlage zusammenstellen
Eigener Sonnenkollektor
Eine sehr kostengünstige Hobby-Variante ist eine Mini-Solarthermie-Anlage mit einem selbst gebauten Solarkollektor. Sie ist relativ einfach herzustellen, reicht natürlich bei weitem nicht aus, um wie bei industriell gefertigten Anlagen die Warmwasserbereitung in einem Wohnhaus ganzjährig um die üblichen 60% zu entlasten. Vielmehr kann eine Mini-Solarthermie-Anlage zum Beheizen eines Swimmingpools oder für die Katzenwäsche im Ferienhaus genutzt werden.
Das Solarpanel baut man, indem man möglichst dünne Kupferrohre in einer Holzschalung schlangenförmig und wasserdicht verpresst – die Oberfläche der Rohre sollte möglichst groß sein, um einen möglichst hohen Wirkungsgrad zu erzielen. An zwei gegenüberliegenden Seiten müssen Auslässe für den Wasserzu- und ablauf vorhanden sein. Das Innere wird mit einem hitzebeständigen Isoliermaterial wie Styropor isoliert. Außen sollte schwarze (Teich-)Folie, eine Plexiglasscheibe und eventuell Dachpappe angebracht werden. Der selbstgebaute Solarkollektor kann dann mit Gartenschläuchen am Zulauf an einen Wasserhahn und am Ablauf an einen Pool oder einen kleinen Wasserspeicher angeschlossen werden.
Solarthermische Anlage selbst bauen
Verfügen Sie über genügend Installationserfahrung, können Sie ggf. eine Solarthermie-Anlage für die Warmwasserbereitung in einem ständig bewohnten Haus selbst bauen.
Dafür gibt es sogenannte Solarpakete, sozusagen Starterpakete, die alle notwendigen Komponenten enthalten, in der Regel die Sonnenkollektoren, eine Solarstation mit Pumpe, eine Steuerungseinheit, ein Ausdehnungsgefäß, temperaturbeständige Solarflüssigkeit und Befestigungsmaterial. Gegenüber einer komplett vorgefertigten, professionell geplanten und installierten Anlage kann man mit einem solchen Starterpaket einiges sparen. Diese Pakete sind bereits für unter 1000 Euro zu haben, also bis zu 1/5 günstiger als die All-Inclusive Varianten. Damit das Ganze für Ihre baulichen und örtlichen Gegebenheiten möglichst effektiv ist und langfristig störungsfrei läuft, braucht es trotz der meist hohen Montagefreundlichkeit der Bausätze einiges an Fachwissen.