Die WC-Technik in Wandel der Zeit
Die Toilette hat in den letzten Jahrzehnten mehr Fortschritte gemacht, als den meisten Menschen bewusst ist. Noch vor wenigen Jahrzehnten waren die sogenannten Plumpsklos besonders in ländlichen Gegenden immer noch zu finden. Selbst Altbauwohnanlagen aus der unmittelbaren Nachkriegszeit gibt es noch, in denen die Bewohner einer Etage sich noch eine Toilette teilen mussten.
Aufgrund dieses Fortschritts sind heute, je nach Alter einer Immobilie, die unterschiedlichsten Toilettensysteme zu finden:
- stehende Toiletten mit hoch hängenden Spülkästen (unterhalb der Decke)
- stehende WCs mit aufgesetztem Spülkasten
- hängende WCs (Wandtoiletten) mit aufgesetztem Spülkasten
- hängende Toiletten an einem WC-Vorwandelement mit integriertem Spülkasten
Aktueller Stand der Technik: die WC-Vorwandinstallation
Toiletten wurden früher als Stand-WCs gebaut, weil die Abflussrohre standardmäßig im Boden eingelassen wurden. Mit einem Durchmesser von 110 mm war es schwierig, die Abflussrohre vollständig in der Wand zu versenken. Doch mit den hängenden Toiletten kamen dann auch die Wandanschlüsse für die Toilette. Eines der Hauptprobleme war lange Zeit auch die Wandbefestigung.
Hängendes WC und nicht mehr sichtbarer Toilettenspülkasten
Ähnlich wie bei den anderen Badausstattungen (Waschbecken mit Wasserzulauf und Abfluss) wurden dazu Vorwandelemente konzipiert. Diese bestehen aus einem robusten Metallgestell und sind selbsttragend. Damit konnten WCs endlich sicher an der Wand befestigt werden. Der störende Spülkasten kann damit ebenfalls hinter dieser Vorwand verschwinden. Ein weiterer Vorteil ist die einfache Zugänglichkeit.
Vorzüge der Toiletten-Vorwandinstallation
Werden Rohre undicht, müssen keine Wände oder Böden aufgeschlagen werden. Hinter der Drückerplatte sitzt der Modulrahmen, der ebenfalls abgenommen werden kann. Damit erfüllt diese Öffnung die Aufgabe einer Revisionsklappe. Der selbsttragende Metallrahmen des Vorwandelements wird mit Schienen und Winkeln nach vorne versetzt einfach an der Wand befestigt.
Schrittweise Anleitung zur WC-Vorwandinstallation
- Toiletten-Vorwandelement einschließlich Spülkasten und Drückerplatte
- Zubehör (Schienen, Winkel, Schrauben, Dübel usw.)
- HT-Rohre, gerade, gebogen (110 mm für WCs, 50 mm für Pissoirs)
- Gleitmittel für die Gummidichtlippen der HT-Rohre
- Hanf zum Abdichten geschraubter Wasserleitungen
- Eckventil
- Flexschlauch, stahlummantelt
- Schalldämmplatte
- gegebenenfalls Schalldämmmaterial für das Innere des Vorwandelements
- Sanitärsilikon
- Bohrmaschine (49,00 € bei Amazon*) mit entsprechenden Bohrern
- Ratschenkasten
- Schraubenschlüsselsatz
- Wasserpumpenzange
- feinzahnige Säge (zum Schneiden der HT-Rohre)
- Cutter-Messer
- Arbeitsleuchte oder Taschenlampe
- Wasserwaage
- Meterstab
- Stift zum Anzeichnen oder Reißnadel
- Silikonspritze
- Silikonabzieher
1. Montage der Befestigungsschienen
Die Systeme der verschiedenen Hersteller unterscheiden sich voneinander nur geringfügig. Anhand der beiliegenden Montageanleitung können Sie schnell sehen, wie die Schienen zu montieren sind. Je nach Ausführung können die Vorwand-Schienen am Boden, der Decke oder der Wand befestigt werden. Messen Sie alles genau aus und achten Sie auch darauf, dass die Bohrungen im Wasser sind. Dann installieren Sie die Schienen.
2. Installation des Vorwandelements
Nun wird das Vorwandelement an den Schienen befestigt. Mithilfe der Winkel können Sie die seitliche Position als auch die exakte Tiefe des Vorwandelements genau bestimmen. Achten Sie darauf, dass das Element wirklich im Wasser steht.
3. Vorbereiten der HT-Rohre
Jetzt können Sie sämtliche benötigten HT-Rohre auf Maß sägen. Installieren Sie auch ein Vorwandelement für ein Pissoir, vergessen Sie nicht die HT-Reduzierung von 110 auf 50 mm (WC-Abflüsse haben einen 110-mm-Querschnitt, die für Urinale dagegen 50 mm).
4. Anschließen der Rohre und des Spülkastens
Streichen Sie die Gummidichtlippen nun mit dem Gleitmittel ein, dann können Sie die einzelnen Rohre einfacher ineinander schieben. Außerdem können Sie nun das Eckventil und den Flexschlauch zwischen dem Eckventil und dem Einlaufventil montieren. Die Gewindeaußenseiten umwickeln Sie mit Hanf.
5. Vorwandelement verkleiden und fliesen
Sie können jetzt das Vorwandelement mit den Verkleidungsplatten versehen. Diese werden oft doppelt angebracht. Sie sollten dafür keine herkömmlichen Gipskartonplatten verwenden. Stattdessen bietet der Handel extra dafür entwickelte Verkleidungsplatten, die feuchtigkeitsbeständig sind und das Gewicht der Fliesen tragen, ohne dass Risse entstehen. Unter Vorwandinstallation verkleiden finden Sie die entsprechende Anleitung.
6. Das WC an der Vorwandinstallation befestigen
Im Anschluss wird die Toilette an der Vorwandinstallation befestigt. Vergessen Sie dabei nicht, die Schalldämmplatte zwischen Vorwandelement und WC-Keramik einzubauen.
7. Abschlussarbeiten
Nun wird um die Befestigung der WC-Keramik an der Wand die Fuge mit geeignetem Sanitärsilikon verfugt. Beachten Sie, dass es sich bei Silikonfugen immer um Wartungsfugen handelt. Sie müssen die Fuge also später wieder erreichen können.
Bewohnen Sie Ihr eigenes Haus und ist das Leitungswasser bei Ihnen sehr hart, bedeutet das langfristig massive Verkalkungen und nicht minder wenig Urinsteinbildung. Wollen Sie nicht permanent die Toilette entkalken und von Urinstein befreien, können Sie auch Systeme installieren, mit denen Sie Regenwasser auffangen, und für die WC-Spülung verwenden. Regenwasser ist frei von Kalzium- und Magnesiumkarbonat, somit gibt es weder Kalk- noch Urinsteinbildung. Darüber hinaus schonen Sie die Umwelt und sparen viel Geld bei der Wasser- und Abwasserrechnung.
* Affiliate-Link zu Amazon