Zementschleier – wann sollte er entfernt werden?
Nicht selten liest man in Online-Foren vom Ärger über Handwerker, weil diese die verlegten Fliesen nach getaner Arbeit nicht ordentlich vom Grauschleier gereinigt hätten. Das mag zwar manchmal auch einer tatsächlich mangelnden Reinigung der Oberflächen geschuldet sein. Allerdings lässt sich das Auftreten des Zementschleiers in keinem Fall so ganz vollständig vermeiden. Schließlich hat dies nicht zuletzt mit der Arbeitstechnik beim Verfugen zu tun. Dabei wird die Fugenmasse nicht gezielt in die Fugen befördert, sondern für eine gleichmäßige Verteilung immer über die gesamte Fläche der Fliesen gezogen.
Nun dürfte Zementschleierentferner gar nicht direkt nach dem Ausfugen zur Anwendung kommen. Wenn auch nur geringe Mittel eines solchen Reinigers in die noch frischen Fugen gelangen, können diese dadurch ruiniert werden. So mancher übereifrige Heimwerker musste bei solchen Projekten schon von vorne beginnen und die Fugen zunächst mühsam wieder auskratzen.
Grundsätzlich lässt sich auch nach dem Ausfugen schon etwas gegen hartnäckigen Zementschleier tun: Sie können diesen mit einem feuchten Tuch vom Feinsteinzeug abwischen, solange Sie dabei die frischen Fugen nicht berühren oder verwässern. Allerdings muss dabei das Wasser im Putzeimer ständig gewechselt werden, damit das Reinigungstuch auch wirklich sauber ist. Andernfalls verteilen Sie den Zementschleier nur und entfernen ihn nicht wirklich. Anschließend sollten die Fugen dann in der Regel rund eine Woche lang aushärten, bevor Sie dem restlichen Zementschleier mit einem geeigneten Zementschleierentferner zu Leibe rücken.
Geeignete Zementschleierentferner für Feinsteinzeug
Grundsätzlich sollte der genutzte Zementschleierentferner stets so ausgewählt werden, dass er das jeweilige Material nicht beschädigen kann. Eine gewisse Vorsicht sollte zum Beispiel bei den folgenden Materialien gelten:
- Betonpflaster
- Klinker
- Platten aus Naturstein
Aufgrund seiner speziell gehärteten und sehr glatten Oberfläche ist Feinsteinzeug dagegen relativ unempfindlich. Allerdings können Sie es auch beim Feinsteinzeug zunächst mit milden Hausmitteln wie Zitronensaft und Essig versuchen, bevor Sie zu aggressiven Zementschleierentfernern aus dem Fachhandel greifen. Das mag beim Putzen zwar etwas mehr Kraft kosten, hilft aber nicht zuletzt der Umwelt.
Achtung: Gesundheitsschutz bei chemischen Reinigungsmitteln
Sofern Sie zu chemischen Zementschleierentfernern auf Säurebasis greifen, sollten Sie die dabei entstehenden Dämpfe nicht einatmen. Der Arbeitsbereich sollte entsprechend gut belüftet sein. Außerdem kann es auch nicht schaden, einen geeigneten Atemschutz zu tragen. Außerdem dürfen diese Reiniger nicht ohne säurebeständige Putzhandschuhe verwendet werden. Grundsätzlich ist es vorteilhaft, aggressive Zementschleierentferner auch für die Anwendung auf Feinsteinzeug zunächst an einer eher unauffälligen Stelle zu testen, bevor Sie diese dann großflächig einsetzen.