Kostenbeispiel: Zweifamilienhaus bauen
Beispielsituation:
- Zweifamilienhaus, individuell geplantes Massivhaus, zweigeschossig
- Wohnfläche 360 m²
- Bodenplatte (kein Kellerbau)
- Grundstücksgröße 1.400 m², durchschnittliches Preisniveau
- Gestaltung der Außenanlage: durchschnittlich
- Kosten für Einrichtung und Ausstattung (Küche, Sanitärausstattung) nicht berücksichtigt
Posten | Preis |
---|---|
Grundstückskosten | 413.000 EUR |
Nebenkosten Grundstück | 49.650 EUR |
Bodenplatte | 27.900 EUR EUR |
Baukosten | 954.000 EUR |
Baunebenkosten | 162.180 EUR |
Außenanlage | 58.914 EUR |
Gesamtkosten | 1.665.554 EUR |
ohne Grundstückskosten | 1.202.994 EUR |
Baukosten je m² | 3.341,65 EUR pro m² |
gesamt je Familie | 832.777 EUR |
Alle Kosten für das Zweifamilienhaus
Die Baukosten hängen auch beim Zweifamilienhaus immer von der individuellen Ausführung ab. Bei einem Zweifamilienhaus muss es sich dabei nicht zwingend um ein echtes Doppelhaus handeln, die beiden Wohneinheiten können beliebig zueinander angeordnet sein und es muss nicht zwingend eine geteilte Außenwand geben.
Durchschnittlich bewegen sich die Baukosten zwischen 2.000 und 4.000 EUR pro m² Wohnfläche.
Zusätzlich zu den reinen Baukosten müssen allerdings noch eine ganze Reihe weiterer Kosten beim Hausbau betrachtet werden: Grundstückskosten, Baunebenkosten, Kosten für Keller oder Bodenplatte, Kosten für die Gestaltung des Außenbereichs. Eine detaillierte Aufstellung der einzelnen Kostenpositionen finden Sie in unserem Artikel Fertighaus: Kosten.
Kostenunterschiede zu anderen Bauformen
- Kostenvorteile beim Grundstück
- Kostenvorteile bei geteilter Heizungsanlage
- Kostenvorteile bei weiteren geteilten Anschlüssen und technischen Einrichtungen
- Wiederverkaufswert
Kostenvorteile beim Grundstück
Gemeinsamer Kauf, geteilte Kaufnebenkosten. Beim Bau eines Zweifamilienhauses ist es empfehlenswert, dass beide Familien das Grundstück gemeinsam kaufen. Die Nebenkosten beim Grundstückskauf (gewöhnlich 10 – 15 % des Kaufpreises) fallen so nur einmal an und können geteilt werden.
Auch andere auf das Grundstück bezogene Kosten (Erschließungskosten, Müllgebühren, Straßenreinigung) fallen dann gewöhnlich nur einmal an und können geteilt werden.
Optimale Nutzung des Grundstücks. Je nach Grundriss und Anordnung der beiden Häuser zueinander kann ein relativ kleines Grundstück gekauft werden, das kaum größer sein muss als das Grundstück für ein größeres Einfamilienhaus. Dadurch fallen deutlich geringere Grundstückskosten an als beim Bau von zwei getrennten Einfamilienhäusern auf zwei getrennten Grundstücken.
Teilung ist möglich, aber teuer. Wie beim Doppelhaus lässt sich das Grundstück zwar auch teilen ( link u=grundstueck-teilen-kosten]hohe Kosten !)[/link] und jede Familie kauft ihre Hälfte selbst. Dadurch geht aber nicht nur der Kostenvorteil verloren, sondern man produziert sogar noch erhebliche Mehrkosten. Dafür kann danach jede Familie auch ohne Zustimmung des anderen frei über ihre Grundstückshälfte bestimmen.
Kostenvorteile bei geteilter Heizungsanlage
Wird eine Heizungsanlage für eine doppelt so große Wohnfläche angeschafft, liegen die Anschaffungskosten gewöhnlich nur um 15 – 20 % höher. Die Anschaffungskosten für die gemeinsame Heizung können zwischen beiden Familien geteilt werden, später auch die Wartungs- und Instandhaltungskosten.
Damit besteht für beide Familien ein deutlicher Kostenvorteil – sowohl beim Bau als auch im laufenden Betrieb.
Kostenvorteile bei weiteren geteilten Anschlüssen und technischen Einrichtungen
So wie die gemeinsame Heizung lässt sich auch eine gemeinsam genutzte Wasser- und Abwasseranlage planen, darüber hinaus kann man auch wichtige Anschlüsse (z. B. TV, Internet) gemeinsam nutzen. In allen Fällen entsteht ein deutlicher Kostenvorteil, bei den Anschlusskosten als auch bei den laufenden Kosten.
Idealerweise sollte man so viele Anschlüsse wie möglich gemeinsam nutzen.
Wiederverkaufswert
Die hohe Nachbarnähe, das gemeinsam genutzte Grundstück und schreckt potenzielle Käufer gewöhnlich eher ab, damit liegt der zu erzielende Preis bei einer Zweifamilienhaus-Hälfte deutlich niedriger als bei einem gleich großen freistehenden Einfamilienhaus.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Zweifamilienhaus, Fertighaus, zweigeschossig
- Wohnfläche 346 m²
- hochwertige, teure Ausführung
- Kellerbau, aufwendig
- Grundstücksgröße 1.400 m², hohes Preisniveau
- Gestaltung der Außenanlage: aufwendig, hochwertig
- Kosten für Einrichtung und Ausstattung (Küche, Sanitärausstattung) nicht berücksichtigt
Posten | Preis |
---|---|
Grundstückskosten | 1.010.800 EUR |
Nebenkosten Grundstück | 121.296 EUR |
Kellerbau | 99.750 EUR |
Kaufpreis Fertighaus | 1.170.000 EUR |
Baunebenkosten | 198.900 EUR |
Außenanlage | 95.231, 25 EUR |
Gesamtkosten | 2.695.977,25 EUR |
ohne Grundstückskosten | 1.563.881,25 EUR |
Baukosten je m² | 4.344,11 EUR pro m² |
gesamt je Familie | 1.347.998 EUR |
Kosten reduzieren beim Zweifamlienhaus
Um die anfallenden Kosten beim Zweifamilienhaus zu reduzieren und unnötige Kosten zu vermeiden, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Grundstück gemeinsam kaufen: volle Nutzung der Kostenvorteile
- so viele Anschlüsse und technische Einrichtungen wie möglich gemeinsam nutzen: Heizung, Wasser-/Abwasseranlage
- bereits im Vorfeld Einigung über die Planungsvorgaben herstellen: Neu- und Umplanungen können hohe Zusatzkosten verursachen
- beim Fertighaus Ausbauhaus in Betracht ziehen: Kosten für ein Ausbauhaus liegen deutlich niedriger, gegebenenfalls ist bei entsprechenden Fähigkeiten auch der Bau eines Bausatzhauses mit sehr geringen Kosten eine Option
- Grundstücksfläche verkleiner: Grundstückskosten sind ein wesentlicher Kostenfaktor beim Hausbau, eine Verringerung der Fläche reduziert die Kosten erheblich
- optimale Positionierung des Hauses auf dem Grundstück und der Wohneinheiten zueinander: besonders beim individuell geplanten Massivhaus besteht hier ein großer Spielraum für kluge Möglichkeiten
- auf durchgehende Außengestaltung achten: Außenbereich (Fassade,Dach) sollte möglichst zusammenhängen und identisch gestaltet sein, dadurch bei Instandhaltung und Renovierung später geringere Kosten (durchgehende, große Fläche statt unterschiedlicher Einzelflächen)
FAQ
Was kostet es, ein Zweifamilienhaus zu bauen?
In unserem Beispiel fallen für den Bau des Zweifamilienhauses Kosten von 3.341,65 EUR pro m² Wohnfläche (inkl. Nebenkosten, ohne Grundstückskosten) an. Die Baukosten richten sich allerdings auch beim Zweifamilienhaus immer stark nach der individuellen Ausführung – weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Welche Kostenunterschiede gibt es zu anderen Hausformen?
Bei den Grundstückskosten, den Kosten für die Heizung und anderer technischen Anlagen kann der Bau eines Zweifamilienhauses erhebliche Vorteile haben. Beim Wiederverkaufswert gibt es einen klaren Nachteil zu anderen Hausformen. Mehr zu den einzelnen Unterschieden können Sie in unserem Artikel nachlesen.
Wie lassen sich beim Zweifamilienhaus Kosten sparen?
Das Grundstück sollte in jedem Fall gemeinsam gekauft werden, es lohnt sich zudem, so viele technische Einrichtungen wie möglich zu teilen. Im Vorfeld sollten sich beide Parteien bereits über die Planungsvorgaben einig sein. Mehr Tipps um die Gesamtkosten niedrig zu halten, finden Sie in unserem Artikel.