Aufgrund deutlicher Vorteile Trend zu Induktionskochfeldern
Induktionskochfelder sind enorm populär. Lagen die Verkäufe 2004 noch bei 30.000 Einheiten, waren es nur ein Jahr später bereits 80.000 Induktionskochfelder, die in Deutschland gekauft wurden. Insbesondere der Vergleich der Vorteile und Nachteile vom Induktionskochfeld zeigt auf, dass die Vorteile eindeutig überwiegen. In entsprechend vielen Haushalten gibt es daher Überlegungen, ein Induktionskochfeld nachzurüsten.
Umrüsten von Ceran auf Induktion
Denn meist sind heute noch Ceranfelder eingebaut, die mit Halogen- bzw. Infrarottechnologie betrieben werden. Spätestens, wenn das Ceranfeld kaputt ist, wechseln viele Menschen zum Induktionskochfeld. Grundsätzlich ist dabei der Anschluss vom Ceranfeld mit dem des Induktionsfeldes identisch. Dennoch gibt es einiges zu beachten.
Besonderheiten moderner Induktionskochfelder
Heute werden vornehmlich Induktionskochfelder (wie auch Ceranfelder) angeboten, die autark sind. Das bedeutet, der Anschluss erfolgt völlig unabhängig von einem Backofen. Bei früheren Modellen mussten die beiden Komponenten (Backofen und Kochfeld) als aufeinander abgestimmtes Set erworben werden, da die Steuerung meist am Backofen war. Heute dagegen werden hauptsächliche Kochfelder mit direktem Touch-Bedienfeld angeboten.
Kann Ihr Backofen autark betrieben werden?
Wollen Sie also ein Induktionskochfeld nachrüsten, müssen Sie zunächst sicherstellen, dass Sie Ihren alten Backofen noch benutzen können. Andernfalls können Sie bei etablierten Markenherstellern für noch nicht ganz alte Backofenmodelle anstelle eines gewöhnlichen Ceranfeldes auch ein kompatibles Induktionskochfeld anschließen. Darüber Auskunft erhalten Sie im Fachhandel oder direkt bei den verschiedenen Herstellern.
Beim gleichzeitigen Kauf eines Backofens beide Geräte autark wählen
Wollen Sie auch gleich den Backofen mit austauschen, sollten Sie grundsätzlich bei beiden Komponenten zu autarken Geräten greifen. Muss eins der beiden Teile aufgrund eines irreparablen Schadens ausgetauscht werden, können Sie unabhängig vom noch funktionierenden Gerät das andere beliebig nachkaufen und damit auch durch ein anderes Herstellermodell ersetzen.
Anschluss vom Induktionskochfeld ausschließlich durch Fachkraft
Beim Nachrüsten sollten Sie den Anschluss aber nur dann selbst durchführen, wenn Sie über fundiertes Fachwissen zu Stromanschlüssen und dabei explizit zu Drehstrom besitzen. Hier kommen mehrere hohe Risiken zusammen:
- Lebensgefahr beim Anschluss
- Lebensgefahr nach einem Falschanschluss, falls das Gerät plötzlich unter Strom steht
- akute Brandgefahr (für den eine bestehende Versicherung für das Ceranfeld sicher nicht aufkommt, wenn Sie wegen selbst durchgeführtem Anschluss keine Montagerechnung vorlegen können)
- Kurzschlussgefahr und damit möglicher irreparabler Schaden am teuren Induktionskochfeld
Anschlussschema (ohne Anleitung)
Aus diesen Gründen heraus bieten wir auch keine konkreten Einbau- bzw. Anschlussanleitungen im Hausjournal an. Wenn jemand nicht weiß, wie der Anschluss durchzuführen ist, ist auch das Fachwissen nicht vorhanden und umgekehrt. Jedoch ist es wichtig, dass Sie verstehen und wissen, wie der Anschluss von einem Induktionskochfeld vorgenommen wird, damit Sie ein unseriöser Anbieter nicht austricksen kann. Daher nachfolgend grob eine entsprechende Übersicht dazu.
Anschluss 230 V versus Anschluss 400 V
Insbesondere bei zwei autarken Geräten (Backofen als auch Indiktionskochfeld) haben Sie schon einmal das Problem, dass Sie nun zwei Geräte an eine Herdanschlussdose anschließen lassen müssen. Außerdem werden Geräte wie ein Induktionskochfeld inzwischen in ganz Europa einheitlich angeboten. Da aber die Stromnetze unterschiedlich sind (nicht überall gibt es 400-V-Drehstrom), liegt auch eine Anleitung für 230 V Wechselstrom bei.
Bei 230 V eingeschränkter Betrieb
Ignorieren Sie diese bei einem Kochfeld mit mehr als zwei Zonen. Andernfalls können Sie entweder nur zwei Kochfelder voll oder eins im „Turbo oder Boost“-Modus (Schnellerhitzen) betreiben. Will Ihnen ein Verkäufer erklären, dass Sie keine zwei Geräte an eine Herddose anschließen können, ist das so auch nicht richtig.
Anschlussschema Kochfeld und Backofen bei Wechsel- und Drehstrom
Um zu verstehen, wie der Anschluss aussehen muss, zunächst eine Beschreibung des Drehstromanschlusses und für Wechselstrom:
Wechselstrom (230 V, früher 220 V)
- L oder P für Leiter bzw. Phase
- N Nullleiter
- PE Schutzleiter
Drehstrom (400 V, früher 380 V Starkstrom, Kraftstrom oder Baustrom)
- L1Außenleiter
- L2 Außenleiter
- L3 Außenleiter
- N Nullleiter
- PE Schutzleiter
Drehstrom hat die Eigenschaft, dass jede Phase einzeln auch als Wechselstrom mit 230 V genutzt werden kann. Daraus ergibt sich dann folgendes Anschlussschema für Backofen und Induktionskochfeld:
Induktionskochfeld
- L1
- L2 (auch L3 stattdessen möglich)
- N
- PE
Backofen
- L3 (stattdessen bei entsprechender Belegung auch L2 möglich)
- N
- PE
Nullleiter und Schutzleiter teilen sich beide Geräte. Viele Induktionskochfelder sind bereits auf 230-V-Betrieb vorbereitet, das heißt, L1 und L2 sind gebrückt. Diese Klemmung muss natürlich rückgängig gemacht werden.
Herkömmliche Schukodosen sind auf eine Dauerlast von 10A und eine kurzfristige Last von 16A ausgelegt. Ofen als auch Induktionsfeld benötigen aber mindestens 16A. Benutzen Sie für den Backofen daher keinesfalls eine herkömmliche Schukodose irgendwo aus dem Haus (womöglich noch mit „selbst gebastelten“ Verlängerungen), wenn Sie noch dazu nicht wissen, wie diese abgesichert ist.