Acrylglas – ein vielseitiger Werkstoff
Der technische Kunststoff Polymethylmethacrylat, kurz PMMA, umgangssprachlich auch als Acryl oder Plexiglas bezeichnet, lässt sich in den verschiedensten Techniken bearbeiten. Dazu gehören die nachfolgenden Bearbeitungen:
- Acrylglas schleifen
- Acrylglas kleben
- Acrylglas schweißen
- Acrylglas fräsen
- Acrylglas schneiden, sägen
- Acrylglas gießen
- Acrylglas bohren
Anforderungen an eine Befestigung mit Acrylglas
Sämtliche Bearbeitungstechniken haben auch wieder Einfluss auf die Befestigungsmöglichkeiten von Acrylglas. Denn wegen der zahlreichen Bearbeitungsoptionen stehen auch unterschiedliche Befestigungstechniken zur Auswahl. Demnach sollten die anschließenden Anforderungen über die Art der Befestigung von Acrylglas entscheiden:
- mechanisch hoch belastbar (Zugkräfte)
- wasserdicht
- wieder lösbar bzw. demontierbar (zerlegbar)
- Herstellung einer Einheit (quasi das Verschmelzen zweier Acrylglasteile)
- Befestigung mit einem anderen Acrylteil generell
- Befestigung mit einem anderen Kunststoff
- Befestigung mit einem anderen Material, nicht technischem Kunststoff (Metall, Glas, Holz usw.)
Je nachdem, was Sie also wie verbinden möchten, stehen dafür unterschiedliche Befestigungstechniken zur Auswahl.
Schrauben von PMMA
Klassisch ist wohl das Verschrauben von Acrylglas. Auch hier können Sie wieder unterschiedlich vorgehen:
- selbstschneidende Schrauben
- in ein Gewinde in das Acrylglas einschrauben
- über eine Verbindungsbohrung mit Schraube/Gewindestande mit Kontermutter festziehen oder auch nieten
Schrauben, die unterschiedlich befestigt werden (jederzeit lösbar)
Bei selbstschneidenden Schrauben ist es wie bei vielen anderen Materialien auch, die Sie so verschrauben möchten: müssen Sie eine solche Schraube lösen und wollen Sie später wieder anziehen, kann es sein, dass die Verbindung nicht mehr so gut hält. Ebenso sind die Kräfte, die auf ein in das Acrylglas geschnittenes Gewinde einwirken, nur bis zu einem gewissen Grad beanspruchbar.
Dem gegenüber steht, dass Schrauben, die auf der Gegenseite mit einer Mutter gekontert werden, bei zu festem Anziehen Spannungsrisse im Acrylglas verursachen können. Dennoch ist die mechanische Belastung, die grundsätzlich ausgeübt werden kann, verhältnismäßig hoch. Dafür werden solche geschraubten Befestigungen aber auch nicht wirklich wasserdicht.
Nicht mehr lösbare Befestigungen
Muss die Befestigung nicht zwingend aufgelöst werden zu einem späteren Zeitpunkt, soll aber wasserdicht sein, können Sie das Acrylglas auch kleben, schweißen oder mit Acryl vergießen. Beim Kleben von Acryl mit Acryl können Sie Kleber verwenden, die das Acryl lösen.
Verdunsten die Lösungsmittel, die das verursachen, härtet das Acryl wieder aus und ist fest miteinander verbunden. Nach dem selben Prinzip funktioniert auch das Vergießen von zwei Acrylwerkteilen. In Lösungsmittel gelöstes Acryl wird auf die beiden Oberflächen gestrichen und miteinander verklebt. Beim Schweißen kann das Acryl aufgrund seiner thermoplastischen Eigenschaften auch mit Acrylglas verschweißt werden.
Befestigung von Acryl mit anderen Materialien und Kunststoffen
Um eine belastbare Befestigung mit anderen Materialien oder anderen Kunststoffen zu erhalten, bietet der Fachhandel gerade bei den Klebern unterschiedliche Produkte an, sodass sich Metall, Glas oder Holz bestens mit Acrylglas verkleben lässt. Wollen Sie jedoch eine Befestigung von Acrylglas mit einem anderen technischen Kunststoff, müssen Sie ein solches Produkt verwenden, das insbesondere in Bezug auf die chemischen Reaktionen mit beiden Kunststoffen gleichermaßen gut verträglich ist.