Wissenschaftliche Einordnung und Verbreitung
Afrormosia, botanisch bekannt als Pericopsis elata, gehört zur Familie der Fabaceae und zur Unterfamilie der Faboideae. Der Baum kann bis zu 45 Meter hoch werden und bildet teils kleinere Brettwurzeln aus. Diese Baumart ist in den tropischen Regenwäldern von West- und Zentralafrika heimisch, wobei größere Bestände besonders in der Republik Kongo und der Demokratischen Republik Kongo zu finden sind. Zu den Verbreitungsländern zählen auch Kamerun, Elfenbeinküste, Ghana und Nigeria. Afrormosia wächst vorzugsweise in Tiefland-Regenwäldern.
Afrormosia steht unter Schutz des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES Anhang II), was bedeutet, dass ihr Handel streng reguliert ist. Der Lebensraumverlust und die Übernutzung haben die Bestände stark reduziert, wodurch die Art als stark gefährdet eingestuft wird. Die Art vermehrt sich nur langsam, da sie selten Früchte bildet und die Hülsenfrüchte 1 bis 4 Samen enthalten, was die natürliche Vermehrungsrate beeinflusst. Schutzmaßnahmen und nachhaltige Forstwirtschaftsstrategien sind daher unerlässlich.
Holzbeschreibung: Aussehen und Eigenschaften
Afrormosia-Holz ist wegen seiner gold- bis olivbraunen Färbung und seiner dekorativen Maserung sehr geschätzt. Es zeigt oft dunkle Streifen und hat einen ausgeprägten Wechseldrehwuchs, der dem Holz eine wellige oder marmorierte Textur verleiht. Im Querschnitt ist das weiße bis hellgraue Splintholz etwa 2 bis 3 cm breit und scharf vom Kernholz abgesetzt.
Das Holz hat eine feine, gleichmäßige Struktur mit einem natürlichen Glanz und gelegentlich auftretenden wachsähnlichen Flecken. Afrormosia ist dimensionsstabil und hat eine Rohdichte von etwa 725 kg/m³, was zu seiner Härte und Belastbarkeit beiträgt. Es ist zudem sehr beständig gegen Pilze, Insekten und Termiten. Das Holz verströmt im trockenen Zustand keinen spezifischen Duft.
Afrormosia lässt sich gut mit Hand- und Maschinenwerkzeugen bearbeiten. Es kann gesägt, gebohrt, geschliffen, gedrechselt und poliert werden, um eine glatte und glänzende Oberfläche zu erzielen. Die Verleimung ist in der Regel unkompliziert, jedoch sollten Eisen und Kupfer in feuchtem Zustand vermieden werden, da Metallkontakt Verfärbungen und Korrosion verursachen kann.
Bearbeitung und Verwendung
Dank seiner technischen Eigenschaften ist Afrormosia vielseitig einsetzbar. Sie können das Holz sowohl mit Hand- als auch mit Maschinenwerkzeugen bearbeiten, wobei tangential geschnittene Flächen einfacher zu verarbeiten sind als radiale. Nägel und Schrauben sollten vorgebohrt werden, um ein Splittern zu vermeiden. Verwenden Sie handelsübliche Klebstoffe und vermeiden Sie den Kontakt mit alkalischen Leimen, frischem Mörtel sowie bestimmten Metallen wie Eisen, Kupfer und Messing.
Afrormosia trocknet langsam, bleibt aber formstabil. Es neigt kaum zum Schwinden, was Verformungen und Rissbildung minimiert. Einsatzbereiche sind:
- Innenbau: Parkett, Möbel, Vertäfelungen, Deckenverkleidungen, dekorative Furniere.
- Außenbau: Fenster- und Türenbau, Fassadenverkleidungen.
- Bootsbau: Aufgrund seiner Festigkeit und Dauerhaftigkeit.
- Musikinstrumente: Feine Textur und Stabilität machen es ideal für Instrumentenbau.
- Drechselarbeiten: Beliebt für kunstvolle Holzobjekte.
Da Afrormosia nach CITES Anhang II geschützt ist, erfolgt der Handel unter strengen Auflagen. Achten Sie darauf, die erforderlichen Dokumente für den Import oder Export zu erhalten, um die Art zu schützen.
Dauerhaftigkeit und Resistenz
Afrormosia ist eines der beständigsten Harthölzer und weist eine beeindruckende Resistenz gegen verschiedene biologische und klimatische Einflüsse auf. Es gehört zur Dauerhaftigkeitsklasse 1-2 nach DIN EN 350-2 und ist äußerst unempfindlich gegenüber holzzerstörenden Pilzen und Insekten, einschließlich Termiten. Diese hohe natürliche Dauerhaftigkeit macht Afrormosia besonders für Außenanwendungen geeignet, wo es gegen Witterungseinflüsse beständig bleibt.
Schutzstatus und Handel
Afrormosia ist seit 1992 im Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) gelistet, was bedeutet, dass der internationale Handel streng reguliert ist. Beim Import oder Export von Afrormosia-Produkten benötigen Sie spezifische artenschutzrechtliche Dokumente, darunter ein CITES-Ausfuhrdokument des Ursprungs- oder Versendungslandes und eine Einfuhrgenehmigung des zuständigen nationalen Amtes für Naturschutz.
Die Handelskontrollen betreffen Rohholz, Schnittholz, Furnierblätter, Sperrholz sowie Halbfertig- und Fertigwaren. Diese Maßnahmen dienen dem Schutz der Art und der Unterstützung nachhaltiger Nutzung. Bei der Einfuhr in die EU sind genaue Herkunftsnachweise und wissenschaftliche Prüfungen zur Gefährdung der Bestände erforderlich.
Technische Eigenschaften im Detail
Afrormosia zeichnet sich durch technische Eigenschaften aus, die es vielseitig einsetzbar machen:
- Rohdichte: Lufttrocken liegt die Rohdichte bei etwa 0,67 bis 0,81 g/cm³.
- Druckfestigkeit: 54 bis 71 N/mm².
- Biegefestigkeit: 93 bis 134 N/mm².
- Elastizitätsmodul (Biegung): 11.340 bis 14.100 N/mm².
- Härte: Janka-Härte von 6,6 bis 7,6 kN, Brinell-Härte senkrecht zur Faser 26 bis 31 N/mm².
- Schwindmaß: 0,16–0,18 % radial, 0,30–0,35 % tangential.
Diese Werte verdeutlichen die Festigkeit und Stabilität des Holzes, was es für vielfältige Bau- und Möbelprojekte geeignet macht.
Oberflächenbehandlung
Die richtige Oberflächenbehandlung kann die Lebensdauer und Ästhetik von Afrormosia-Holz erheblich verbessern. DD-Lacke oder offenporige Lasuren sind für den Außenbereich geeignet, da sie wirksamen Schutz gegen Witterungseinflüsse bieten. Für den Innenbereich sind NC-Lacke vorteilhaft, da sie eine resistente Oberfläche erzeugen.
Im feuchten Zustand kann Afrormosia bei Kontakt mit Metallen zu Verfärbungen führen. Durch eine vorab durchgeführte Oberflächenbehandlung können solche Reaktionsflecken vermieden werden. Arbeiten Sie auch mit Polituren, Ölen oder Wachsen, um den natürlichen Glanz und die Maserung des Holzes hervorzuheben, besonders im Innenbereich.
Gesundheitliche Aspekte
Bei der Verarbeitung von Afrormosia kann es zu gesundheitlichen Beschwerden kommen. Insbesondere das Einatmen von Holzstaub kann die Atemwege reizen, und auch Hautkontakt kann allergische Reaktionen und Hautirritationen hervorrufen. Arbeiten Sie daher in gut belüfteten Räumen und tragen Sie Schutzkleidung sowie Atemschutzmasken.
Regelmäßige Reinigung der Arbeitsumgebung ist wichtig, um Holzstaub zu entfernen und dessen Konzentration in der Luft zu reduzieren. Schützen Sie Ihre Augen mit Schutzbrillen, um Irritationen durch Holzpartikel zu vermeiden. Auch regelmäßige Arbeitsplatzhygiene trägt zur Sicherheit bei.
Alternative Bezeichnungen
Afrormosia wird in verschiedenen Regionen unter unterschiedlichen Handelsnamen geführt. In der Elfenbeinküste ist es als Assamela bekannt, in Ghana als Kokrodua, in Nigeria als Ayin oder Egbi und in Ländern wie Kamerun und der Republik Kongo teilweise als Bohala oder Obang. Der Handelsname Oleo pardo wird ebenfalls verwendet.
Irreführende Bezeichnungen wie „African Teak“ oder „Goldteak“ sollten vermieden werden, da Afrormosia botanisch nicht mit echtem Teak (Tectona grandis) verwandt ist. Achten Sie auf die regionalen Unterschiede in der Namensgebung, um sicherzustellen, dass Sie das richtige Produkt erhalten.