Oberflächenveredelungen entscheiden über Versiegelungstechniken
Aluminiumoberflächen können durch zahlreiche Verfahren veredelt werden. Einige dieser Verfahren stellen bereits eine Versiegelung dar, andere Oberflächenveredelungen benötigen eine zusätzliche Versiegelung. Doch zunächst einige Techniken zum Veredeln der Aluoberfläche:
- Aluminium polieren und schleifen (matt und Hochglanz)
- Aluminium bürsten
- Aluminium oxidieren (natürlich und künstlich)
- Aluminium lackieren
- mit Glasperlenstrahlen oberflächenverdichten
- verchromen, vernickeln, verkupfern von Aluminium
Die Oxidation von Aluoberflächen
Auf Aluminium bildet sich an der Luft durch Kontakt mit Sauerstoff eine Oxidationsschicht. Diese lässt Aluminium matt und angelaufen aussehen. Bei rein funktionalen Anforderungen kann dieses natürliche „Versiegeln“ durch Oxidation durchaus erwünscht sein.
Lacke als Aluminiumversiegelung
Immer mehr Autokarosserien bestehen aus Aluminium. Damit hier keine Oxidationsschicht stört, wird das Aluminium gebeizt. Im Anschluss kann das Aluminium lackiert werden, da der Lack nun anhaftet.
Daher ist es beim Arbeiten an lackierten Alublechen so wichtig, dass Altlacke vor der neuen Lackierung niemals bis zum blanken Aluminium geschliffen werden, sondern nur bis zur Grundierungsschicht. Die Lackierung hat also nicht nur die Aufgabe einer Schmucklackierung, sondern ist auch eine schützende Versiegelung.
Poliertes Aluminium versiegeln und Verchromen als Versiegelung
Nun gibt es aber Situationen, in denen eine besondere Oberflächenveredelung vorgenommen wird. Das auf Hochglanz Polieren von Aluminium ist so eine Technik. Im Anschluss ist die Oberfläche völlig ungeschützt.
Das ist doppelt ärgerlich, weil beim Hochglanzpolieren eine Oberfläche mit nahezu demselben Spiegelungseffekt entsteht wie beim Verchromen von Aluminium. Dazu gehört auch das Verkupfern, Vernickeln, Verzinken usw.
Verchromen ist auch nicht immer eine Lösung
Insbesondere Alufelgen werden gerne auf Hochglanz poliert, da das Verchromen in Deutschland nicht zulässig ist (das Verchromen verändert die Gefügestruktur des Aluminiums und könnte eine Alufelge zerbrechlicher machen). Nun ist eine solche Oberfläche aber außerordentlich anfällig gegen Laugen, Säuren und natürlich auch Kratzer.
Klarlacke, Silikonwachsspray, spezielle Aluversiegelungen
Klarlack ist nur bedingt eine Lösung zum Versiegeln, da dieser eingilbt und auch matt wird. Andere Versiegelungen von Aluminium, wie das Silikonwachsspray eignet sich hervorragend zum Schützen von polierten Aluminiumteilen wie Motorverkleidungen usw., ist aber für Felgen ungeeignet.
Vor allem da, wo große Hitze entsteht, ist diese Versiegelungstechnik nicht besonders effizient. Stattdessen können Sie hier Schutzöle verwenden, die aber mechanisch relativ leicht zu entfernen sind und entsprechend häufig erneuert werden müssen.
Statt versiegeln regelmäßig pflegen und polieren
Daher sollten Felgen entweder mittels dem Glasperlenstrahlen hochdruckverdichtet werden (es entsteht ebenfalls ein hoher Glanz), die Oberfläche ist einigermaßen geschützt. Doch wie beim herkömmlichen Polieren werden Sie dieses Polieren immer wieder in regelmäßigen Abständen durchführen müssen. Für den Wintereinsatz sind solche Felgen völlig ungeeignet.
Eloxieren (künstliches Oxidieren) als Aluversiegelung
Eine andere Möglichkeit, solche Oberflächen aus Aluminium zu verdichten, ist das künstliche Herstellen einer Oxidschicht. Dieses Verfahren ist auch als „Eloxieren“ bekannt. Sie können Aluminiumteile transparent und gefärbt eloxieren (die Farbpigmente werden nach dem eigentlichen und transparenten Eloxieren in die Oxidschicht eingelagert).
Klarlacke auf Alufelgen haben den Nachteil, dass Wasser und Sauerstoff schon durch geringste Beschädigungen der Lackschicht Kontakt zum Aluminium bekommen und dann oxidieren können. Mit Streusalzen kommt dann noch eine Korrosion dazu. Außerdem müssen zum Reinigen der Felgen auch diese dann Altlacke vollständig entfernt werden, was zusätzlichen Aufwand bedeutet.