Aluminium muss speziell vorbereitet und mit geeigneten Lacken gestrichen werden
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Natürlich kann man Aluminium streichen oder lackieren. Allerdings müssen Sie die Vorarbeiten akkurat ausführen und bei den verwendeten Materialien explizit auf Produkte zurückgreifen, die für Aluminium geeignet sind. Das Aluminium selbst müssen Sie vor dem Streichen nach möglichen Vorbehandlungen unterscheiden.
- herkömmliches Aluminium (unbehandelt)
- eloxiertes Aluminium
Die Oxidschicht auf Aluminium erschwert die Lackierung
Aluminium ist bekanntlich ein Nichteisenmetall (NE-Metall) und daher schwieriger zu lackieren als herkömmliche Metalle. Aluminium bildet auf seiner Oberfläche eine Oxidschicht. Diese ist dafür verantwortlich, dass Farben und Lacke nur sehr schlecht haften. Daher muss die Oxidschicht zunächst entfernt werden. Je nachdem, wie die Oberfläche später aussehen soll, gibt es verschiedene Techniken zur Vorbereitung des Aluminiums.
- Schleifen mit herkömmlichem Schleifpapier (maschinell oder manuell)
- Sand- oder Glasstrahlen
- chemische Vorbehandlung (nicht empfohlen für Heimwerker)
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Streichen von Aluminium
- Haftvermittler für Aluminium
- ein geeignetes Lack- oder Farbsystem
- Silikon- und Fettreiniger
- Pinsel
- Farbroller
- Lackwanne mit Lackabstreifer
- Staubbindendes Tuch
1. Vorbereitung von Aluminium vor dem Grundieren und Streichen
Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Techniken, um Aluminium für die Grundierung und das Streichen vorzubereiten. Auch wenn wir Ihnen im Folgenden erklären, wie Sie Aluminium (eloxiert oder unbehandelt) am besten vorbereiten, ist es für viele Heimwerker:innen vorzuziehen, die Vorbereitungsarbeiten von einem Fachbetrieb durchführen zu lassen.
Nicht speziell vorbehandeltes Aluminium zum Streichen vorbereiten
Nicht speziell vorbehandeltes Aluminium kann im Heimwerkerbereich durchaus mit Schleifpapier und Schleifvlies gereinigt bzw. angeschliffen werden. Am besten beginnt man mit einem 400er Schleifpapier und führt den letzten Schleif- bzw. Poliergang mit einer 1.000 Körnung durch.
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Sandstrahlen kann je nach Anwendung etwas problematisch sein, da die Oberfläche des Aluminiums extrem aufgeraut wird. Da sie aber für viele Anwendungen glatt sein muss, würde dies ein zeitaufwändiges Nachpolieren bedeuten. Demgegenüber steht das Glas- oder Glasperlenstrahlen. Dabei wird die Oberfläche des Aluminiums weniger stark aufgeraut. Der Zeitaufwand für das notwendige Polieren ist daher deutlich geringer.
Eloxiertes Aluminium zum Streichen vorbereiten
Eloxiertes Aluminium ist dagegen etwas schwieriger zu streichen oder zu lackieren. Zwar kann man im Internet manchmal lesen, dass es sogar einfacher sein soll, eloxiertes Aluminium zu lackieren, weil die Oberfläche angeblich so rau ist. Bei genauerem Hinsehen ist das aber gerade bei hochwertigem eloxiertem Aluminium ein großer Trugschluss.
Eine Eloxierung ist vereinfacht gesagt nichts anderes als eine speziell elektrisch gehärtete Oberfläche. Dabei entsteht ebenfalls eine Oxidschicht, auf der sich eine poröse Schicht befindet. Gerade wegen dieser (porösen) Schicht gibt es Meinungen, dass eloxiertes Aluminium leicht zu lackieren sei. Allerdings haftet diese nicht besonders gut auf der Oxidschicht, die bei eloxiertem Aluminium extrem hart ist (9 Mohs). Jeder noch so gute Haftvermittler würde hier wahrscheinlich schon wenige Tage nach dem Streichen oder Lackieren abblättern – vor allem, wenn es sich um ein stark beanspruchtes Aluminiumteil handelt.
Daher ist es sehr wichtig, eloxiertes Aluminium vor dem Streichen anzurauen. Mit herkömmlichem Schleifpapier (egal ob maschinell oder von Hand geschliffen) ist es jedoch kaum möglich, die Oberfläche auch nur anzukratzen. Früher gab es dafür chromhaltige Grundierungen, die heute wegen der hohen Gesundheitsgefährdung verboten sind. Es bleibt nur das Sand- oder Glasperlenstrahlen. Man kann eloxiertes Aluminium auch chemisch behandeln, z.B. mit Salpetersäure. Dazu sollte man das eloxierte Aluminium aber in einen Fachbetrieb geben.
2. Aluminium reinigen
Nachdem Sie das Aluminium vorbereitet haben, müssen Sie es reinigen. Anhaftende Fett- und Silikonreste müssen unbedingt entfernt werden. Verwenden Sie dazu entweder ein geeignetes Verdünnungsmittel oder einen Fett- und Silikonreiniger (7,99€ bei Amazon*). Anschließend muss die Verdünnung bzw. der Reiniger vollständig trocknen. Unmittelbar vor der eigentlichen Grundierung reinigen Sie das Aluminium am besten noch einmal mit einem staubbindenden Tuch, wie es auch Lackierer verwenden.
3. Aluminium grundieren
Nun kann der Haftvermittler aufgetragen werden. Entweder verwenden Sie einen Haftvermittler, der klassisch mit dem Pinsel aufgetragen wird. Es gibt aber auch spezielle Alugrundierungen Spraydosen. Nach dem Grundieren des Aluminiums den Haftvermittler nach Herstellerangaben trocknen lassen.
4. Aluminium streichen
Wenn der Haftvermittler ausreichend getrocknet ist, können Sie mit dem Streichen oder Lackieren beginnen. In den meisten Fällen handelt es sich um neue Lacksysteme auf Wasserbasis (anstelle der herkömmlichen Verdünner). Der Basislack enthält die Farbpigmente und wird oft in zwei Arbeitsgängen aufgetragen. Anschließend muss wieder eine Wartezeit nach Herstellerangaben eingehalten werden, bevor der transparente Decklack aufgetragen werden kann. Diese Basis- und Decklacksysteme haben den Vorteil, dass der Decklack wie eine Versiegelung schützt und das lackierte Aluminium eine deutlich längere Lebensdauer aufweist.
Neben Aluminium können natürlich auch andere Metalle gestrichen und lackiert werden. Im Hausjournal finden Sie auch Artikel über das professionelle [Streichen von Metallen] aller Art (NE-Metalle, Legierungen, Stahl und Eisenmetalle).
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