Trocken- und Nassstrahlen von Beton
Das Sandstrahlen von Beton ist eine relativ häufig angewandtes, abrasives Behandeln des Verbundwerkstoffs. Gegenüber dem Nassstrahlen hat es den Vorteil, dass das problematische Auffangen und Reinigen bzw. Entsorgen der Flüssigkeit entfällt. Das zumeist verwendete Strahlmittel ist Sand. Jedoch dürfen die Resultate keinesfalls mit dem Sandstrahlen von Metall gleichgesetzt werden.
Die Herausforderungen
Beton wird verhältnismäßig rau durch das Sandstrahlen, außerdem gibt es, abhängig von der Betonart, unterschiedliche und schwer vorhersehbare Ergebnisse beim Sandstrahlen. Die offensichtlichsten Unterschiede werden bestimmt durch:
- Ortbeton (vor Ort hergestellter Baustellenbeton)
- Fertigbeton
- aus den beiden Betonarten resultierend vertikale oder horizontale Betonflächen
- resultierend aus der Herstellung Unterschiede zwischen Ober- und Unterseite sowie den Seiten
Die Problematik beim Sandstrahlen von Beton
Die Problematik ergibt sich dadurch, dass insbesondere bei Ortbeton die Betonmischung des gegossenen Betons niemals gleichmäßig und homogen sein kann. Dadurch ergeben sich innerhalb eines Betonbauteils zum Teil erhebliche Unterschiede bei der Ausbildung von Kapillarporen.
Je nach Herstellungsart niemals eine homogene Betondurchmischung
Explizit die Seiten von gegossenen Betonteilen (Wände, Pfeiler) weisen hier von oben nach unten erhebliche Unterschiede auf. Bai Sandstrahlen von Beton werden dann diese vorhandenen Poren freigelegt und es entsteht ein verstärkender Effekt. Damit ist die Oberfläche dann nach dem Strahlen mit Sicherheit nicht gleichmäßig (das Sandstrahlbild).
Abweichungen des Strahlbilds
An der vertikalen Unterseite eines gegossenen Betonteils ist dagegen die Betonzusammensetzung über die gesamte Fläche gleichbleibend. Damit wird auch ein gleichmäßiges Strahlbild erreicht. Das gilt bei minderwertigem Beton mit zahlreichen Kapillarporen ebenso, wie bei hochwertigen Betonen. Beim Sandstrahlen von gegossenen Betonoberflächen (nach oben zeigend, also beispielsweise Böden) kann es ebenfalls zu Abweichungen von den eigentlichen Vorstellungen kommen.
Die Betonqualität ist ausschlaggebend
Von besonderer Wichtigkeit ist auch hier die Qualität des Betons. War dem Beton zu viel Wasser zugesetzt (Wasser-Zement-Wert), hat sich vielleicht eine zu dicke Zementschleier- oder Zementleimschicht gebildet. Ähnliche Verschlechterungen der Qualität können auch durch die nicht fachgemäße Nachbehandlung von Beton entstehen. Qualitätseinbußen entstehen unter anderem durch:
- zu langes Verdichten von Beton
- zu hoher Wasser-Zement-Wert (abhängig von der Zementsorte deutlich über 0,40)
- Gießen von Beton außerhalb der empfohlenen Temperaturen ohne entsprechende Schutzmaßnahmen
- zu hohe Fallhöhen beim Betongießen (deutlich über 1,50 m)
Typische Anwendungen des Sandstrahlens von Beton
Allerdings ist das Sandstrahlen von Beton durchaus eine weitverbreitete und anerkannte Bearbeitungstechnik, um verschiedene Eigenschaften zu erreichen. Die zwei wichtigsten Gründe zum Sandstrahlen von Beton:
- das Reinigen der Betonoberfläche
- das Aufrauen der Oberfläche
- das Abtragen einer zu dicken Zementschleierschicht (beispielsweise, um später bessere Ergebnisse beim Polieren und Schleifen von Beton zu erreichen. Bei Reinigen steht insbesondere das anschließende, neue Beschichten von Beton im Fokus. So lässt sich eine durch Sandstrahlen gereinigte und aufgeraute Oberfläche zum Beispiel deutlich besser und wirksamer (länger) durch Verputzen, Imprägnieren, Versiegeln usw. bearbeiten und gleichzeitig schützen.
Anforderungen an die durchführenden Personen
Entsprechend vielfältig sind damit auch die Einsatzmöglichkeiten beim Trockenstrahlen von Beton. Ob nun Mauern, Pfeiler oder auch Brücken und Böden, je nach Anforderung kann das Sandstrahlen genau die Lösung sein. Allerdings sollten bezüglich des Betons, aber auch der ausführenden Kräfte, einige Grundsätze unbedingt Anwendung finden, um dennoch zu einem möglich effizienten Sandstrahlergebnis zu gelangen.
Anforderungen an den Zeitrahmen
So sollte eine Betonfläche immer komplett von ein und derselben Person gestrahlt werden, da jeder Menschen abweichend vorgeht. Darüber hinaus sollten sämtliche zusammenhängende Betonflächen binnen kurzer zeit gestrahlt werden, da auch durch die unterschiedliche Betonalterung verschiede Sandstrahlresultate zu erwarten sind.
Sollten Kanten und Vertiefungen oder Aussparungen ebenfalls gestrahlt werden, ist es dringend anzuraten, zuvor an Probeflächen zu strahlen, um spätere schwerwiegende Beschädigungen auszuschließen.