Bitumen und Teer
Bitumen, Asphalt und Teer werden häufig miteinander verwechselt. Teer wird durch erhitzen von organischen Stoffen gewonnen, Bitumen durch Destillation von Erdöl. Asphalt ist dagegen ein Gemisch aus Bitumen und verschiedenen Zuschlagstoffen.
Für Teer gilt tatsächlich, dass er recht gesundheitsschädlich ist. Er gibt giftige Dämpfe ab, nicht nur beim Erwärmen sondern zum Teil auch in kaltem Zustand. Daneben gilt er als krebserregend und ist auch gewässerschädigend. Bitumen und Teer sehen zwar ähnlich aus, sind aber zwei völlig unterschiedliche Stoffe.
Bitumen enthält keine flüchtigen Anteile und gibt daher auch keine giftigen Dämpfe ab. Es riecht zwar unangenehm, ist aber im Wesentlichen nicht gesundheitsschädlich. Da Asphalt neben den Zuschlagstoffen auch lediglich Bitumen enthält, ist auch er nicht gesundheitsschädlich.
Krebsgefahr bei Bitumen
Die früher vermutete Krebsgefahr durch die Arbeit mit Bitumen wurde 2006 als nicht bewiesen eingestuft. Viele Studien wiesen nach, dass selbst bei intensivem Kontakt mit Bitumen – wie etwa bei Dachdeckern oder Straßenarbeitern – keine erhöhtes Gesundheitsrisiko durch den Kontakt mit Bitumen besteht.
Bei heißem Bitumen (Asphalt der nicht wie üblich kalt, sondern heiß eingebaut wird) besteht derzeit noch Unklarheit über die Gefahren, die von den Dämpfen ausgehen. Da heute aber Asphalt praktisch ausschließlich bei abgesenkten Temperaturen eingebaut wird, hat das keine praktisch relevante Bedeutung.
Bitumen und Teer
Vorsicht ist allerdings geboten, wenn man alte Bitumenbeschichtungen durch Erwärmen entfernen will. Bei vielen älteren Gebäuden kann sich unterhalb der Bitumenschicht noch ein alter Teeranstrich befindet. Wird dieser mit erwärmt, können große Mengen sehr gefährlicher Dämpfe frei werden, die dann definitiv gesundheitsschädlich sind.
Vor dem Erwärmen von Bitumenschichten oder Bitumenanstrichen sollte man sich also immer vergewissern, dass sich darunter keine alten Teeranstriche befinden.