Gefahren von Teer
Teer ist ein Material, das viele Jahrzehnte in seinen gesundheitlichen Gefahren deutlich unterschätzt wurde. Teer und teerbasierte Produkte erfüllen ihren Zweck fast besser als viele andere Baustoffe (zum Beispiel beim Feuchteschutz oder beim Imprägnieren von Holz) – darum wurde über die Jahre über die gesundheitlichen Gefahren hinweggesehen.
Teer sondert gefährliche Dämpfe in hohen Konzentrationen ab. Wird er erwärmt, nimmt die Menge der abgesonderten Stoffe sogar noch stark zu. Die Absonderungen – und Teer an sich – gelten auch als eindeutig krebserregend. Darunter auch die sogenannten PAKs, die auch beim Rauchen eingeatmet werden.
Wo kann Teer anzutreffen sein?
Teerhaltige Produkte waren bis in die 80er Jahre noch weit verbreitet. Sie sind deshalb noch in vielen alten Häusern anzutreffen. Wichtige Bereiche sind:
- Floor Flex Böden (die ebenfalls entfernt werden sollten, weil sie auch Asbest enthalten)
- Kleber für Floor Flex Böden
- Kleber für Holzpflaster
- Kleber für Parkett und Dielen
- Imprägnierungen und Abdichtungen aus älterer Zeit
- Holzimprägnierungen (etwa für Gartenzäune und Ähnliches)
- bei teerbasierten Dachpappen (sogenannte „Teerpappe“)
Trotz des auch schon früher geltenden Verbots wurden diese Stoffe auch vielfach im Innenbereich verwendet.
Optische Unterscheidung
Teerhaltige Produkte können bräunlich-schwarz bis tiefschwarz sein, Bitumen ist fast immer tiefschwarz. Das allein genügt zur Unterscheidung aber nicht.
Rein optisch kann man diese beiden Stoffe nicht sicher auseinanderhalten. Teer hat als Reinprodukt zwar einen typischen Geruch, bei verarbeiteten Produkten muss das aber ebenfalls nicht zwingend der Fall sein. Im Zweifelsfall muss (durch ein Fachunternehmen!) eine Probe entnommen und untersucht werden. Nur so kann man sich Gewissheit verschaffen.
Teerhaltige Beläge und Kleber sollten – auch aufgrund der Asbestgefahr unbedingt durch ein Fachunternehmen saniert werden.