Biss mit blutender Wunde
Bremsen sind echte Blutsauger und den Legenden der Vampire näher als beispielsweise Fledermäuse. Zusammen mit den Kriebelmücken stellen sie die einzigen in großer Zahl auftretenden Insekten in Europa dar, die beißen.
Schnaken stechen, um an Blut zu kommen und Wespen stechen nur, um sich zu verteidigen. Die weibliche Bremse reißt mit einem groben Kiefer und Mundbereich eine Wunde in die Haut des Opfers.
Das Einspritzen eines Gifts, das die Blutgerinnung hemmt, sorgt für ein starkes und anhaltendes Bluten der aufquellenden Wunde. Da Blut ein echtes Nahrungsmittel darstellt, verfolgen Bremsen ihre Opfer aggressiv und gezielt. Geleitet werden sie dabei hauptsächlich von Schweißgeruch.
Verjagen und vertreiben nur tödlich mit einer Bremsenfalle möglich
Für Pferde und Rinder gibt es chemische Spray, die abwehrend auf Bremsen wirken. Die toxischen Dosierungen müssen aber so hoch sein, dass die menschliche Haut die Mittel nicht verträgt.
Die Bremsenfalle nutzt folgende Eigenschaften und Verhaltensweisen des Insekts aus:
- Schlecht entwickelte Flugkünste
- Schlechte Sehfähigkeit, die sie nur Kontraste erkennen lässt
- Eingeschränkte Abheberichtung bei Flugstart
- Sich wiederholende identische Flugwege
Bremsenfallen sind groß und müssen möglichst in Flugschneisen aufgestellt werden. Diese können meist durch Beobachtung relativ schnell erkannt werden. Eine Bremsenfalle funktioniert folgendermaßen:
1. In einem Netz befindet sich ein schwarzer Ball von einem Meter oder mehr Durchmesser, der einen Pferdehintern imitiert.
2. Nach dem Biss heben die Bremsen senkrecht nach oben ab und folgen dem vom Netz vorgegebenen Flugraum nach oben.
3. Über den oberen Ausgang des Netzes ist eine weißer oder transparenter zylindrischer Schirm aufgespannt, den Bremsen nicht erkennen.
4. Sie fliegen dagegen und landen gezwungenermaßen in einem mittig angebrachten Fangbehälter.
5. Der Fangbehälter ist zu etwa einem Fünftel mit Spülmittelwasser gefüllt, in dem die Bremsen ertrinken.