Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert)
Die seit 2014 gültige EnEV fordert für die oberste Geschossdecke zum Dachboden einen Wärmedurchgangswert (W) von maximal 0,24 pro Quadratmeter (qm). Dieser sogenannte U-Wert wird von schlecht oder gar nicht isolierten Dachbodentreppen bis zum Zwanzigfachen überschritten.
Auch wenn im Mittel über die gesamte Deckenfläche der U-Wert erreicht wird, kann durch eine fachgerechte Dämmung der Dachbodentreppe der Wert des Geschossdurchbruchs auf bis zu 0,5 W/qm gesenkt werden. Dadurch verbessert sich die Gesamtdämmung des Dachgeschosses je nach Fläche um bis zu zehn Prozent.
Mit und ohne Demontage nachrüsten
Das Isolieren einer Dachbodentreppe kann bereits beim Einbau berücksichtigt werden oder nachträglich auf verschiedene Arten erfolgen. Sowohl eine bereits montierte Scherentreppe als auch eine Einschubtreppe kann mit oder ohne Demontage modifiziert werden.
Bei der Variante ohne Demontage wird eine Wärmeschutzhaube auf den Durchstieg aufgesetzt. Dadurch entsteht jedoch eine zweite Klappe, die geöffnet werden muss, um das Dachgeschoss zu erreichen. Der Dämmwert ist etwas geringer als bei einer Dämmung direkt an der Bodentreppe.
Hier ist eine Demontage erforderlich, um eine Dämmplatte auf der nach oben gerichteten Fläche der Treppentragplatte anzubringen. Alternativ und in manchen Fällen aus Platzgründen notwendig, kann auch die komplette Klappe ausgetauscht und durch eine Dämmplatte ersetzt werden.
Flächendämmung und Fugendichtigkeit
Neben der Flächendämmung ist die Abdichtung der Einbaufugen entscheidend. Die umlaufenden Fugen sollten luftdicht abgeschlossen werden. Dies kann durch eine Stufenlagerung mit eingeklebtem elastischen Isolierband erreicht werden. Voraussetzung ist ein passgenaues Schließen der Dachbodentreppe.
Wer eine Bodentreppe selbst bauen möchte, kann mit überlappenden Gummilippen an den Einbaufugen einen zusätzlichen Luftdurchzugsschutz schaffen. Zur Überprüfung der Luftdichtigkeit kann die Bodentreppe mit einer Kerze getestet werden. Die Flamme sollte bei geschlossener Klappe im Bereich der Fugen völlig flackerfrei bleiben.
Eigenschaften von Dämmmaterialien
Für die Dämmung einer Bodentreppe kommen verschiedene Materialien in Frage. Da je nach baulichen Gegebenheiten auch die Kondenswasserbildung eine Rolle spielen kann, muss die Wasserdampfdurchlässigkeit bzw. Diffusionsfähigkeit entsprechend gewählt werden:
- Styropor und Styrodur sind preiswert, wasserdampfundurchlässig und feuergefährlich
- Mineralwolle ist preiswert, diffusionsoffen und nicht brennbar
- Holzfaser- und Mineraldämmplatten sind teuer, stabil, diffusionsoffen und bedingt brennbar
- Aushärtende Dämmschäume sind mittelpreisig, wasserdampfundurchlässig und feuergefährlich
- Hanf und Flachs sind mittelpreisig, diffusionsoffen und wenig brennbar