Was ist Dachpappe?
Schon vor über 150 Jahren wurde Dachpappe beschrieben und seither zur Eindeckung vor allem von Flachdächern eingesetzt, da die Dachpappe einen nicht so großen Neigungswinkel des Daches voraussetzt, wie er beispielsweise beim Eindecken mit Ziegeln nötig ist. Früher bestand die Dachpappe aus in Teer getränkter Pappe, die zur besseren Haltbarkeit und Festigkeit einseitig mit Sand oder ähnlichem Material beschichtet wurde. Nachdem die gesundheitsschädliche Wirkung von Teer bekannt wurde, verwendet man in Europa zur Herstellung von Dachpappe ausschließlich Bitumen. Dies ist ein Erdölprodukt, klebrig, zähflüssig und sehr gut dichtend. Daher weist die heute ausschließlich verwendete Bitumendachpappe hervorragende Abdichtungseigenschaften auf – vorausgesetzt, sie wurde fachgerecht verlegt.
Das Verlegen von Dachpappe
Dachpappe kann einfach oder doppelt verlegt werden, außerdem unterscheidet man zwischen Verkleben und Verschweißen. Durch das Verschweißen wird die optimale Abdichtung erzielt, die Dachpappe wird in diesem Fall als Schweißpappe bezeichnet. In jedem Fall muss die Dachpappe, die als Rollenware und als Schindel erhältlich ist, überlappend ausgelegt werden. Man legt zunächst die gesamte Fläche aus und achtet dabei auf eine ausreichende Überlappung von mindestens 10 Zentimetern. Vor dem Nageln wird zumindest die obere Heftkante mit Klebemasse oder Spachtelkitt bestrichen. Anschließend wird die Dachpappe genagelt, man verwendet verzinkte Pappnägel, die im Abstand von etwa 10 Zentimetern gesetzt werden sollten. Ein abschließender Anstrich erhöht die Lebenserwartung der Dachpappe und damit der gesamten Dacheindeckung.
Wissenswertes über Dachpappe
Während in der früheren DDR die Dachpappe auch zur Eindeckung von Wohnhäusern verwendet wurde, wird das Material heute im Allgemeinen nur noch zum Abdichten oder Eindecken von Garagen, Nebengebäuden wie zum Beispiel Gartenhäusern, Schuppen oder Stallgebäuden verwendet. Sehr zu Unrecht eigentlich, denn die fachgerecht verlegte Dachpappe weist eine hohe Lebensdauer auf und kann durch Anstriche, die in variationsreichen Farbtönen zur Verfügung stehen, dem Dach eine sehr ansprechende Note verleihen. Dachpappe weist eine unbeschichtete, glatte Unterseite und eine beschichtete Oberseite auf. Aus der Bezeichnung kann man ersehen, um welche Beschichtung und um welche Qualität der Dachpappe es sich handelt. Die Bezeichnung Dachpappe „r 333“ sagt aus, dass das Material ein Gewicht von 333 g pro Quadratmeter aufweist und mit Rohfilz verstärkt wurde. Hinter dem Begriff Dachpappe „V 13“ verbirgt sich eine Dachpappe, die mit 1300 g pro Quadratmeter deutlich stabiler ist und bei deren Verarbeitung Glasvlies eingesetzt wurde. Es empfiehlt sich daher, bei der Kaufentscheidung nicht ausschließlich auf den günstigen Preis zu achten, die Qualität entscheidet schließlich über die Lebensdauer des Produkts.
Preise für Dachpappe
Die Preise für Dachpappe variieren je nach Ausführung und Verwendungszweck sehr stark. Die reine Nagelpappe, die beispielsweise für die Eindeckung von Garagen oder Nebengebäuden verwendet wird, ist schon zu einem Quadratmeterpreis von ungefähr zwei Euro erhältlich. Allerdings muss bei einem Produkt dieser Preislage unbedingt ein weiterer Schutz gegen Feuchtigkeit aufgebracht werden, vor allem, wenn der Trägerstoff aus Rohfilz besteht. Der nötige Anstrich erhöht in der Summe wieder den Quadratmeterpreis. Daher sind kritische Vergleiche nötig, die Fachberatung durch einen versierten Dachdecker ist sinnvoll.